Paxamos (altgriechisch Πάξαμος; lat. Paxamus) war ein antiker griechischer Autor zu verschiedenen Themen und Kinädologe.[1] Da er Autor eines Kochbuchs war, vermutete Nicolas Rigault bereits im 17. Jahrhundert, dass der Zwieback Paximadi nach ihm benannt wurde.[2] Noch heute findet diese Ansicht die größte Zustimmung.[3]

Paxamos lebte im 1. Jahrhundert v. Chr.[4] Seine Herkunft ist umstritten. Da er ein Werk über die Geschichte Böotiens schrieb, wurde vermutet, dass er von dort stammen könnte.[5] Willy Morel vermutete jedoch, da sein Name eindeutig ägyptisch sei, müsse er von dort stammen. Möglicherweise stammte er wie Iulius Pollux und Athenaios, die aus seinen Büchern zitierten, aus Naukratis.

Nach dem byzantinischen Lexikon Suda verfasste Paxamos fünf Schriften: Böotika (altgriechisch Βοιωτικά), die Geschichte Böotiens in zwei Büchern, Opsartytika (altgriechisch `Οψαρτυτικά = Vorspeisen), ein Kochbuch in alphabetischer Reihenfolge, Dodekatechnon (altgriechisch Δωδεκάτεχνον = zwölf Künste), ein erotisches Buch über Liebesstellungen, Die Kunst des Färbens (altgriechisch Βαφικά) in zwei Büchern und Über die Landwirtschaft (altgriechisch Γεωργικά) in zwei Büchern.[6] Keines seiner Werke hat bis heute überdauert, es existieren aber einige, kürzere Auszüge bei anderen Autoren.

Über die Böotika ist nichts weiter bekannt. Karl Müller vermutete, dass Werke über Böotien allgemein so beliebt waren wie zum Beispiel über Rhodos und Babylonien und deshalb die Autorschaft nichts über die Herkunft des Paxamos aussagen würde.[7] Athenaios, der Paxamos als Autor sehr verehrte, erwähnt Isikia (altgriechisch ἰσίκια; lat. isicium oder insicium), ein Gericht aus gehacktem Fleisch und Gewürzen aus dessen Kochbuch.[8] Der Kichenvater Hieronymus erwähnt Soßen nach dem Rezept von Paxamos.[9] Möglicherweise hatte Dodekatechnon bezug zu der griechischen Hetäre Kyrene, die auch Dodekamechanos genannt wurde.[10]

Die meisten erhaltenen Passagen entstammen jedoch dem Werk über die Landwirtschaft und finden sich in dem Sammelwerk Geoponica.[11]

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Friedrich Salomon Krauss: Das Geschlechtleben in Glauben, Sitte und Brauch und Gewohnheitsrecht. Der Japaner., Leipzig 1911, S. 206 (Digitalisat)
  2. Nicolas Rigault: Glossarium Τακτικόν μιξοβάρβαρόν de verborum significatione, quae ad novellas Impp. qui., Paris 1701, S. 137 (Digitalisat)
  3. Georgios D. Bambiniotis: Ετυμολογικό Λεξικό, Athen 2011, ISBN 978-960-9582-00-1, S. 1035 (Lemma: παξιμάδι)
  4. August Postolka: Geschichte der Thierheilkunde von ihren Anfängen bis auf die Jetztzeit, Wien 1887, S. 71 (Digitalisat)
  5. Franz Susemihl: Geschichte der griechischen Litteratur in der Alexandrinerzeit, Leipzig 1891, S. 842–844 (Digitalisat)
  6. Suda, (Lemma: Πάξαμος) (Digitalisat)
  7. Karl Müller: Fragmenta historicorum Graecorum, Collegit, disposuit, notis et prolegomenis illustravit, indicibus instruxit Carolus Müllerus, Band 4, Paris 1851, S. 472 (Digitalisat)
  8. Athenaios: Deipnosophistai, 9, 19 (Digitalisat)
  9. Hieronymus: Adversus Iovinianum 1, 40 (Digitalisat)
  10. Franz Fiedler: Antike Erotische Bildwerke in Houbens Römischem Antiquarium zu Xanten, Xanthen 1839, S. 25 (Digitalisat)
  11. Geoponica 2,4; 2,43; 4,9; 5,29; 7,10; 7,23; 9,17; 10,12; 10,34; 10,54; 10,62; 10,84; 12,17; 12,32; 12,40; 13,4; 13,7; 13,10; 14,17; 15,6; 15,10; 17,13; 18,21 und 20,6 (Digitalisat)