Der Piz Mandra (lombardisch für „Herde“, „Stall“, vom griechischen mandra für ‚Herde‘[1]) ist ein Berg südlich von Pontresina und nördlich vom Piz Bernina im Kanton Graubünden in der Schweiz mit einer Höhe von 3091 m ü. M. Sein Name wurde durch bergamaskische Schafhirten in die Val Roseg eingeschleppt.[1] Er ist ein kleiner Gipfel ohne grosse Bedeutung, wird im Winter wegen der prächtigen Abfahrtsmöglichkeiten ins Val Roseg und nach Morteratsch jedoch oft begangen.

Piz Mandra

Piz Chalchagn, Piz Mandra, Piz Bernina, Piz Scerscen und Piz Tschierva (v.l.n.r), aufgenommen von Samedan

Höhe 3091 m ü. M.
Lage Kanton Graubünden, Schweiz
Gebirge Berninagruppe
Dominanz 1 km → Piz Misaun
Schartenhöhe 75 m ↓ Fuorcla dals Lejets
Koordinaten 789153 / 145866Koordinaten: 46° 26′ 15″ N, 9° 54′ 1″ O; CH1903: 789153 / 145866
Piz Mandra (Bernina-Alpen)
Piz Mandra (Bernina-Alpen)

Lage und Umgebung

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Kugelpanorama vom Piz Mandra
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Der Piz Mandra gehört zur Berninagruppe, einer Untergruppe der zentralen Ostalpen. Über dem Gipfel verläuft die Gemeindegrenze zwischen Pontresina und Samedan. Der Piz Mandra wird im Osten durch das Val Morteratsch und im Westen durch das Val Roseg eingefasst.

Zu den Nachbargipfeln gehören der Piz Chalchagn (3153 m) im Norden und Piz Misaun (3249 m), Piz Boval (3352 m), Piz Tschierva (3545 m), Piz Morteratsch (3751 m) und Piz Bernina (4049 m) im Süden. Der Nordgrat des Gipfels führt zur Fuorcla da Mandra (2962 m) und der Südgrat zur Fuorcla dals Lejets (3016 m).

Der am weitesten entfernte sichtbare Punkt (46° 6′ 14,9″ N, 7° 42′ 51,8″ O) vom Piz Mandra befindet sich auf dem Grad zwischen dem Weisshorn (4505 m) und dem Grand Gendarme (4329 m) nördlich von Zermatt im Kanton Wallis und ist 172,1 km entfernt.[2]

Es befinden sich mehrere Gebirgsseen in unmittelbarer Nähe des Piz Mandra, z. B. der Lejin da Misaun (2687 m) im Westen, Puoz Ot (2741 m) und Puoz Bass (2625 m) im Nordosten sowie die Lejets da Boval (2776 m) im Südosten.

Talort ist Pontresina, häufige Ausgangspunkte sind Morteratsch und die Bovalhütte.

Routen zum Gipfel

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Sommerrouten

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Von Nordwesten (Pontresina)

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  • Ausgangspunkt: Pontresina (1774 m)
  • Via: Val Roseg bis unterhalb der Fuorcla Mandra, dann in Richtung SE über den breiten Rücken zum Gipfel
  • Schwierigkeit: T5
  • Zeitaufwand: 4 Stunden

Von Morteratsch

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  • Ausgangspunkt: Morteratsch (1896 m)
  • Via: Chünetta, dann über Weiden und Geröll bis zum Gipfel
  • Schwierigkeit: T5, bis Chünetta als Wanderweg weiss-rot-weiss markiert
  • Zeitaufwand: 2½ Stunden

Von der Bovalhütte

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Winterrouten

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Prächtige Abfahrtsmöglichkeiten ins Val Roseg und nach Morteratsch.

Von Morteratsch

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  • Ausgangspunkt: Morteratsch (1896 m)
  • Via: Chünetta, Pasculs da Boval, Puoz Ot, P.2941
  • Expositionen: NE, E
  • Schwierigkeit: WS+
  • Zeitaufwand: 3½ Stunden
  • Bemerkung: Die Überwindung der bewaldeten Steilhängen von Chünetta kann bei Hartschnee sehr mühsam sein.

Von der Bovalhütte

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  • Ausgangspunkt: Bovalhütte (2494 m)
  • Via: P.2611, Lejets da Boval, Fuorcla dals Lejets (3016 m)
  • Expositionen: SE, E
  • Schwierigkeit: WS
  • Zeitaufwand: 3 Stunden
  • Bemerkung 1: Das unübersichtliche Gelände kann im Aufstieg bei schlechten Sichtverhältnissen schwierig sein.
  • Bemerkung 2: Es kann von der Diavolezza (2973 m) zur Bovalhütte hinuntergefahren werden.

Abfahrt ins Val Roseg nach Pontresina

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  • Ziel: Pontresina (1774 m)
  • Via: Vom Gipfel nach N, dann nach NW
  • Expositionen: NW, W
  • Schwierigkeit: ZS-
  • Bemerkung: Im oberen Teil anspruchsvolle Abfahrt, die eine gute Orientierung und sichere Verhältnisse erfordert.

Panorama

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Literatur

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  • Pierino Giuliani: Clubführer, Bündner Alpen. Bernina-Massiv und Valposchiavo. 6. Auflage. Band V. Verlag des SAC, 2007, ISBN 978-3-85902-212-6, S. 210.
  • Vital Eggenberger: Skitouren Graubünden Süd. Verlag des SAC, 2010, ISBN 978-3-85902-301-7, S. 442–444.
  • Landeskarte der Schweiz, Blatt 1277 Piz Bernina, 1:25'000, Bundesamt für Landestopographie, Ausgabe 2015.
  • Landeskarte der Schweiz, Blatt 1257 St. Moritz, 1:25'000, Bundesamt für Landestopographie, Ausgabe 2015.
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Commons: Piz Mandra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Andrea Schorta: Wie der Berg zu seinem Namen kam. Kleines Rätisches Namenbuch mit zweieinhalbtausend geographischen Namen Graubündens. Terra Grischuna Verlag, Chur und Bottmingen/Basel 1988, ISBN 3-7298-1047-2, S. 101.
  2. Berechnetes 360°-Panorama (U. Deuschle; Hinweise) vom Piz Mandra