Pfannenöfen werden in der Stahlindustrie eingesetzt. In Fachkreisen wird häufig vom LF (englisch Ladle Furnace) gesprochen. Sie dienen zum Aufheizen und Warmhalten des Flüssigstahls in der Sekundärmetallurgie.[1] Sie werden auch zur Behandlung des Flüssigstahls eingesetzt, um die korrekte Gießtemperatur zu erreichen und um die exakte Analyse einstellen zu können. Der Pfannenofen wird als ein- oder dreiphasiger Lichtbogenofen ausgeführt. Des Weiteren wird im Pfannenofen die Schmelze für die Stranggießanlagen oder den Blockguss vorbereitet.

Prinzipdarstellung eines Pfannenofens

Dies geschieht unter anderem durch:

  • Einstellen der exakten Gießtemperatur auf ± 3 K
  • Desoxidieren über Einspulen von Aluminiumdraht. Dies ist erforderlich, damit der Restsauerstoff in der Schmelze gebunden wird und sich nicht mit anderen Legierungen verbindet.
  • Legieren mit FeMn, FeCr, FeSi, …
  • Homogenisieren der Schmelze über Pfannenspülung mit Argon
  • Erreichen der Einschlussmodifikation durch Zulegieren von CaSi, wobei CaSi auch über Draht eingespult werden kann

Bestandteile

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Ofentransformator zur Versorgung eines 3-phasigen Pfannenofens mit Elektroenergie

Der Pfannenofen besteht im Wesentlichen aus:

  • Elektroden mit Elektrodenhaltern
  • Transformator
  • wassergekühltem Pfannenofendeckel mit diversen Öffnungen für die Elektroden, Öffnung für Legierungszugabe, Öffnung für Temperatur- und Probenahme, Alu-Einspuldraht, Ofenkamera, …
  • Temperaturmess- und Probenahmeeinrichtung
  • Legierungszugabe mit Vibrorinnen und Förderbändern
  • Aluminium-Einspulmaschine, wobei auch Fülldrähte eingespult werden können

Literatur

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  • Wolfgang Bleck: Handbuch Stahl - Auswahl, Verarbeitung, Anwendung. Carl Hanser Verlag, München 2018, ISBN 978-3-446-44961-9, S. 81 f.

Einzelnachweis

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  1. Pfannenofen Informationsseite der Induga GmbH & Co. KG zu Pfannenöfen, abgerufen am 23. August 2019