Phalanstère

frühsozialistische utopische Gemeinschaft

Das Phalanstère oder Phalansterium ist eine von dem frühsozialistischen französischen Theoretiker, Reformer und Utopisten Charles Fourier (1772–1836) erdachte landwirtschaftliche oder industrielle Produktions- und Wohngenossenschaft für eine in Fouriers Lehre Phalanx genannte Gemeinschaft von im Idealfall exakt 1620 Mitgliedern. Diese Menschen sollten dort gemeinsam leben, lieben, arbeiten und konsumieren. Bestandteil des Konzepts war die freie Liebe.

Perspektive eines Phalansteriums

Charles Fourier orientiert sich in seiner Beschreibung der (idealen) Phalanstère am Grundriss von Schloss Versailles. Der zentrale Flügel übernimmt öffentliche Funktionen, dort findet man den Speisesaal, die Bibliothek, oder den Wintergarten. In den Seitenflügeln sind Werkstätten und eine Herberge untergebracht. Fourier bezeichnete diese Phalanstère als eine Miniaturstadt: ein Ensemble mit Grandeur, das die Kleinbürgerlichkeit der freistehenden Einfamilienhäuser ersetzen soll, welche bereits damals in großer Zahl die Außenbezirke der Städte füllten.[1]

Bekannte Gründungen (und Initiatoren) waren unter anderem

In Anlehnung an Fouriers Modell konzipiert wurden

Die jeweils vorangestellte Jahreszahl bezieht sich auf das Gründungsdatum.

Literatur

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  • Mathieu Briancourt: Visite au Phalanstère, Librairie Phalanstérienne, 1848 Paris
  • Auguste Savardan: Naufrage au Texas. Observations et impressions recueillies pendant deux ans et demi au Texas et à travers les Etats-Unis d’Amérique, Garnier Frères, 1858 Paris
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Commons: Phalanstère – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Kenneth Frampton: Die Architektur der Moderne. München 2010, ISBN 978-3-421-03075-7.
  2. Claude-Isabelle Brelot, Diane Dosso: SAURIA Charles Marc. In: Annuaire prosopographique: la France savante. Comité des travaux historiques et scientifiques, 28. Februar 2017, abgerufen am 11. Oktober 2020 (französisch).