Pelzhaltbarkeit

nicht wissenschaftliches Maß zum Vergleich verschiedener Pelzarten und Fellsorten in Bezug auf ihre Tragfähigkeit

Für die Pelzhaltbarkeit, die Strapazierfähigkeit von Pelzwaren, gibt es keine wissenschaftlich erarbeiteten Aussagen. Doch wurden im 20. Jahrhundert von Fachleuten der Pelzbranche einige Versuche gemacht, die verschiedenen Pelzarten und Fellsorten in Bezug auf ihre Tragfähigkeit miteinander zu vergleichen.

Die dort angegebenen Zahlen sind nicht eindeutig, zu den subjektiven Beobachtungen der Haltbarkeit in der Praxis kommen in jedem Einzelfall Beeinflussungen durch Pelzzurichtung und Pelzveredlung sowie zahlreiche weitere Faktoren hinzu.

Allgemein

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Biberlammjacke mit angeschlissenen Kanten (1957)

Unter der Haltbarkeit eines Pelzes wird dessen Fähigkeit verstanden, seine durch die Natur oder durch zusätzliche menschliche Bearbeitung gegebene Materialbeschaffenheit so lange wie möglich zu erhalten. Dies betrifft die Haltbarkeit des Leders, die Bruch- und Reißfestigkeit des Haares, aber auch dessen Farbbeständigkeit.[1] Die Qualität eines Felles hängt von vielen Faktoren ab. Mit Einschränkungen lässt sich verallgemeinern: Pelztierarten, die ganz oder zeitweilig im Wasser leben, haben ein besonders dichtes und strapazierfähiges Fell.[2] Je kälter der Lebensraum, desto dichter und seidiger das Haar. Für den Winterpelz der gemäßigten und kalten Zone ist ein dichtes, weiches Unterhaar charakteristisch. Bei Tropentieren überwiegt im Allgemeinen das Grannenhaar gegenüber dem Wollhaar.[3] Marderartige haben zumeist ein besonders haltbares Fell. Winterfelle sind qualitativ besser als Sommerfelle, Übergangsfelle (aus der Zeit des Fellwechsels) neigen unter Umständen zum Haarausfall („Mildhaarigkeit“). Felle von Kleinraubtieren haben ein zügigeres und damit stabileres Leder als die von Pflanzenfressern.

Wesentliche Faktoren für das Ausmaß der Abnutzung von Fellwerk sind:

  • Stärke und Widerstandskraft des einzelnen Haares
Kräftige Haare sind beim Tragen von Fellkleidung gegenüber äußeren Einflüssen widerstandsfähiger als feinhaarige. Schäden entstehen zum Beispiel bei Kleidungsstücken durch Reibung, vor allem an den Kanten, den Unterärmeln und darunter liegenden Rumpfseiten, am Hals, der Sitzfläche usw., bei Fellteppichen durch das Schuhwerk.
  • Das Längenverhältnis zwischen Oberhaar und Unterwolle
Ein längeres und dichteres Oberhaar des Fellwerks gewährt dem Unterhaar einen besseren Schutz, die Unterwolle ist in der Haltbarkeit weniger bedroht.[1] Allerdings neigen die meisten langhaarigen Fellarten eher zum Abrieb und beeinträchtigen dadurch das Aussehen des Pelzteiles, bevor es zu einem völligen Abrieb bis hin zum Sichtbarwerden des Leders kommt.
Bei entsprechender Mode werden Pelzfelle häufig geschoren oder das Oberhaar wird ausgerupft, die daraus gearbeiteten Pelzbekleidungsstücke werden meist unter Bezeichnungen wie Samtnerz, Samtbisam, Samtnutria usw. angeboten, auch Sealkanin, die früher übliche Wortbildung für diese Veredlungsformen (Sealbisam usw.). Bei geschorenen Fellen haben Ober- und Unterhaar die gleiche Haarhöhe und sind damit gleich belastet, die geschlossene Haardecke ist jedoch erheblich weniger abriebgefährdet. Wird das Fell gerupft, bleiben nur die weicheren, feineren Unterhaare erhalten. Grundsätzlich ist das Fell dadurch stärker äußeren Einflüssen ausgesetzt, ein objektiver Haltbarkeitsvergleich ist trotzdem schwierig. Eventuell stört den Besitzer beim naturbelassenen Fell bereits das Sichtbarwerden der Unterwolle durch das abgeriebene Grannenhaar, während beim Samtpelz der Schaden erst nach dem Sichtbarwerden des Leders auffällt.
 
