Pere Balaguer (spanisch Pedro Balaguer) (fl. 1392–1424) war ein valencianischer Baumeister. Er schuf verschiedene Bauwerke der valencianischen Gotik in der Stadt Valencia.

Biografie

Bearbeiten

Seine genauen Lebensdaten sind unbekannt.[1] Man geht davon aus, dass er zwischen 1336 und 1338 geboren wurde. Er erscheint in Dokumenten meist als Meister, Obermeister oder Steinmetzmeister. Er war stets mit der Gesamtleitung der Bauarbeiten betraut, von den allgemeinsten Aspekten bis hin zu den Details der Konstruktion. Zwischen 1392 und 1398 leitete er den Bau der bekannten Torres de Serranos, seines bekanntesten Werkes. Trotz des geringen sozialen Ansehens der Architekten jener Zeit wurde Balaguer von den Stadträten wohlwollend behandelt, die die Türme sogar de Balaguer nennen wollten. Für die Vorbereitung der Bauplanung reiste er im Auftrag des Bürgermeisters von Valencia nach Katalonien, um mehrere Tore und Türme zu studieren, kennenzulernen und das Projekt vorzubereiten. Das Serranos-Tor wurde vom Königlichen Tor des Klosters von Poblet inspiriert. Doch es ist schlanker und verfügt über mehr Verzierungen und eine bessere Verteidigungsfähigkeit. Im Jahr 1398 arbeitete er an der Ausschmückung des Turms von Santa Bárbara oder El Águila, der in der Nähe des Serranos-Tors stand und auch als Gefängnis genutzt wurde, bevor er im 19. Jahrhundert abgerissen wurde.

Javier Martínez de Aguirre behauptet, dass auch die Puente de la Trinidad von 1403 eines seiner Werke sei.[1]

Von 1406 bis 1422 nahm er am Bau der Santa Catalina Martír (Valencia) teil.

Im Jahr 1410 widmete er sich an der Kathedrale von Valencia dem Bau des Schlafsaals der Sakristane und der Installation einiger steinerner Stützen der Kuppel, um Vorrichtungen anzubringen, die zur Beleuchtung an Feiertagen verwendet wurden.

Im Jahr 1414 arbeitete er am Bau des achteckigen Glockenturms (El Miguelete, El Micalet) der Kathedrale mit. Für den Ritter und Dichter Pere March, den Vater von Ausiàs March, baute er in Gandía ein Grabmal in der Kapelle von San Marco.

Bis 1424 übernahm er kleinere Aufträge an der Kathedrale, danach verschwindet sein Name aus den Quellen.

Literatur

Bearbeiten
  • Gran Enciclopedia de la Comunidad Valenciana, Volumen II: Balaguer, Pere. Editorial Prensa Ibérica, Valencia 2005.
  • Serra Desfilis, Amadeo; Miquel Juan, Matilde: Per moltes e bones obres e profits apparents que ha fetes e fets en tot lo temps: Pere Balaguer y la arquitectura valenciana entre los siglos XIV y XV. In: Historia de la Ciudad IV. Memoria Urbana. Universidad Politécnica de Valencia, Colegio Oficial de Arquitectos de Valencia, 2005, S. 90–111.
  • A. Serra Desfilis: El mestre de les obras de la ciutat de València (1370-1480). In: J. Yarza y F. Fité (Hg.), L’Artista-Artesà Medieval a la Corona d’Aragó. Lleida, 14, 15 i 16 de gener de 1998. Universitat de Lleida-Institut d’Estudis Ilerdencs, Lérida 1999, S. 399–417.
  • D. Benito Görlich: La España gótica. Encuentro, Valencia y Murcia, Madrid 1989.
  • F. Almela y Vives: Pere Balaguer y las torres de los Serranos. In: Archivo de Arte Valenciano, XXX (1959), S. 27–34.
  • L. Torres Balbás: Arquitectura gótica, vol. VII “Ars Hispaniae”. Plus Ultra, Madrid 1952.
  • J. Sanchís Sivera: Descripción e historia del Miguelete. Manuel Pau, Valencia 1909.
Bearbeiten
Commons: Pere Balaguer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Pere Balaguer, Real Academia de la Historia. Abgerufen am 8. September 2024.