Petra Wlezcek

österreichische Skibobfahrerin

Petra Wlezcek (verheiratete Gamper, ehemalige Tschach-Wlezcek; * 1966) ist eine ehemalige österreichische Skibobfahrerin. Mit 15 Weltmeistertiteln und etlichen Weltcupsiegen gehört sie zu den erfolgreichsten Athletinnen der nichtolympischen Sportart. Außerdem gewann sie bis 1990 viermal den Skibob-Gesamtweltcup sowie fünf Europameistertitel.

Petra Wlezcek
Nation Osterreich Österreich
Geburtstag 1966 (59 Jahre)
Geburtsort Österreich
Beruf Trainerin
Karriere
Disziplin Abfahrt, Super-G, Riesenslalom,
Slalom, Kombination
Verein SBC Pernitz-Unterberg
Trainer Alois Fischbauer (bis 1995)
Status zurückgetreten
Karriereende 2001
Medaillenspiegel
Weltmeisterschaften 15 × Goldmedaille 10 × Silbermedaille 6 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 5 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Skibob-WeltmeisterschaftenVorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
Silber Lungötz 1981 Abfahrt
Silber Sterzing 1985 Abfahrt
Silber Sterzing 1985 Riesenslalom
Gold Grächen 1987 Abfahrt
Gold Dorfgastein 1988 Abfahrt
Gold Dorfgastein 1988 Riesenslalom
Gold Dorfgastein 1988 Kombination
Silber Dorfgastein 1988 Slalom
Gold Oberammergau 1989 Abfahrt
Gold Oberammergau 1989 Super-G
Gold Oberammergau 1989 Kombination
Silber Oberammergau 1989 Riesenslalom
Silber Oberammergau 1989 Slalom
Gold Seefeld/Tirol 1990 Riesenslalom
Gold Seefeld/Tirol 1990 Slalom
Gold Seefeld/Tirol 1990 Kombination
Silber Seefeld/Tirol 1990 Super-G
Gold Davos 1991 Abfahrt
Gold Davos 1991 Super-G
Gold Davos 1991 Riesenslalom
Gold Davos 1991 Kombination
Silber Davos 1991 Slalom
Silber Zell/See 1992 Super-G
Bronze Zell/See 1992 Riesenslalom
Bronze Špindlerův Mlýn 1993 Slalom
Gold Adelboden 1994 Riesenslalom
Bronze Mals 1995 Slalom
Silber Bischofswiesen 2001 Kombination
Bronze Bischofswiesen 2001 Abfahrt
Bronze Bischofswiesen 2001 Super-G
Bronze Bischofswiesen 2001 Riesenslalom
Skibob-EuropameisterschaftenVorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
Gold 1982 Abfahrt
Gold 1984 Riesenslalom
Gold 1984 Slalom
Gold 1984 Kombination
Silber 1984 Abfahrt
Gold 1986 Slalom
Platzierungen im Skibob-Weltcup

Weltcupsiege ?
Skibob-Weltcup 1. (1986/87, 1987/88, 1989/90
sowie ein weiteres Mal)

Biografie

Bearbeiten

Petra Wlezcek entstammt einer begeisterten Skibob-Familie in Pernitz, wo sie mit vier Geschwistern aufwuchs. Ihr Vater Otto gründete den SBC Pernitz-Unterberg[1], ihr älterer Bruder Richard war dessen langjähriger Präsident und Gastwirt in Muggendorf.

Wlezcek holte bei den Weltmeisterschaften 1981 in Lungötz mit Abfahrtssilber hinter der Deutschen Rosalinde Lehner ihre erste Medaille. Ein Jahr später gewann sie bei den Europameisterschaften – ebenfalls in der Abfahrt – ihren ersten internationalen Titel. 1984 dominierte sie die Europameisterschaften mit Gold in Riesenslalom, Slalom und Kombination. Bloß in der Abfahrt musste sie sich mit Silber begnügen. Nach zwei weiteren WM-Silbermedaillen und einem neuerlichen Europameistertitel kürte sie sich 1987 in Grächen in ihrer Paradedisziplin Abfahrt erstmals zur Weltmeisterin. Zudem gewann sie in jenem Jahr das zweite Mal in ihrer Karriere den Gesamtweltcup. Im Rahmen der Weltmeisterschaften in Dorfgastein gewann sie erstmals Medaillen in allen vier Entscheidungen, davon drei in Gold. Einzig im Slalom holte sie Silber hinter der Tschechin Irena Francová. Bei den folgenden Titelkämpfen in Oberammergau gelangen ihr gar fünf Medaillengewinne, darunter Gold in Abfahrt und Kombination sowie im erstmals ausgetragenen Super-G. In Seefeld übertraf sie mit ihren WM-Titeln acht bis zehn, darunter ihr erster im Slalom, die bisherige Rekordhalterin Gertrude Gebert. 1990 entschied sie außerdem zum vierten und letzten Mal den Gesamtweltcup für sich. Bei den Weltmeisterschaften in Davos holte sie ein weiteres Mal fünf Medaillen, davon erstmals vier in Gold. Nur im Slalom unterlag sie erneut Francová.

In den folgenden Jahren holte Wlezcek weitere WM-Medaillen, ein letzter Titelgewinn gelang ihr 1994 in Adelboden im Riesenslalom. Bei ihren letzten Weltmeisterschaften 2001 in Bischofswiesen gewann sie noch einmal eine Silber- und drei Bronzemedaillen. Im Anschluss an ihre aktive Laufbahn war sie von 2003 bis 2012 als ÖSBV-Bundestrainerin tätig.[2]

Auch ihr Ehemann Manfred Gamper und ihre drei Söhne sind auf nationaler Ebene im Skibobsport aktiv. Ihre Nichte Iris Lienhard[2] ist mit elf Weltmeistertiteln und mehreren Gesamtweltcupsiegen ebenfalls eine der erfolgreichsten Skibobfahrerinnen aller Zeiten. Ihr Neffe Roland Wleczek ist zweifacher WM-Medaillengewinner, dessen Sohn Arthur im Nachwuchs erfolgreich.[1]

Weltmeisterschaften

Bearbeiten
  • 15 Goldmedaillen (4 Abfahrt, 2 Super-G, 4 Riesenslalom, 1 Slalom, 4 Kombination)
  • 10 Silbermedaillen (2 Abfahrt, 2 Super-G, 2 Riesenslalom, 3 Slalom, 1 Kombination)
  • 6 Bronzemedaillen (1 Abfahrt, 1 Super-G, 2 Riesenslalom, 2 Slalom)

Weltcup-Platzierungen

Bearbeiten
Saison Platz Punkte
bis
1985/86
1 Gesamtsieg
1986/87 1. ?
1987/88 1. ?
1988/89 2. ?
1989/90 1. ?
1990/91 2. ?
ab
1991/92
?

Europameisterschaften

Bearbeiten
  • 1982: 1. Abfahrt
  • 1984: 1. Riesenslalom, 1. Slalom, 1. Kombination, 2. Abfahrt
  • 1986: 1. Slalom

Weitere Erfolge

Bearbeiten
  • 41 österreichische Staatsmeistertitel in allen Disziplinen

Auszeichnungen

Bearbeiten
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Wolfgang Wallner: Skibob-Fahrer Arthur Wlezcek: Erfolg liegt in der Familie. Niederösterreichische Nachrichten, 10. Juni 2022, abgerufen am 4. Februar 2025.
  2. a b ÖSBV-VIP’s (Memento vom 1. Dezember 2017 im Internet Archive)
  3. Legenden Auflistung. Straße der Sieger, abgerufen am 4. Februar 2025.