Sealkaninkragen der 1920er Jahre, am Hals abgetragen (Museum Textilfabrik Cromford)
 
Im Mantelsaum verfilztes Grisfuchsfell
  • Behaarungsdichte
Dichthaariges Fell hat eine höhere Haltbarkeit als lichteres, schütteres Fellwerk. Die Abnutzung der größeren Haarmasse erfolgt langsamer.[1]
  • Haarungsvermögen
Stärker haarendes Fell unterliegt einem schnelleren Verschleiß. Die Behaarung verdünnt sich weiter und wird unansehnlicher. Stärker haarende Fellarten sind Hase, Kanin und Katze. Bei den Tieren erfolgt der stärkste Haarausfall am Ende des Sommers während der Zeit der Haarung, am schwächsten ist er während der Vollreifung des Felles zu Beginn des Winters.[1][4]
  • Haarbrüchigkeit
Die Brüchigkeit ist ein wesentlicher Faktor für eine schlechte Trageeigenschaft eines Pelzes. Dieses Haar bricht wenn es geknickt wird und hat nur eine geringe Zugfestigkeit. Besonders brüchig ist das Haar der Antilope, Gazelle, Serval, Zickel und Ziege, Reh, Hirsch und des erwachsenen Rentieres. Im Spitzenteil ihres Haares sind Kanin und Fuchs besonders brüchig.[1]
  • Verfilzung
Die Verfilzung durch Reibung, durch Schmutz und Staub beeinträchtigt das Spielen der Haare und das Aussehen des Pelzes.[1]
  • Lederbeschaffenheit, Lederstärke
Dünnledrige Felle besitzen eine geringere Festigkeit, dazu gehören besonders kleine Tierarten, wie Susliki (Ziesel) und Maulwurf. Das Leder reißt leichter und wird schneller morsch. Je größer das Fell, desto kräftiger und haltbarer ist das Leder. Die Größe der Felle innerhalb einer Tierart kann sich je nach Herkommen unterscheiden, und damit auch deren Lederhaltbarkeit. Felle jüngerer Tiere sind dünnledriger als älterer, als Beispiele werden die Cupbären und die Otter genannt. Auch bei Schafware ist das Leder älterer Tiere besonders haltbar. Bei Schaffellen wird, nach Altersstufen mit jeweils unterschiedlichen Lederstärken, im Handel differenziert: Lammfelle, Forschen, Schmaschen, Galjaks. Feine Breitschwanzfelle und Zickelfelle sind besonders dünnledrig. Männliche Felle haben meist stärkeres Leder als weibliche, häufig sind sie im Körper größer, eine Ausnahme bilden die Chinchilla, bei denen die Weibchen größer sind.[1] Eine warme Lagerung beschleunigt unter Umständen den Alterungs- beziehungsweise Zersetzungsprozess des Leders.
  • Art der Gerbung und Veredlung
Die Art der Zurichtung (Gerben) und Veredlung (Färben, Bleichen u. a.) hat eine erkennbare Auswirkung auf die Haltbarkeit von Haar und Leder, insbesondere durch
a) die Art der Zurichtung, unter anderem die verwendeten Hilfsstoffe und Gerbmittel.[1]
b) das Färbeverfahren.
Bei einer sachgemäßen Arbeitsweise sollte durch das Färben keine Verschlechterung der Haar- oder Lederqualität eintreten. Jedoch beeinträchtigt eine eventuell zusätzlich notwendige Bleiche die Haarbrüchigkeit unter Umständen erheblich, bei nicht regelrechter Behandlung können dabei auch Lederschäden auftreten. Vor allem in weiter zurückliegender Zeit wirkten die zur Veredlung verwendeten Chemikalien und Hilfsstoffe zum Teil noch nach der Veredlung weiterhin auf das Haar und vor allem auf das Leder ein.[1]
  • Lichteinwirkung
a) Besonders das Sonnenlicht bleicht Felle aus, im Hochgebirge wirkt sich die ultraviolette Strahlung besonders schnell aus.
b) Die in früheren Jahren verwendeten Farbstoffe verloren selbst bei dunkler Lagerung der Felle mitunter rasch an farblichem Ausdruck, die Farben zersetzten (oxydierten) sich gelegentlich. Insbesondere in den 1930er Jahren führte das bei gefärbten Rotfüchsen zu Problemen. Die modernen Pelzfarbstoffe entsprechen den Textilfarben und sind entsprechend farbbeständig.[1]

