Phare de Biarritz
Der Phare de Biarritz (deutsch Leuchtturm von Biarritz) befindet sich in der Küstenstadt Biarritz im Département Pyrénées-Atlantiques im äußersten Südwesten Frankreichs und ist außerdem See- und Heilbad an der französischen Atlantikküste. Der Leuchtturm befindet sich an der Pointe Saint-Martin, einem Felsvorsprung, der die Stadt dominiert, und ist ein bedeutendes Wahrzeichen und wichtige Navigationshilfe für die Schiffe, die im Golf von Biscaya den Atlantik zum Nachbarland Spanien passieren.[1] Der Leuchtturm steht unter Denkmalschutz und wurde als Monument historique in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums unter der Nr. PA64000072[3] seit dem 6. November 2009 geführt.
Phare de Biarritz Leuchtturm Biarritz | ||
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Blick zum Leuchtturm, 2022 | ||
Ort: | Biarritz Frankreich | |
Lage: | Pointe St. Martin | |
Geographische Lage: | 43° 29′ 37,5″ N, 1° 33′ 14,1″ W Seekarte | |
Fahrwasser: | Golf von Biscaya | |
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Höhe Turmbasis: | 28 m | |
Turmhöhe: | 47 m (154,2 ft) | |
Feuerhöhe: | 73 m (239,5 ft) | |
Bauart: | Felssteinturm | |
Bauform: | Runder Turm mit Galerie[1] | |
Tageslicht- Markierung: |
weißer Turm, schwarze Galerie, Laternenhaus und Dach | |
Kennung: | Fl(2).W.10s | |
Nenntragweite weiß: | 26 sm (48,2 km) | |
Optik: | Fresnel-Linse ab 1904 Hyperradial-Fresnel-Linse | |
Betriebsart: | 1000 W Halogen-Metalldampflampe | |
Funktion: | Seefeuer | |
Bauzeit: | 1830–1832 | |
Betriebszeit: | seit 1832 Elektrifizierung 1953 automatisiert 1980 | |
Listeneinträge | ||
UKHO: | C 1410[2] | |
NGA: | 1660 | |
ARLHS: | FRA-072 | |
Denkmalliste: | Nr. PA64000072 | |
Betreiber: | DIRM Sud-Atlantique |
Geschichte
BearbeitenDie Idee für einen Leuchtturm an der Pointe Saint-Martin wurde bereits am 21. Januar 1794 im örtlichen Ausschuss für öffentliche Sicherheit von Biarritz verfasst. Er wurde 1825 von der Leuchtturm- und Bakendienstkommission geplant.
Der Leuchtturm ist einer der ersten französischen Leuchttürme mit einem optischen Linsenapparat des Physikers und Ingenieurs Augustin Jean Fresnel, der wesentlich zur Begründung der Wellentheorie des Lichts und zur Optik beitrug. Der Entwurf für einen solchen Leuchtturm wurde 1827 von Nicolas-Philippe Vionnois (1793–1887) in Zusammenarbeit mit den Fresnel-Brüdern erstellt. Zusammen mit Léonor Fresnel (1790–1869) wurde bis Januar 1829 der geänderte Entwurf fertiggestellt. Das auf 210.000 Francs geschätzte Werk wurde am 10. April 1829 dem Baumeister Sorbé in einer Auktion für die Summe von 182.512 Francs zugesprochen. Die Arbeiten für den Bau wurden mit heimischem Bidache- und Rhune-Stein von 1830 bis 1832 ausgeführt. Die Gesamtkosten für diesen Leuchtturm betrugen 246.887,56 Francs.[4] Nach der Fertigstellung und gesetzlichen Zulassung vom Juni 1833 konnte der Leuchtturm am 1. Februar 1834 seinen Dienst für die Seefahrt aufnehmen.
Beschreibung
BearbeitenDer Leuchtturm besteht aus einem runden gemauerten Turm mit Laterne und Galerie, der sich aus der Mitte eines zweistöckigen achteckigen Wärterhauses erhebt, mit sich nach oben verjüngender glatten, weißen Oberfläche und mit schwarzer Galerie und Laternenhaus. Den runden Turmfuß umgibt ein ehemals achteckiges 2-stöckiges Gebäude der Leuchtturmwärter. 1904 erhielt der Turm eine neue größere Linsen-Optik, die bis heute in Betrieb ist. 1953 wurde er elektrifiziert und 1980 automatisiert. Im Jahr 2020 wurden am Leuchtturm umfangreiche Arbeiten durchgeführt, die 300.000 Euro kosteten. Dabei wurde das Laternenhaus mit neuen Glasscheiben versehen und die Kupferkuppel erneuert. Außerdem schmücken zwölf Wasserspeier – Löwenköpfe aus Bronze – die Kuppel des Laternenhauses.
Besichtigung
BearbeitenDer Leuchtturm ist für Besucher geöffnet. Wenn man die 248 gewundenen Stufen der Wendeltreppe im Inneren des Leuchtturms erklimmt, hat man einem weiten Blick auf die baskische Küste, auf den Atlantik, über die Stadt und bis zu den Pyrenäen.
Am Samstag, den 24. August 2019, trafen sich auf Einladung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron die Staats- und Regierungschefs des 45. G7-Gipfeltreffens und der Präsident des Europäischen Rates in den Räumlichkeiten am Fuße des Leuchtturms zu einem Abendessen.
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Biarritz, 1899
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Charles Mercereau (1822–1864)
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Galerie und Laternenhaus, 2010
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Clamshell-Fresnel-Linse von 1904
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Blick von der Aussichtsplattform auf Biarritz
Philatelistische Würdigung
BearbeitenIn philatelistischer Würdigung des Leuchtturms gab die französische Post mit Ausgabejahr 2019 ein Postwertzeichen im Wert eines Lettre prioritaire[5][6] heraus.
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Tourismusbüro Biarritz Phare de Biarritz Besuch und Öffnung, französisch
- Phares de France Phare de Biarritz, französisch
- Leuchtturm auf Online List of Lights
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Russ Rowlett: Lighthouses of France: Aquitaine. In: The Lighthouse Directory. University of North Carolina at Chapel Hill (englisch).
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Registrierungen:
- UKHO: United Kingdom Hydrographic Office Publikation Admiralty List of Lights and Fog Signals
- NGA: List of Lights 113. (PDF; Sektion 1, S. 24 (55)) NGA, 2022, abgerufen am 2. März 2023 (englisch).
- ARLHS: World List of Lights (WLOL) France. In: ARLHS. Abgerufen am 2. März 2023 (englisch).
- ↑ Eintrag Nr. PA64000072 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
- ↑ Annales des Ponts et chaussées, 3.Folge, 1855, S. 257–284. Vionnois, Nicolas-Philippe (1793–1887) Erinnerungen an den in Biarritz errichteten Leuchtturm
- ↑ Briefmarke Mi-Nr. 7383 Le phare de Biarritz, 2019
- ↑ Markenheft mit 12 Leuchttürmen Titel Repéres de nos côtes (Wahrzeichen unserer Küsten)