Ping On Bun

Teigware der ostasiatischen Küche

Ping on bun (chinesisch 平安包, Pinyin píng'ān bāo, Jyutping ping4on1 baau1 – „Baozi des Friedens; Friedens-Teigling; Teiling für Heil und Gesundheit“) gehört zum chinesischen Baozi. Es ist eine Art gedämpfter Hefekloß, beziehungsweise Dampfnudel, die vor allem in Hongkong und der Kanton-Küche beliebt ist.

Einige Ping on bun

Geschichte

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Drei Baoshan (包山)[Anm. 1] beim Fest, 2008
Piaose-Umzug[Anm. 2], 2006

In der Qing-Zeit war eine Epidemie in Cheung Chau Anlass für ein Fest zu Ehren des daoistischen Gottheit Beidi (kant.: Pak Tai), zu dessen Gebräuchen auch das so genannte Qiangbaoshan (etwa „Bun-Haschen“, 搶包山, Jyutping Coeng2baau1saan1) gehört. Beim jährlichen Cheung Chau Bun Festival kleiden sich traditionell die Dorfbewohner als daoistische Gottheit und ziehen durch die Straßen und Gassen, um Böses zu vertreiben. Dieser traditioneller Umzug ist lokal als „Piaose-Umzug“ (飄色巡遊, Piāosè Xúnyóu, Jyutping Piu1sik1 Ceon4jau4, englisch Flying Colors Parade)[Anm. 3] bekannt. In der modernen Zeit verkleiden sich Kinder der Gemeinde gerne auch als gesellschaftlich bekannte Persönlichkeiten oder Figuren. Aus diesem Anlass werden mit den Hefeklöße drei große Türme (包山, Bāoshān, Jyutping Baau1saan1 – „Hefekloß-Berg“, also „zum Berg aufgetürmte Baozi“) errichtet. Auf Gestellen aus Bambus werden 18 Meter hoch die Hefeklöße „aufgeschichtet“ und Wettkämpfer wetteifern darum, an den Türmen möglichst weit hoch zu klettern und diese Hefeklöße von weit oben zu klauben. Diese aufgesammelte „Trophäen“ werden schließlich als Glücksbringer verteilt. Früher wurden die Hefeklöße nach religiösen Zeremonien an die Dorfbewohner verteilt und als Opfergaben für Götter und Geister verwendet.[1] Heute ist das Festival neben der ursprünglich lokalen religiösen Bedeutung ein wichtiges Ereignis im Tourismus und wichtige Einnahmequelle für die Dorfgemeinschaft auf der Insel geworden.

Nach dem traditionellen Glauben der Dorfbewohner soll der Verzehr heißer Ping On Buns Krankheiten vertreiben und ein Ausbringen von bepuderten Ping On Buns bei Stürmen helfen das unruhige Meer zu besänftigen.[2][3][4]

Herstellung

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Die Ping On Bun stammen aus Hongkong und werden lokal in kleinen Manufakturen oder Familienbetrieben hergestellt. Sie bestehen aus feinem Mehl, Paste der Lotossamen, Zucker sowie Laugen und Backtriebmitteln. Die Hefeklöße werden in heißen Wasserdampf gedämpft und erhalten nach circa 30 Minuten den Ping On-Stempel und werden anschließend nochmals kurz gedämpft. Gewöhnlich werden sie heiß oder bei Zimmertemperatur gegessen. Gelegentlich werden geschmackliche Varianten mit Roter Bohnenpaste (Paste aus Adzukibohne) oder Grüner Bohnenpaste (Paste aus Mungbohne) angeboten.[5][6]

Kulturelle Bedeutung

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Zum Cheung Chau Bun Festival kommen zehntausende Touristen nach Cheung Chau und bei der Austeilung der Ping On Buns vor dem Pak Tai-Tempel Yuk Hui Gung bilden sich lange Menschenschlangen.[7] An einem Tag werden zehntausende Ping On Bun verkauft und es gibt mittlerweile zahlreiche Souvenir-Artikel wie Kissen und Fächer.[8] Immer wieder gibt es jedoch Probleme mit gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffen.[9][10][11]

Literatur

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  • 何耀生 – He, Yaosheng: 香港風俗及節令文化》– „Die Kultur des Brauchtum und traditionelle saisonalen Sitten in Hongkong“. 1. Auflage. Ming Pao Publications Ltd. – 明報出版社有限公司, Hongkong 2006, ISBN 978-962-8958-10-8 (chinesisch, Vorschau in der Google-Buchsuche – Namen mittels Pinyin-Umschrift erzeugt und muss nicht der amtliche Namensschreibung entsprechen).