Für im Gebrauch befindliche Pelze sind für die Haltbarkeit und gutes Aussehen und damit für die Nutzungsdauer von Einfluss:

Eine pflegliche Behandlung und die Häufigkeit des Gebrauchs. Häufiger getragenes Pelzwerk nutzt sich schneller ab und verschmutzt schneller. Es ist sachgemäß zu lagern. Das heißt, es vor Schädlingsbefall zu schützen und dunkel und möglichst kühl aufzubewahren. Kürschnereien bieten für die Sommeraufbewahrung die Pelzkonservierung an. Zusätzlich mottenfest können Pelzwaren mit dem sogenannten Eulanisieren gemacht werden.[1]
 
Regal mit Reparaturstücken verschiedener Pelzsorten in einer Kürschnerei (Teilansicht, 2011)

Haltbarkeitstabellen (Gegenüberstellung)

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Als gegen Ende des 19. Jahrhunderts sich die Mode dem Pelz zuwandte und man begann, Fell mit dem Haar nach außen zu tragen, wurde die Tragfähigkeit, insbesondere die Abriebfestigkeit von größerer Bedeutung. Der Pelz diente bis um die Wende zum 2. Jahrtausend vor allem als Innenfutter für Frauen- und Männerkleidung, sowie für Pelzgarnituren, Accessoires, die vor allem einen Muff, Pelzkrawatte oder -schal, und eine Pelzkopfbedeckung für Damen und Mädchen umfassten. Zu der Zeit erschienen erstmals Pelzfachbücher, und in dem Werk des Londoner Pelzhändlers J. C. Sachs findet sich eine Liste, vielleicht die erste, in der er die Tragfähigkeit der verschiedenen Fellarten bei der Verwendung für Pelzbekleidung vergleicht. Wie alle späteren Autoren setzte er das überaus kräftige und schwere Seeotterfell mit einer Haltbarkeit von 100 Prozent an die erste Stelle.

Die Einschätzungen der verschiedenen Fachleute über die einzelnen Haltbarkeiten unterscheiden sich teilweise deutlich, gleichen sich aber im Trend und änderten sich zum Teil im Lauf der Zeit. Auffällig ist dies besonders beim gefärbten Rotfuchs. Es ist zu erkennen, welche Schwierigkeiten anfangs bestanden, einen Rotfuchs schwarz zu färben. Die Färbung war nicht nur nicht von Dauer, sie schädigte auch in erheblichem Maß das Haar, ein Problem, das dank moderner Chemiefarben inzwischen völlig gelöst ist. Es ist nicht auszuschließen, dass manche der heutigen Färbungen durch die zusätzliche Farbeinlagerung in das Haar sogar eine Verbesserung der Haltbarkeit, zumindest der Farbbeständigkeit bewirken.

