Peter-und-Paul-Kirche (Schladming)

Kirchengebäude in Schladming

Die Evangelische Kirche Schladming ist ein evangelisch-lutherisches Kirchengebäude in Schladming in der Steiermark. Es gehört der Evangelischen Pfarrgemeinde A.B. Schladming in der Superintendentur Steiermark der Evangelischen Kirche A. B. in Österreich. Mit 1000 Sitzplätzen ist die Schladminger Kirche die größte evangelische Kirche der Steiermark.

Evangelische Kirche in Schladming
Innenansicht der Kirche
Altar
Orgel

Geschichte

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Bereits fünf Jahre nach Luthers Thesenanschlag wurden 1522 in der Stadtpfarrkirche Schladming durch hier tätige sächsische Bergarbeiter erste evangelische Gottesdienste gefeiert, die jedoch um 1600 mit der Gegenreformation ein Ende fanden. Eine eigene evangelische Kirchengemeinde mit 1000 Mitgliedern wurde in Schladming erst wieder 1782 nach Erlass des josephinischen Toleranzedikts errichtet. Als Ort der Gottesdienste wurde zunächst das Gewerkenhaus adaptiert und erst nach dem Stadtbrand von 1814 kam es zum Bau eines eigenen Bethauses und 1834 zur Einrichtung eines protestantischen Friedhofs mit eigener Aufbewahrungshalle. Nachdem den Protestanten ab 1849 die Errichtung von Kirchenbauten erlaubt wurde, wurde zunächst 1852, nachdem bereits im Vorjahr eine Glocke angeschafft worden war, nach Entwurf von Hieronymus Beck der von einer umlaufenden Galerie akzentuierte Turm errichtet, der das erwachende Selbstbewusstsein der Gemeinde nach außen zum Ausdruck bringen sollte. Erst im Anschluss an den Turmbau erfolgte in den Jahren 1857 bis 1862 auch der Kirchenbau nach Plänen des Straßenbaumeisters Karl Ganzenberg und nach dem erklärten Vorbild der kurz zuvor, 1849 bis 1852, erbauten evangelischen Pfarrkirche Wels des Nürnberger Architekten Carl Alexander Heideloff. Wesentlich finanziert wurde der Kirchenbau durch den Gustav-Adolph-Verein.

Architektur

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Wie die benachbarte mittelalterliche Stadtpfarrkirche Schladming ist die Peter-und-Paulkirche als eine Hallenkirche gestaltet. Gegenüber ihrem unmittelbaren Vorbild, der evangelischen Kirche Wels, wurde dabei mit Rücksicht auf den bereits bestehenden Kirchturm anstelle der gotischen Formensprache der Rundbogenstil gewählt. Ausgestattet ist der Kirchenraum mit Emporen in den Seitenschiffen, wobei die Orgel auf einer zweiten Geschossebene untergebracht ist. Ganz wie eine mittelalterliche Kirche besitzt sie einen polygonalen Chorschluss, durch die beiden Sakristeianbauten zur Kreuzesform erweitert.

Ausstattung

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Den Entwurf des Altars mit dem Bild von Christus am Ölberg und den Statuen der Apostel Petrus und Paulus lieferte der württembergische Hofbaurat Christian Friedrich von Leins in Stuttgart, die Ausführung übernahm der Salzburger Kunstschreiner Schubhart. Die Orgel von 1862 erbaute Matthäus Mauracher. Die Kirche besitzt ferner vier Tafeln als Rest eines protestantischen Flügelaltars der Zeit um 1570. Die schmalen Tafeln zeigen die Hll. Petrus und Paulus. Die breiteren Tafeln zeigen die Kreuzigung und die Eherne Schlange. Die Rückseiten der Tafeln tragen Groteskmalereien, Rollwerkornament und Inschriften.

Literatur

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  • Dehio Steiermark (ohne Graz) 1982, Schladming, Evangelische Kirche, Seite 501.
  • Christian Brugger, Heimo Kaindl, Antje Senarcies de Grancy: Evangelische Kunst und Kultur in der Steiermark. Leykam, Graz 1996, S. 198–200.
  • Friedrich Traugott Kotschy: Gedenket der vorigen Tage! Versuch einer Chronik der evangelischen Kirchengemeinden in Obersteiermark und ihrer Schulen; nebst einem Rückblick auf ihre Vorgeschichte von der Reformation bis zur Toleranz. Vöcklabruck 1881, S. 83–99.
  • Gerhard Krömer: Festschrift 500 Jahre Evangelisches Leben in Schladming und Umgebung. Eine Pfarrgemeinde von der Reformationszeit bis ins Heute. Schladming 2022. ISSN 2222-2464
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Koordinaten: 47° 23′ 25,9″ N, 13° 41′ 20,1″ O