Piperiton ist ein Terpenoid beziehungsweise monocyclisches Monoterpen, setzt sich also aus zwei Einheiten Isopren zusammen.

Strukturformel
Strukturformel von Piperiton
Vereinfachte Struktur ohne Stereochemie
Allgemeines
Name Piperiton
Andere Namen
  • 3-Carvomenthenon
  • 6-Isopropyl-3-methyl-2-cyclohexen-1-on
  • p-Menth-1-en-3-on
Summenformel C10H16O
Kurzbeschreibung

gelbliche bis gelbe klare Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 201-942-7
ECHA-InfoCard 100.001.766
PubChem 6987
ChemSpider 6721
Wikidata Q2041498
Eigenschaften
Molare Masse 152,24 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[1]

Dichte

0,94 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

−29 °C[1]

Siedepunkt

235 °C[1]

Löslichkeit

schwer löslich in Wasser (2,48 g·l−1 bei 20 °C)[1]

Brechungsindex

1,48 (20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 315​‐​319​‐​317
P: 261​‐​264​‐​280​‐​337+313​‐​362+364​‐​333+313[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Vorkommen

Bearbeiten
 
Eucalyptus dives

Piperiton kommt in vielen ätherischen Ölen vor, beispielsweise bei über dreißig Arten der Gattung Eucalyptus. Hohe Anteile finden sich bei einigen Arten von Eucalyptus und Mentha.[2] In der Gattung Eucalyptus kommen die größten Mengen in Eucalyptus dives vor.[3] Beide Enantiomere kommen natürlich vor. In Eucalyptus-Arten kommt (−)-Piperiton vor, in der Ackerminze (+)-Piperiton, in einigen Pflanzen auch racemisches Piperiton.[2]

Eigenschaften

Bearbeiten

Piperiton ist eine farblose Flüssigkeit mit einem deutlichen Geruch nach Pfefferminze.[3]

Herstellung

Bearbeiten

Piperiton kann aus Isopropylacetessigester und Methylvinylketon hergestellt werden.[4]

Reaktionen

Bearbeiten

Aus Piperiton können Menthol und Thymol hergestellt werden.[4] Die Reduktion zu Menthol gelingt mit Wasserstoff an einem Nickel-Katalysator. Die Oxidation zu Thymol gelingt mittels Eisen(III)-chlorid und Essigsäure. Es bildet außerdem Addukte mit Benzaldehyd und mit Hydroxylamin (ein Oxim), die früher hilfreich waren, um die Verbindung über den Schmelzpunkt der Derivate zu identifizieren.[3] Unter Einfluss von Licht geht Piperiton eine Photodimerisierung ein, bei der eine polycyclische Verbindung mit einem Cyclobutanring ausgebildet wird.[5]

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c d e f g h i Eintrag zu (R)-(-)-Piperitone, >94.0% bei TCI Europe, abgerufen am 14. Juli 2024.
  2. a b Uzi Ravid, Eli Putievsky, Irena Katzir: Enantiomeric distribution of piperitone in essential oils of some mentha spp., calamintha incána (sm.) heldr. and artemisia judaica L. In: Flavour and Fragrance Journal. Band 9, Nr. 2, März 1994, S. 85–87, doi:10.1002/ffj.2730090210.
  3. a b c John Read, Henry George Smith: LXXXVII.—Piperitone. Part I. The occurrence, isolation, and characterisation of piperitone. In: J. Chem. Soc., Trans. Band 119, Nr. 0, 1921, S. 779–789, doi:10.1039/CT9211900779.
  4. a b Fritz Eiden: Carl Hagemann ...ein Mensch von großer Güte, ein richtiger Chemiker... In: Chemie in unserer Zeit. Band 41, Nr. 4, August 2007, S. 316–323, doi:10.1002/ciuz.200700411.
  5. H. Ziffer, N.E. Sharpless, R.O. Kan: Photodimers of piperitone. In: Tetrahedron. Band 22, Nr. 9, Januar 1966, S. 3011–3020, doi:10.1016/S0040-4020(01)82280-8.