  • Paul Schöps: Den ausführlichsten und wahrscheinlich fundiertesten Haltbarkeitsvergleich veröffentlichte der deutsche Pelzfachverleger Paul Schöps im Jahr 1964. Er bediente sich dabei der Mitarbeit von Kürschnermeistern und Rauchwarenhändlern und deren Erfahrungen aus der Praxis in Bezug auf die offenbare Abnutzung. Schon vorher waren verschiedene Tabellen zu dem Thema erschienen, inzwischen waren einige neue Pelztierarten der Nutzung zugeführt worden, auch hatte die Zurichtungs- und Veredlungstechnik erhebliche Fortschritte erzielt.[5] Als haltbarstes Fell wird weiterhin das inzwischen nicht mehr gehandelte Seeotterfell angesehen, gefolgt vom Fell des amerikanischen Otters. Neben dem Seeotter- und anderen Arten der zoologischen Familie der Otter stehen inzwischen viele der in den Listen aufgeführten Arten unter Artenschutz und/oder einem Handelsverbot.
Die Einteilung erfolgte bei Schöps in Stufen von jeweils zehn Prozent, nur die schwächsten Arten bekamen die Wertklasse von fünf bis zehn Prozent. Die nach praktischer Erfahrung haltbarsten Fellarten wurden auf 90–100 Prozent gesetzt. Es wurde vermerkt, das es nicht ratsam erschien, bezüglich der Fellsorten genauere Angaben zu machen. Selbst Felle bester Qualität weisen in der Beschaffenheit des Haares und Leders irgendwie feinere Unterschiede auf und damit auch in ihrem Abnutzungsverhalten.[5]
  • David G. Kaplan: Der New Yorker Kürschner David G. Kaplan hat in seinem 1974 veröffentlichten Buch „Welt der Pelze“ die seinerzeit wichtigsten Pelzarten in ihren Eigenschaften, ihrer Verwendung, einschließlich dem Vergleich ihrer Haltbarkeit beschrieben, und als wichtige Ergänzung dazu, ihre spezielle Reparatur- und Umgestaltungsmöglichkeit. Wie Schöps und alle übrigen Vorgänger wandte er dabei den prozentualen Vergleich mit den als am haltbarsten angesehenen Fellarten an.[6]
  • American Fur Breeder: Die amerikanische Zeitschrift für Pelztierzüchter „American Fur Breeder“ veröffentlichte 1940, nach neueren mikroskopischen Haaruntersuchungen, eine kurze Liste, die danach in der deutschen Fachzeitung „Der Rauchwarenmarkt“ zum Abdruck kam. In dem in Leipzig, dem damaligen Welthandelszentrum für Pelze, herausgegebenen Rauchwarenmarkt hieß es dazu: „Wenn auch die Dauerhaftigkeit der wertvollsten Pelze nur geringe Unterschiede aufweist, so läßt sich doch eine stark differenzierte Skala aufstellen, die deutlich die Qualitätsunterschiede erkennen läßt“.[7]
