Perlthal
Perlthal ist ein amtlich benannter Gemeindeteil von Tiefenbach im Oberpfälzer Landkreis Cham in Bayern.[1]
Perlthal Gemeinde Tiefenbach
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Koordinaten: | 49° 27′ N, 12° 36′ O |
Höhe: | 505 m |
Postleitzahl: | 93464 |
Vorwahl: | 09673 |
Geographische Lage
BearbeitenDie zwei Gebäude der Einöde Perlthal liegen im Tal des Hüttenbaches ca. 1 km südlich von Schönau. Perthal ist, von Stadlern aus gezählt, die 10. und letzte Mühle im Hüttenbachtal (darüber: Stadlermühle, Tabakmühle, Cäcilienmühle (Ruine), Sägmühle, Andreasthal, Löwenthal, Hüttensäge, Hammerthal, Schönau).[2][3]
Geschichte
BearbeitenDer Name Perlthal wird auf zwei verschiedene Arten gedeutet: Erstens wird der Hüttenbach auch Perlbach genannt, weil in ihm die Flussperlmuschel vorkommt und im 18. Jahrhundert dort Perlen geerntet wurden.[4][5] Auf diese Deutung weist auch der Straßenname Perlbachstraße für die Straße, die Schönau mit Perlthal verbindet hin. Die zweite Deutung besagt, dass die Namen Hüttenbach und Hüttensäge darauf hinweisen, dass im 17. Jahrhundert hier mehrere Glashütten standen, die Glasperlen für Rosenkränze, sogenannte Paternosterperlen oder auch Paterln herstellten und bis nach Amerika lieferten.[6] Bei dieser Deutung wird der Name Perlthal von diesen Glasperlen abgeleitet.[7] Zum Stichtag 23. März 1913 (Osterfest) wurde Perlthal als Teil der Pfarrei Weiding mit einem Haus und 7 Einwohnern aufgeführt.[8] Am 31. Dezember 1990 wurde Perlthal noch mit 4 Einwohnern erwähnt.[9]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenIn Perlthal ist der ehemalige Mühlentriebwerkskanal noch zu erkennen. Durch das Hüttenbachtal führt ein Wanderweg an Perthal vorbei den Hüttenbach entlang, auf dem man die Mündung des Hüttenbachs in die Bayerische Schwarzach sowie mehrere Biberdämme sehen kann.
Weblinks
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Perlthal in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 6. Juni 2023.
Literatur
Bearbeiten- Heribert Batzl (Hrsg.): Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft R. Alfred Hoeppner, Aßling/Obb. und München 1970.
- Paulinus Fröhlich: Weiding bei Schönsee Beiträge zur Geschichte des Ortes. Weiding 1956.
- Richard Bierl, Gemeinde Tiefenbach/Bayern (Hrsg.): Chronik der Gemeinde Tiefenbach/Bayern. Carl Mayr, Buch- und Offsetdruckerei, Amberg 1980.
- Hans Schwarze: Tiefenbach und die Oberpfalz. Verlag Dr. Dr. Johannes Schwarze, Herrsching 2004, ISBN 3-9802409-5-9.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Perlthal in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 3. September 2017.
- ↑ Hans Berger: Der Landkreis Oberviechtach in Zahlen. In: Heribert Batzl (Hrsg.): Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft R. Alfred Hoeppner, Aßling/Obb. und München 1970, S. 167–168.
- ↑ Richard Bierl, Gemeinde Tiefenbach/Bayern (Hrsg.): Chronik der Gemeinde Tiefenbach/Bayern. Carl Mayr, Buch- und Offsetdruckerei, Amberg 1980, S. 104
- ↑ Paulinus Fröhlich: Weiding bei Schönsee Beiträge zur Geschichte des Ortes. Weiding 1956, S. 71–73
- ↑ Richard Bierl, Gemeinde Tiefenbach/Bayern (Hrsg.): Chronik der Gemeinde Tiefenbach/Bayern. Carl Mayr, Buch- und Offsetdruckerei, Amberg 1980, S. 21
- ↑ Friedrich Holl: Unsere alten Glashütten. In Franz Liebl, Heimatkreis Bischofteinitz (Hrsg.): Unser Heimatkreis Bischofteinitz. Brönner & Daentler, Eichstätt 1967, S. 612–637
- ↑ Richard Bierl, Gemeinde Tiefenbach/Bayern (Hrsg.): Chronik der Gemeinde Tiefenbach/Bayern. Carl Mayr, Buch- und Offsetdruckerei, Amberg 1980, S. 104
- ↑ Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 385 (Digitalisat).
- ↑ Matrikel des Bistums Regensburg, Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 725