Peppenhöchstädt
Peppenhöchstädt ist ein Gemeindeteil des Marktes Uehlfeld im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Peppenhöchstädt hat eine Fläche von 5,205 km². Sie ist in 689 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 7553,72 m² haben.[3] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Gottesgab und Rohensaas.[4]
Peppenhöchstädt Markt Uehlfeld
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Koordinaten: | 49° 39′ N, 10° 45′ O |
Höhe: | 286–299 m ü. NHN |
Einwohner: | 121 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 91486 |
Vorwahl: | 09163 |
Geografie
BearbeitenDurch das Dorf fließt der Hühnergraben, ein rechter Zufluss der Aisch. Im Südosten grenzt das Schneiderholz an, im Nordosten liegt das Flurgebiet Nutz, dahinter liegen die Allerbacherweiher. Im Nordwesten liegt das Flurgebiet Itzlau. Die Kreisstraße NEA 1 führt nach Rohensaas (1,4 km südöstlich) bzw. nach Demantsfürth zur Bundesstraße 470 (2,3 km westlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Traishöchstädt (1,3 km südlich), nach Gottesgab (1 km nördlich) und zu einer Gemeindeverbindungsstraße (1,6 km südwestlich), die nach Traishöchstädt (1,5 km südöstlich) bzw. zur B 470 verläuft (1,5 km westlich).[5]
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde 1285 als „Peppenhovstetten“ erstmals urkundlich erwähnt, als der Nürnberger Burggraf Friedrich III. den Ort dem Kölner Erzbischof Siegfried zu Lehen auftrug. Der Ort selbst unterstand in der Fraisch und der Grundherrschaft dem Amt Dachsbach der Burggrafschaft Nürnberg. 1400 verkauften die Burggrafen ihre grundherrschaftlichen Ansprüche im Ort an Otto Heider und Katharina Zollner. 1404 erhielt Wilhelm von Rennhofen einen Zehnten in „Peppenhofstat“.[6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Peppenhöchstädt 18 Anwesen. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das brandenburg-bayreuthische Kasten- und Jurisdiktionsamt Dachsbach aus. Grundherren waren das Kasten- und Jurisdiktionsamt Dachsbach (3 Güter, 1 Gütlein, 1 Schmiede, 3 Häuser, 1 Häuslein, 1 Fallhütte), das Domkapitel Bamberg (6 Güter) und der Nürnberger Eigenherr Haller von Hallerstein (2 Güter).[7]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Dachsbach und Kammeramt Neustadt. 1810 kam Peppenhöchstädt an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Peppenhöchstädt zunächst dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Kairlindach zugeordnet, 1813 dann dem neu entstandenen Steuerdistrikt Birnbaum. Im gleichen Jahr wurde es der Ruralgemeinde Traishöchstädt zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde die Ruralgemeinde Peppenhöchstädt gebildet, zu der Fallhaus, Gottesgab und Rohensaas gehörten.[8][9] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Neustadt an der Aisch zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Neustadt an der Aisch (1919 in Finanzamt Neustadt an der Aisch umbenannt, seit 1972 Finanzamt Uffenheim).[10] Ab 1862 gehörte Peppenhöchstädt zum Bezirksamt Neustadt an der Aisch (1939 in Landkreis Neustadt an der Aisch umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Neustadt an der Aisch (1879 in das Amtsgericht Neustadt an der Aisch umgewandelt). Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 5,191 km².[11]
Am 1. Januar 1972 wurde Peppenhöchstädt im Zuge der Gebietsreform nach Uehlfeld eingemeindet.[12]
Baudenkmäler
Bearbeiten- Haus Nr. 13: eingeschossiges Satteldachhaus mit Ecklisenen, Sockel, verkröpftem Gurtband; profiliertes Holztraufgesims; im Türsturz „17 I F W 98“; am Pfosten „J“(ohann) „G“(eorg) „D“(ietsch) „1937“ (Renovierung).[13]
- Haus Nr. 27: eingeschossiges Wohnstallhaus mit profilierten Gesimsanfängern, stichbogigen Fenstern, aufgedoppelter Haustür; um 1800 bzw. um das drittes Viertel des 19. Jh. Sturz der Scheuer bezeichnet „Lorenz Drukenbrodt 66“.[13]
- Haus Nr. 28: eingeschossiges Wohnstallhaus; im Keilstein des stichbogigen Sturzes „J“(ohann) „G“(eorg) „B“(rechtl) / „1860“.[13]
- Gasthaus Zwanzger: zweigeschossiges Satteldachhaus von zwei zu vier Achsen; Sockel, Gurtband, verputzt im Keilstein des Türsturzes „C A B / 1841“.[13]
- Steinkreuz
Einwohnerentwicklung
BearbeitenGemeinde Peppenhöchstädt
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 278 | 437 | 426 | 405 | 389 | 433 | 406 | 445 | 449 | 447 | 402 | 387 | 373 | 375 | 387 | 396 | 398 | 392 | 376 | 459 | 436 | 420 | 325 | 312 |
Häuser[14] | 36 | 71 | 68 | 75 | 76 | 75 | 74 | 75 | 75 | |||||||||||||||
Quelle | [15] | [16] | [17] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [24] | [17] | [25] | [17] | [26] | [17] | [27] | [17] | [17] | [17] | [28] | [17] | [11] | [29] |
Ort Peppenhöchstädt
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 125 | 186 | 183 | 181 | 190 | 172 | 154 | 189 | 132 | 127 | 121 |
Häuser[14] | 17 | 25 | 28 | 31 | 29 | 28 | 27 | 28 | |||
Quelle | [15] | [16] | [18] | [20] | [23] | [25] | [27] | [28] | [11] | [29] | [1] |
Religion
BearbeitenDer Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt. Die Bewohner evangelisch-lutherischer Konfession sind teils nach St. Jakob (Uehlfeld), teils nach St. Marien (Dachsbach) gepfarrt.[7][11]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Pepperhöchstadt. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 320–321 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 122 (Digitalisat). Ebd. S. 188–189 (Digitalisat).
- Hans Sponholz u. a. (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 720137675, S. 120.
- Richard Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 32). Deutscher Kunstverlag, München 1972, S. 154.
Weblinks
Bearbeiten- Peppenhöchstädt in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 8. September 2021.
- Peppenhöchstädt in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 21. September 2019.
- Peppenhöchstädt im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 342 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Uehlfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ Gemarkung Peppenhöchstädt (093272). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 1. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 7. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 27. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 120.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 122.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 59 (Digitalisat).
- ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 220.
- ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 188 f.
- ↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 807 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 536.
- ↑ a b c d R. Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 154. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 71 (Digitalisat). Für die Gemeinde Peppenhöchstädt zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Gottesgab (S. 31) und Rohensaas (S. 77).
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 201 (Digitalisat). Peppenhöchstädt: 180 Einwohner, 24 Häuser; Fallhaus: 6 E., 1 H. Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 434 Einwohner.
- ↑ a b c d e f g h i Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 180, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1057, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat). Peppenhöchstädt: 177 Einwohner; Fallmeisterei: 6 E.
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 168 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1223, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat). Peppenhöchstädt: 175 Einwohner; Fallmeisterei: 6 E.
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 66 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 190 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1157 (Digitalisat). Peppenhöchstädt: 175 Einwohner, 27 Wohngebäude; Fallmeisterei: 15 E., 1 Wgb.
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 192 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1229 (Digitalisat). Peppenhöchstädt: 165 Einwohner, 30 Wohngebäude; Fallmeisterei: 7 E., 1 Wgb.
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 192 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1267 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1100 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 177 (Digitalisat).