  • William B. Austin und Kurt Nestler: Kurt Nestler, ebenfalls im Leipziger Rauchwarenhandel tätig, nutzte 1929 für sein Buch „Rauchwaren und Pelzwaren“ eine von dem Amerikaner William B. Austin sieben Jahre zuvor aufgestellte Tabelle, der er einige seiner Erkenntnis nach notwendige Korrekturen gegenüberstellte: „Unsere diesbezüglichen Beobachtungen haben ergeben, daß heute und vor allen Dingen in der Leipziger Veredlungsindustrie bei weitem nicht mehr mit den starken Beizen und den dem Felle schädlichen Chemikalien gearbeitet wird, wie vor dem Kriege. Der Unterschied der Haltbarkeit zwischen gefärbten und naturellen Fellen derselben Art und Qualität ist ganz minimal, ausgenommen etwa bei solchen Fellen, wo gebleicht und gefärbt worden ist. Dort können hinsichtlich der Haltbarkeit sehr wohl Unterschiede eintreten zwischen naturellem und gefärbtem Fell. Aber auch hier sind Methoden gefunden worden, deren Anwendung diesen Unterschied auf ein Mindestmaß herabdrückt. Unterschiede, wie sie in der aufgeführten Tabelle angegeben sind, sind jedoch viel zu kraß, wie jeder pelzverarbeitende Betrieb heute ohne weiteres bestätigen kann. Ein Fuchs, dessen Haltbarkeit mit ohnehin nur 40 Punkten bewertet wurde, verliert keine 15 allein dadurch, daß er gefärbt wird. Es scheint, als wäre man bei der Aufstellung der Tabelle davon ausgegangen, daß zum Färben immer die weniger guten Sorten verwendet werden. Dann aber erweckt die Aufstellung in der Regel ein falsches Bild, zumal wenn sie in die Hände von Laien kommt. […] Auf der anderen Seite sind gewisse Gegenüberstellungen heute ebenfalls nicht mehr gültig.“[7]
  • John C. Sachs: Garlick Hill in London war ein weiteres Pelzgroßhandelszentrum neben dem Leipziger Brühl und dem Pelz-Distrikt in New York. Der dortige Kürschner „Captain John C. Sachs (Late Northhamptonshire Regiment), Lectures at Drapers' Summer School, Cambridge“, wie es in seinem in dritter Auflage erschienenen Buch im Titelblatt heißt, hatte etwa 1923 eine vergleichende Haltbarkeitstabelle für Pelze erstellt, vielleicht war es die erste überhaupt. Er schrieb dazu: „Man kann ihr entnehmen, dass das strapazierfähigste Fell Seeotter ist, und das empfindlichste Hase und, möglicherweise eine kleine Überraschung, kann die hohe Position des kanadischen Zobels hervorrufen - scheinbar so zart, und die niedrige Einstufung der Ziege - anscheinend so hart.“[8]
Fellart Schöps (1964)[5] Kaplan (1974)[6] American Fur Breeder (1940)[7] Austin (1922)
korr. Nestler (1929)[9]
Sachs (ca. 1923)[8]
Affe 20–30 %
Scheitelaffe (Königsaffe, Seidenaffe)
20–30 %
die meisten Typen
- - -
Antilope 5–10 % 5–10 % - - -
Astrachan - 40–50 %
engl. „(Caracul)“
10 % 60 % (Austin) 25 % (Nestler) 15 %
Bassarisk, Ringtailcat 50–60 60–70 %
gefärbt
60–70 %
naturfarben
- - -
Baummarder (Edelmarder) 40–50 % 50–60 % - 65 %
naturfarben
45 % (Austin) 55 (Nestler)
geblendet
60 %
natur und gefärbt
Biber mit Grannen 80–90 % 90 % - 90 % -
Biber, geschoren 70–80 %
(Hoch-, Tiefschur)
80–90 %
ungerupft
60–70 %
gerupft, geschoren
- 85 %
gerupft
91 %
Bilch (Siebenschläfer) 5–10 % - - - -
Bisam, geschoren 50–60 % - - -
Bisam mit Grannen 50–60 % 70–60 %
USA-Blackbisam
40–50 %
USA-Bisamwamme
45 % 45 % 51–57 %
naturfarben
33 %
Hudson
Bluebackfell 50–60 % - - - -
