Perchta (Band)

österreichische Black-Metal-Band aus Tirol

Perchta ist eine österreichische Folk- und Post-Black-Metal-Band aus Tirol. Ihren Namen nimmt die Gruppe von der gleichnamigen Sagengestalt.

Perchta

Perchta live beim New Evil Music Festival in Heidelberg, September 2024.
Allgemeine Informationen
Herkunft Tirol, Österreich
Genre(s) Folk Metal, Post-Black-Metal
Gründung 2017
Website www.perchta.tirol
Gründungsmitglieder
Gesang
Frau Percht
Bass
Fabio „Walscher“ D’Amore
Aktuelle Besetzung
Gesang, Percussion
Frau Percht
Hackbrett
Christian „Moosmandl“ Höll (seit 2022)
Lead-Gitarre
Christoph „Loda“ Knoll (seit 2019)
Rhythmus-Gitarre
Lukas „Gsell“ Massinger (seit 2022)
Schlagzeug
Simon „Håscht“ Schnückel (seit 2022)
Bass
Fabio „Walscher“ D’Amore
Live-Musiker
Bass
Peter „Woidschrat“ Casdorf-Pfister (seit 2022)

Geschichte

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Ursprünglich entstanden Perchta als Studioprojekt von Sängerin Frau Percht und Serenity-Bassist Fabio D’Amore. Bereits ab der Gründung 2017 entstand das Debütalbum Ufång in Eigenregie, der Release folgte am 10. April 2020. Das deutsche Label Prophecy Productions nahm sie reagierend unter Vertrag. 2022 bauten Frau Percht und D’Amore das Studioprojekt zur vollständigen Band aus um beim Dark Easter Metal Meeting in München aufzutreten. Der bereits zuvor für Aufnahmen verpflichtete Christoph Knoll von Agrypnie und Asphagor wurde festes Mitglied. Hinzu kamen Hackbrett-Spieler Christian Höll von Vinsta sowie Gitarrist Lukas Massinger und Schlagzeuger Simon Schnückel, die gemeinsam in der Progressive-Metal-Band Lichtspielhaus aktiv sind. Live übernimmt den Bass Asphagor-Mitglied Peter Casdorf. Seine Reichweite baute das Sextett durch eine Tournee im Vorprogramm der Dark-Metal-Band Dornenreich aus.

Am 14. Juni 2024 veröffentlichten Perchta ihr zweites Album D’Muata ebenfalls über Prophecy Productions. Frau Percht verarbeitete dabei thematisch Eindrücke aus ihrem Alltag als Hebamme. Es erfuhr von der Presse gemischte Rückmeldung. Robert Müller vom deutschen Magazin Metal Hammer bezeichnete es zwar als „überaus originell“, bemängelte jedoch „fehlende[s] metallische[s] Fundament“ sowie Stereotype. Bezüglich schwer in Einklang zu bringender Musikstile verglich er das Sextett mit den Schweizern Zeal & Ardor, die Elemente des Black Metal mit solchen des Gospel mischen. Er vergab vier von sieben möglichen Punkten.[1] Louisa Esch von metal.de merkte an, der Gesang „dürfte das ungeübte Ohr […] etwas herausfordern“. Sie lobte das Thema Weiblichkeit, das bis dato im Genre kaum Beachtung finde, warnte jedoch vor der Nähe zum „dudelige[n] Kitsch“, welche Produktionen mit Folk-Elementen mit sich brächten. Sie gab sechs von zehn möglichen Punkten.[2] Bei powermetal.de hingegen stieß das Album auf großen Anklang und erzielte die volle Punktzahl,[3] bei stormbringer.at gab es 4,5 von fünf möglichen Punkten.[4] Unabhängig von Kritiken jedoch spielte die Band im Erscheinungsjahr auf zahlreichen Festivals, darunter erneut auf dem Dark Easter Metal Meeting, dem Ragnarök-Festival sowie dem Prophecy Fest.

Perchta spielen Folk- und Post-Black-Metal, in den sie Eigenheiten der Musik ihrer Heimat einbinden. So übernimmt ein alpenländisches Hackbrett große Teile der Melodieführung. Auch in ihren Lyrics setzt sich die Band mit tirolischer Folklore auseinander – so beispielsweise in „Långtuttin & Stampa“, welches ebenjene Figuren zum Thema hat, oder in „Mei Dianä Mei Bua“, in welchem die Perchtensage im Fokus steht. Passend dazu sind die Songtexte in tirolischem Dialekt verfasst. Sängerin Frau Percht trägt sie sowohl in klarem als auch in gutturalem Gesang vor. Hinzu kommt vor allem live männlicher Hintergrundgesang anderer Mitglieder.

Neben der Folklore liegt ein Augenmerk der Band auf Weiblichkeit. Perchta behandeln Aspekte wie Geburt und Mutterschaft, ebenso jedoch Tabuthemen wie weibliche Lust. Dabei positionieren sie sich ausdrücklich feministisch sowie antinationalistisch.[5]

Wie im Extreme Metal üblich, verwenden Perchta im musikalischen Kontext Pseudonyme; die Sängerin verzichtet gänzlich auf die Nennung ihres bürgerlichen Namens. Alle Künstlernamen stammen dabei aus dem Tirolerischen und wurden von der Frontfrau mithilfe eines Wörterbuchs zu ihren Mitmusikern passend ausgewählt. Bei Live-Auftritten setzen sie außerdem auf einheitliche schwarze Kleidung sowie Holz- und Knochenschmuck. Die Sängerin tritt außerdem Corpsepaint-ähnlich geschminkt auf; die Männer tragen einen Handabdruck von Frau Percht in schwarzer Farbe auf der linken Gesichtshälfte. In Anlehnung an Menstruationsblut verwenden Perchta während ihrer Show außerdem Kunstblut, die Bühne schmücken sie neben mit Bannern, auf denen ihr vulvenförmiges Logo zu sehen ist.

Diskografie

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  • 2020: Ufång (Album, CD, Prophecy Productions)
  • 2024: D’Muata (Album, CD/Vinyl, Prophecy Productions)

Musikvideos

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  • 2020: Åtem
  • 2020: Wåssa
  • 2024: Vom Verlånga
  • 2024: Hebamm (Live-Mitschnitt)
  • 2024: Ois wås ma san
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Einzelnachweise

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  1. Robert Müller: Kritik zu Perchta D’MUATA. In: Metal Hammer. 14. Juni 2024, abgerufen am 18. November 2024 (deutsch).
  2. Louisa Esch: Perchta - D'Muata • Review zum Album auf metal.de. In: metal.de. 14. Juni 2024, abgerufen am 18. November 2024.
  3. Stephan Lenze: PERCHTA - D'Muata. In: powermetal.de. 15. Juli 2024, abgerufen am 18. November 2024.
  4. Richard Kölldorfer: PERCHTA - D'Muata. In: stormbringer.at. 14. Juni 2024, abgerufen am 18. November 2024.
  5. Annika Eichstädt: Provokation Menstruation. In: Metal Hammer. 41. Jahrgang. Berlin / Mediahouse Berlin Juli 2024.