Payload Launch Vehicle
Payload Launch Vehicle (kurz PLV, dt. Nutzlast-Start-Träger) war eine suborbitale Erprobungsrakete für die Raketenabwehr-Gefechtsköpfe der National Missile Defense.
Aufbau
BearbeitenDie PLV-Rakete besteht aus der zweiten (SR-19) und dritten Stufe (M-57A1) von abgerüsteten Minuteman-II-Interkontinentalraketen, die von Lockheed Martin und dem Unterauftragnehmer Space Vector Corporation umgerüstet wurden. Anstelle des ursprünglichen nuklearen Sprengkopfs der Minuteman-Rakete verwendet die PLV einen in eine Nutzlastverkleidung eingeschlossenen kinetischen Gefechtskopf. Dieser als Exoatmospheric Kill Vehicle bezeichnete Gefechtskopf wird außerhalb der Erdatmosphäre von der PLV-Rakete abgetrennt und manövriert sich auf einen Kollisionskurs mit dem anfliegenden Sprengkopf.
Alle Starts erfolgten von einem aus einem Raketensilo bestehenden Startkomplex auf Meck Island im Kwajalein-Atoll. Von 1997 bis 2002 fanden insgesamt zehn Starts statt, davon zwei Fehlschläge.
Für das operationelle Ground-Based Interceptor-System wurde mit der OBV-Rakete eine neue Startrakete entwickelt.
Ähnliche Raketen, die ebenfalls auf der Kombination aus SR-19- und M-57A1-Stufen der Minuteman-II-Rakete bestehen, sind die von Coleman Aerospace modifizierte Hera-Zieldarstellungsrakete und die von Orbital Sciences Corporation modifizierte SR-19 M-57A1.
Starts
BearbeitenNr. | Startdatum | Test | Erfolg |
---|---|---|---|
1 | 23. Juni 1997 | IFT-1A | |
2 | 15. Januar 1998 | IFT-2 | |
3 | 3. Oktober 1999 | IFT-3 | |
4 | 19. Januar 2001 | IFT-4 | |
5 | 8. Juli 2000 | IFT-5 | Teilerfolg; Kinetischer Gefechtskopf wird nicht abgetrennt |
6 | 15. Juli 2001 | IFT-6 | |
7 | 4. Dezember 2001 | IFT-7 | |
8 | 16. März 2002 | IFT-8 | |
9 | 15. Oktober 2002 | IFT-9 | |
10 | 11. Dezember 2002 | IFT-10 | Teilerfolg; Kinetischer Gefechtskopf wird nicht abgetrennt |