Braunbären 90–100 % 80–90 % - 94 %
braun oder schwarz
94–96 %
[allgemein] „Bär“
Breitschwanz 30–40 % - - - 18–75 %
engl. „Astrakhan broadtail“
Burunduk (Chipmunk) 20–30 % 20–30 % - - -
Caloyos 50–60 % - 15 % - -
Chinchilla 20–30 % 20–30 % - 15 % (Austin) 20 % (Nestler) 17–25 %
Chinchillona
(Kurzschwanz-Chinchilla)
10–20 % - - - -
Chinchillaratte 5–10 % - - - -
Civet Cat (Lyraskunk) 20–30 % 40–50 % - 40 % -
Dachs 60–70 %
Europa, China, Korea, Japan
(meist Pinselware)
Honigdachs: Vorderasien, Afrika
60–70 % - - 75 %
Desman
(Silberbisam, Wychochol)
40–50 % - - - -
Edelfuchs: Silberfuchs,
Platinfuchs u. a. Mutationsfüchse,
Kreuzfuchs, Blaufuchs, Weißfuchs
40–50 % 50–60 %
Blaufuchs, Grisfuchs,
Kreuzfuchs, Platinfuchs,
neuer Silberfuchs
40–50 %
Weißfuchs
20–30 %
alter Silberfuchs
- - 40 %
Silberfuchs
20 %
Weißfuchs, „bleuté“ Fuchs
Eichhörnchen (Feh) 30–40 % 30–40 % - 25 % (Austin) 30 (Nestler) 28–75 %
Eisbär 90–100 % 90–100 % - - -
Fischotter 90–100 %
insbesondere nordamerikan. Otter
90–100 %
kanadisch
70–80 %
südamerikanisch
60–70 %
asiatisch
- 100 % 98 %
Fliegender Hund (Molenda) 10–20 % geringe Haltbarkeit - - -
Fohlen 60–70 % 40–50 % - 35 %
russisch
-
Galjak 10–20 %
größere Sorten widerstandsfähiger
- - - -
Gazelle 5–10 % - - - -
Genette (Ginsterkatze) 20–30 % - - 35 % -
Großkatzen 50–60 %
Tiger, Löwe, Jaguar,
Schneeleopard, (Irbis), Puma,
Nebelparder, Gepard
80–70 %
Leopard
50–60 %
Jaguar, Löwe
30–40 %
Gepard
- 75 %
Leopard
81–86 %
Leopard
Guanako 50–60 % - - - -
Halbaffen 20–30 %; 30–40 % - - - -
Halbpersianer 50–60 %
u. a. Schiras
- - - -
Hamster 30–40 % 30–40 % - - -
Hasen 5–10 %
grauer Hase (Feldhase), weißer Hase
(sibirischer Hase, Schneehase)
10–20 % 5 % 5 % 5 %
Hauskatze 50–60 % 30–40 % - - -
Hermelin, Wiesel 30–40 % 50–60 % 25 % 25 % 32–35 %
Iltis 40–50 %
auch weißer Iltis
60–70 % - - -
Japanischer Marder,
japanischer Nerz
40–50 % - - 20 % -
Kalb 30–40 % 40–50 % - - -
Känguru 20–30 %
Riesenkänguru
30–40 % - - -
Kanin 20–30 %
Seal-, Biberkanin
10–20 %
Oberhaarkanin, Kanin gerupft
10–20 %
bis auf feingeschorene,
gefärbte französische
5 % 5 %
Wildkanin
8 %
Kleinkatzen, wildlebend 50–60 % 40–50 % - - -
Koala 30–40 % - - - -
Kolinsky 20–30 % 40–50 % - 25 % -
Klippschliefer 5–10 % - - - -
Lammfelle - Schaffelle, geschoren 50–60 %
Buenos, Borregos,
Embros, Borrequitos
60–70 %
Biberlamm
- - -
Lammfelle - Oberhaarware 40–50 %
Moirés: östliches China,
Indisch Lamm, Bagdads, Astrachan
- - - -
Luchs 50–60 %
feine und gröbere Provenienzen
40–50 % 50–60 % 25 % 33–43 %
naturfarben
22–25 %
schwarz gefärbt
Maulwurf 5–10 % 10–20 % 5 % 7 % 11 %
Mufflon 30–40 % - - - -
Murmel (Bobak) 70–80 % 50–60 % - - 10 %
gefärbt
Native Cat (Tüpfelbeutelmarder) 30–40 % - - - -
Nerz (Wildnerz) 70–60 %
gröbere Provenienzen
50–60 %
seidige Provenienzen,
u. a. Kanadier
70–80 % 70 % 70 %
naturfarben
35 % (Austin) 55 % (Nestler)
gefärbt
76–81 %