Anmerkungen

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  1. Ein baoshan (chinesisch 包山, Pinyin bāoshān, Jyutping baai1saan1) ist ein Berg aus aufgetürmten Hefeklöße für den sogemanten qiangbaoshan-Wettbewerb (englisch bun snatching competition, bun scrambling competition)
  2. Der festliche Piaose-Umzug (kant.: Piu Sik-Umzug, englisch Piu Sik Parade; Flying Colors Parade, auch 長洲飄色巡遊 englisch Cheng Chau Piu Sik Parade; Cheng Chau Flying Colors Parade) ist heute eine touristische Attraktion auf der vorgelagerten Insel Cheung Chau. Hier eine klassische Figur aus dem Kanton-Oper beim Kinderumzug.
  3. Piaose-Umzug zum Cheung Chau Bun Festival“ (長洲太平清醮飄色巡遊, Chángzhōu Tàipíng Qīngjiào Piāosè Xúnyóu, Jyutping Coeng4zau1 Taai3ping4 Cing1ziu3 Piu1sik1 Ceon4jau4, englisch Cheung Chau Bun Festival Piu Sik Parade; Cheung Chau Bun Festival Flying Colors Parade)
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Einzelnachweise

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  1. 何耀生 – He, Yaosheng: 香港風俗及節令文化 Xiānggǎng fēngsú jí jiélìng wénhuà》– „Die Kultur des Brauchtum und traditionelle saisonalen Sitten in Hongkong“. 1. Auflage. Ming Pao Publications Ltd. – 明報出版社有限公司, Hongkong 2006, ISBN 978-962-8958-10-8, S. 78–79 (chinesisch, Vorschau in der Google-Buchsuche – Namen mittels Pinyin-Umschrift erzeugt und muss nicht der amtliche Namensschreibung entsprechen).
  2. Sophia Yan: Why one Hong Kong bakery makes 10,000 buns a day. In: money.cnn.com. CNN – Cable News Network, 26. Mai 2015, abgerufen am 9. April 2023 (englisch).
  3. 長洲風雨毀2萬個平安包 大會趕製6千新包派送 – „20.000 Ping On Bun wegen Wind und Regen in Cheung Chau vernichtet, 6000 neue Hefeklöße werden vom Organisationskomitee eiligst nachproduziert und verschenkt“. In: hk.apple.nextmedia.com. Next Media Limited壹傳媒有限公司, 23. Mai 2010, archiviert vom Original am 3. Dezember 2013; abgerufen am 9. April 2023 (kantonesisch, Website mit veraltete Adobe-Flash-Technik): „[…] 島民相信供奉過的平安包可保平安 […] 當有病時蒸熱後吃,傳可驅除病魔。漁民也會將乾包弄成粉狀,在海上遇大風浪時一灑,他們相信可令海面回復平靜。
  4. Su, Xinqi: Thousands flock to Cheung Chau Bun Festival as six-day heatwave in Hong Kong keeps others away from annual event. Living heritage of Hong Kong. In: scmp.com. South China Morning Post, 22. Mai 2018, archiviert vom Original am 1. Juni 2018; abgerufen am 9. April 2023 (englisch, archivierte Online-Version ohne Bezahlschranke (Paywall)).
  5. Kwok, Yu Tin: Sanrio Ping On Bun. Cheung Chau Bun Festival. In: learning.hku.hk. 2018, abgerufen am 9. April 2023 (englisch, Rezeptur des Ping On Bun).
  6. 老字號教你點整平安包 – „Alteingesessene Bäkerei zeigt Dir wie Ping On Bun gemacht wird“. In: hk.on.cc. Oriental Daily News, 10. Mai 2018, abgerufen am 9. April 2023 (kantonesisch, altüberlieferte Rezeptur zur Herstellung der „Ping On Bun“).
  7. 太平清醮】4.8萬人次乘新渡輪來往長洲 – „Cheung Chau Bun Festival, 48.000 Besucher mit der neuen Fährverbindung nach Cheung Chau“. In: hk.apple.nextmedia.com. Next Media Limited – 壹傳媒有限公司, 25. Mai 2015, archiviert vom Original am 28. Juni 2015; abgerufen am 9. April 2023 (kantonesisch).
  8. 平安包 日賣萬個 – „Ping On Bun, Täglich zehntausende davon verkauft“. In: hk.apple.nextmedia.com. Next Media Limited – 壹傳媒有限公司, 29. April 2012, archiviert vom Original am 9. Oktober 2016; abgerufen am 9. April 2023 (kantonesisch).
  9. 長洲意馬餅家負責人指已丟棄幾百個有問題平安包 – „Verantwortlicher von der Ma Yi-Bäckerei erklärt, die hunderten problematischen Ping On Bun wurden bereits entsorgt“. In: hk.news.yahoo.com. Altaba, 23. Mai 2015, abgerufen am 9. April 2023 (chinesisch, Ursprungsquelle: 香港商業電台 englisch Commercial Radio Hong Kong).
  10. 梁麗兒 Liang Li’er: 長洲餅店平安包含可致癌染料 – „Bäckerei auf Cheung Chau – Ping On Bun enthält krebserregende rote Lebensmittelfarbe“. In: hk.apple.nextmedia.com. Next Media Limited – 壹傳媒有限公司, 24. Mai 2015, archiviert vom Original am 21. August 2015; abgerufen am 9. April 2023 (kantonesisch, Autorname mittels Pinyin-Umschrift erzeugt und muss nicht der amtliche Namensschreibung des Autors entsprechen).
  11. 香港太平清醮传统食品平安包被揭含致癌物 – „Traditionelle Lebensmittel Ping On Bun beim Hongkonger Cheung Chau Bun Festival mit krebserregende Zusatzstoffe entdeckt“. In: nfmccli.org. 中轻食品工业管理中心 englisch National Food Management of China Light Industry, 17. Juni 2015, abgerufen am 9. April 2023 (chinesisch, Ursprungsquelle: 中国新闻网 国家食品工业企业诚信信息公共服务平台 nach Bericht aus der Hongkonger Ta Kung Pao大公报).