Pimientos de Padrón
Pimientos de Padrón (galicisch: Pementos de Padrón) sind eine Paprika„sorte“ (Cultivar der Art Capsicum annuum), die in der Umgebung des Ortes Padrón in Galicien gezüchtet wurde und dort immer noch angebaut wird. Gleichzeitig bezeichnet der Name ein daraus zubereitetes, regionales Gericht, das heute in ganz Spanien verbreitet ist. Die Pimientos werden in Olivenöl gebraten, mit grobem Meersalz (Hagelsalz) bestreut und als Entreé oder Tapa serviert.
In deutschsprachigen Ländern kommen Pimientos de Padrón auch unter der Bezeichnung „Brat-Paprika“ oder „Bratpaprika“ in den Handel.
Geschichte
BearbeitenDie Vorläufer der heutigen Pimientos de Padrón sollen im 17. Jahrhundert durch Franziskaner aus dem mexikanischen Bundesstaat Tabasco an das Kloster in Herbón gelangt sein. Ende des 17. Jahrhunderts war der Verkauf von Paprikapulver, das aus den getrockneten vollreifen Früchten hergestellt wurde, eine wichtige Einnahmequelle für das Kloster. Die Sorte veränderte sich im Laufe der Jahre und wurde zu dem, was man heute als Pimientos de Padrón kennt.[1]
Anbau und Ernte
BearbeitenFür die Zubereitung als Tapas werden Pimientos de Padrón im nicht ausgewachsenen Zustand geerntet. Sie sollten dann hellgrün sein, zwischen 3,5 und 5,5 cm lang, mit einem maximalen Durchmesser von 1,5 bis 2 cm.[1] In diesem Alter ist der unterschiedliche Schärfegrad der einzelnen Früchte typisch für die Sorte. Ein galicisches Sprichwort lautet: „Paprikas aus Padrón: einige scharf, andere nicht.“ (galicisch „os pementos de Padrón, uns pican e outros non“). Dabei kann der Gehalt an Capsaicin und Capsaicinoiden durch die Düngung beeinflusst werden.[2]
In Padrón werden zwischen Juni und September jährlich etwa 15.000 kg Paprikas geerntet, der größte Teil davon in einem Tal des Ortsteils Herbón. Dort wurde 1979 die erste Festa do Pemento de Padrón organisiert, ein populäres gastronomisches Ereignis, das seitdem jedes Jahr am ersten Sonntag im August in der „carballeira“ des Franziskanerklosters von Herbón stattfindet.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Pemento de Herbón. Abgerufen am 5. Februar 2023 (galicisch).
- ↑ B. Estrada, F. Pomar, F. Merino, M.A. Bernal: Efecto de la fertilización en el nivel de capsicinoides en los frutos de pimiento de Padrón durante el desarrollo. in Libro de resúmenes, Sociedad Española de Fisiología Vegetal. (Reunión Sociedad Española de Fisiología Vegetal, Sociedad Portuguesa e Fisiología Vegetal), Universidad de Sevilla (1999).
Quellen
Bearbeiten- 1,001 Foods to Die For, Madison Books, Andrews McMeel Publishing (2007), S. 77
Weblinks
Bearbeiten- Pemento de HERBÓN, Consello Regulador da Denominación de Orixe Protexida.
- www.essen-und-trinken.de Rezept