Nerz (Farmnerz) - 80–90 % - - -
Nutria 40–50 %
gerupft, mit Grannen
50–60 % 25 %
[zu der Zeit immer gerupft]
25 % (Austin) 45 % (Nestler)
[zu der Zeit immer gerupft]
35–45
[zu der Zeit immer gerupft]
Opossum, amerikanisch 30–40 % 40–50 % 35 % 37 %
naturfarben
20 % (Austin) 30 % (Nestler)
gefärbt
37 %
Opossum (Possum), australisch 50–60 %
30–40 %
Adelaide
70–80 % - 40 % 42–43 %
Opossum (Possum), tasmanisch 50–60 % 30–40 % - - -
Otterspitzmaus (Babyotter) 20–30 % - - - -
Ozelot 50–60 % 70–80 % - - -
Pahmi
(chines. Steinmarder, Sonnendachs)
60–70 % 50–60 % - - -
Pelzhunde (Ostasien) 50–60 % 60–70 % - - -
Persianer (Karakul) 60–70 % 50–60 % - 65 % 63–75 %
Petschaniki 50–60 % - - - -
Pijiki (junges Ren) 20–30 % - - - -
Präriewolf (Coyote) 60–70 % bis 40 % - - -
Ringtail 40–50 % - - - -
Rotfüchse 50–60 %
Gröbere Provenienzen;
ferner Grisfuchs, Kitfuchs,
Korsuk, Präriefuchs
40–30 %
Mongolen
40–50 %
Kitfuchs „(Corsac Fox)“
50–60 %
40 %
natur
25 % (Austin) 35 % (Nestler)
gefärbt
40 %
naturfarben
25 %
schwarz gefärbt
43–53 %
naturfarben
25 %
schwarz gefärbt
Rosshaut 20–30 % - - - -
Schakal 60–70 % - - - -
Schmaschen 50–60 % - - - -
Schnabeltier (Platypus) 50–60 % - - - -
Seal (Bärenrobbe),
Seebär, Pelzseehund
60–70 % 90–100 % 90 %
Alaska Seal
80 %
naturfarben
70 %
gefärbt
83–87 %
Seefuchs (Marderhund, Tanuki) 50–60 % - - - -
Seehund mit Grannen
(Haarseehund)
40–50 % 60–70 % - - -
Seeotter 90–100 % 90–100 % 100 % 100 % 100 %
Skunk, nordamerikanisch 50–60 %
härtere Provenienzen, u. a. Minnesota.
Weniger widerstandsfähig sind die
seidigen Eastern
- - 50 % 66–73 %
Skunk, südamerikanisch 30–40 %
bis 50 %
Montevideo
65 % - - -
Slink-Lamm 40–50 % - - - -
Steinmarder 50–60 % 50–60 % - 45 % (Austin) 55 % (Nestler)
naturfarben
35 % (Austin) 45 % (Nestler)
gefärbt
43–45 %
Suslik (Ziesel) 10–20 % 20–30 % - - -
Tibetlamm 30–40 % - - - -
Tigeriltis (Perwitzky) 30–40 % - - - -
Viscacha 5–10 % 10–20 % - - -
Vielfraß 90–100 % 90–100 % 100 % 100 % -
Virginischer Iltis
(Fischermarder, Pekan)
90–100 % 90–100 % - - -
Wallaby 5–10 %
30–40 % - 65 %
naturfarben
50 %
gefärbt
-
Waschbär (Schuppen) 50–60 % 70–80 %
amerikanischer
65 % 65 %
natur
50 % (Austin) 55 % (Nestler) gefärbt
73–83 %
Wasserratten 5–10 %
gelbe, russische
- - - -
Whitecoat 50–60 % - - - -
Wiesel 30–40 %
40–50 %
chinesische und japanische
30–40 % - - -
Wolf, Timberwolf 60–70 % bis 60 %
Timberwolf
- 50 %
naturfarben
63–73 %
Wombat 30–40 % - - - -
Zebra - Nicht gut, Haar zu steif,
dickes Leder
- - -
Zibetkatze (afrikanische) 50–60 % - - - -
Zibetkatze (asiatische) 60–70 % - - - -
Zickel (Kid) 10–20 % 20–30 % - - -
Ziege 10–20 % - - 15 % 23–33 %
Zobel, amerikanischer
(Fichtenmarder)
40–50 % 50–60 % - - 67–75 %
Zobel, russischer, sibirischer 50–60 % 50–60 % - 60 %
naturfarben
45 % (Austin) 55 % (Nestler)
gefärbt (geblendet)
63–75 %
naturfarben
55 %
geblendet
50 %
gefärbt

