Peter Hoffbauer
Peter Friedrich Hoffbauer (* 24. Juli 1750 in Bielefeld; † 6. Januar 1823 in Herford) war ein deutscher Politiker und Mitglied der Reichsstände im Königreich Westphalen.
Leben
BearbeitenPeter Hoffbauer wurde als Sohn des Kaufmanns und Kämmerers in Bielefeld Christian Friedrich Hoffbauer (1712–1780) und dessen Ehefrau Rebecca Philippina geborene Schloimann geboren. Er blieb unverheiratet. Nach dem Abitur am Gymnasium Bielefeld absolvierte er ein Jurastudium an der Universität Halle. Er wurde Privatsekretär des russischen Gesandten in Regensburg, Freiherr von der Asseburg. 1781 nahm er die Stelle eines Gemeinheitsteilungskommissars in der Grafschaft Ravensberg ein. 1787 wurde er Kriegs- und Domänenrat in Minden und gehörte 1789 zu den Freimaurern.
Hoffbauer war Verfechter der preußischen Reformbürokratie und Mitarbeiter des preußischen Reformpolitikers Freiherr vom und zum Stein, der ebenfalls zu den Freimaurern zählte. 1805 verfügte er über ein beträchtliches ererbtes Vermögen, so dass er sich mit dem Gedanken eines Rückzugs aus dem politischen Geschehen befasste. Im Jahr 1808 war er gutachterlich für den Präfekten des Weser-Departements bei der Abgrenzung der Distrikte, Kantone und Kommunen tätig. Er setzte sich gegenüber Mitgutachtern mit seinen Vorstellungen von Abgrenzungen nach wirtschaftlichen und kirchlichen Kriterien gegenüber sogenannten natürlichen Grenzen durch. Im gleichen Jahr war er besonderer Liquidator der öffentlichen Schuld für das ehemalige Fürstentum Minden und die Grafschaft Ravensburg.
1808–1811 gehörte er dem Departements-Wahlkollegiums des Weser-Departements an und war in der gleichen Zeit Mitglied des Departementsrats des Weser-Departements. In den Jahren 1808 bis 1813 war er Mitglied der Reichsstände im Königreich Westphalen. Im Dezember 1813 wurde er Mitglied der „Provisorischen Regierungskommission in Minden“.
Sonstiges
BearbeitenIm Jahre 1798 kaufte er von den Grafen Schönburg die Herrlichkeit Dornum, die er im Jahre 1821 an den hannoverschen Minister Ernst Herbert Graf zu Münster verkaufte.[1]
Auszeichnungen
Bearbeiten- 1787 Kriegs- und Domänenrat
- 1800 Geheimer Kriegsrat
Quellen
Bearbeiten- Bärbel Sunderbrink: Revolutionäre Neuordnung auf Zeit – gelebte Verfassungskultur im Königreich Westphalen – das Beispiel Minden-Ravensberg. Verlag Ferdinand Schöningh, 2015, ISBN 978-3-506-78150-5.
- Rolf Straubel: Biografisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/1815. K. G. Saur Verlag, München 2009, ISBN 978-3-598-23229-9. (2 Teilbände) Hoffbauer Digitalisat
- Jochen Lengemann: Parlamente in Hessen 1808–1813, Biografisches Handbuch der Reichsstände des Königreichs Westfalen und der Ständeversammlung des Großherzogtums Frankfurt. Insel, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-458-16185-6, S. 148.
- Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 189 ff.
Weblinks
Bearbeiten- Peter Friedrich Hoffbauer Kurzbiografie im Internet-Portal LWL Westfalen-Lippe Aufbruch in die Moderne
- Hoffbauer, Peter Friedrich. Hessische Biografie. (Stand: 20. Juli 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Peter Friedrich Hoffbauer. Abgeordnete. In: Hessische Parlamentarismusgeschichte Online. HLGL & Uni Marburg, abgerufen am 24. Juli 2023 (Stand 6. Januar 2023).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Peter Friedrich Hoffbauer Kirchengemeindelexikon Dornum, Digitalisat
Personendaten | |
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NAME | Hoffbauer, Peter |
ALTERNATIVNAMEN | Hoffbauer, Peter Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | Mitglied der Reichsstände im Königreich Westphalen |
GEBURTSDATUM | 24. Juli 1750 |
GEBURTSORT | Bielefeld |
STERBEDATUM | 6. Januar 1823 |
STERBEORT | Herford |