Der Wollforscher E. Tänzer veröffentlichte 1932 eine gleich aufgebaute Haltbarkeitsaufstellung, in der ebenfalls als am wenigsten haltbar das Hasenfell betrachtet wird.[10]

Erich Beinhauer, Vorsitzender des Ausschusses für Technik und Forschung des Zentralverbands des Kürschnerhandwerks, stellte vor 1986 aus allen ihm bekannten Untersuchungen eine neue Haltbarkeitstabelle als Diagramm zur Nutzung für Sachverständige zusammen, „welche nur streng vertraulich und nirgends veröffentlicht werden“ durfte. Er merkte dazu an: „Leider sind die Prozentangaben immer nur für das ganze Fell zu sehen, wohingegen die Haltbarkeit vom Leder gegenüber dem Haar große Unterschiede aufweist.“[11]

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k Paul Schöps u. a.: Zur Haltbarkeit von Pelzwerk. In: Das Pelzgewerbe Nr. 4 und 5, 1963, S. 148–151.
  2. Helmut Lang: Pelz. Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 1989, S. 20. ISBN 3-87150-314-2.
  3. Ernst Tänzer: Haar- und Fellkunde. Der Rauchwarenmarkt, Leipzig 1932, S. 11.
  4. Ingrid Weigel u. a.: Haarwechsel und Fellreife. In: Das Pelzgewerbe Nr. 4, 1961, S. 149–158.
  5. a b c Paul Schöps; H. Brauckhoff, Stuttgart; K. Häse, Leipzig, Richard König, Frankfurt/Main; W. Straube-Daiber, Stuttgart: Die Haltbarkeitskoeffizienten der Pelzfelle. In: Das Pelzgewerbe, Jahrgang XV, Neue Folge, 1964, Nr. 2, Hermelin Verlag Dr. Paul Schöps, Berlin, Frankfurt/Main, Leipzig, Wien, S. 56–58.
  6. a b David G. Kaplan: World of Furs. Fairchield Publications. Inc., New York 1974, S. 153–197 (englisch).
  7. a b c Die Haltbarkeit des Pelzhaares. In: Der Rauchwarenmarkt Nr. 26, 28. Juni 1940, Leipzig. Primärquelle: American Fur Breeder, USA
  8. a b John C. Sachs: Furs and the Fur Trade. 3. Ausgabe, Sir Isaac Pitman & Sons Ltd, London undatiert (nach 1926), S. 137 (englisch).
  9. Kurt Nestler: Rauchwaren- und Pelzhandel. Max Jänecke, Leipzig, 1929, 1. Auflage, S. 102–103. Basierend auf William B. Austin: Principles and Practice of Fur Dressing and Fur Dying. D. van Nostrand Company, New York, 1922. Zuletzt abgerufen am 10. Oktober 2019.
  10. Die Haltbarkeit von Pelzwerk. Ablichtung, undatiert und ohne Autorenvermerk, mit Abdruck der Haltbarkeitsaufstellung (Sammlung G. & C. Franke).
  11. Betrifft: Überarbeitung Jury Fränkel's Rauchwarenhandbuch […]. Brief E. Beinhauer an den Verleger Christian Franke, Murrhardt, Bad Homburg, 10. Juli 1985, Blatt 1 (Blatt 3: Haltbarkeitstabelle (Sammlung G. & C. Franke)).