Pizzo Stella
Der Pizzo Stella deutsch Martschenspitz) ist ein Berg nördlich der italienischen Gemeinde Chiavenna mit einer Höhe von 3163 m s.l.m. Aufgrund seiner Lage bietet der Gipfel eine hübsche Aussicht. Bei günstiger Fernsicht ist der rund 100 km entfernte Mailänder Dom zu sehen.
(Pizzo Stella | ||
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Pizzo Stella, von der Staumauer des Lago di Lei aus betrachtet | ||
Höhe | 3163 m s.l.m. | |
Lage | Provinz Sondrio, Italien | |
Gebirge | Oberhalbsteiner Alpen | |
Dominanz | 9,52 km → Piz Timun | |
Schartenhöhe | 584 m ↓ Stallerberg | |
Koordinaten | 46° 22′ 53″ N, 9° 25′ 17″ O | |
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Gipfelkreuz auf dem Gipfel, Blick nach Westen |
Lage und Umgebung
BearbeitenDer Pizzo Stella ist Namensgeber der Pizzo-Stella-Gruppe, einer Untergruppe der Oberhalbsteiner Alpen. Der Gipfel am südlichen Ende des Stausees Lago di Lei liegt vollständig auf italienischem Gebiet der Region Lombardei. Der Berg befindet sich auf den Gemeindegebieten von Campodolcino, San Giacomo Filippo und Piuro in der Provinz Sondrio, während sich den Gipfel die Gemeinden Campodolcino und Piuro teilen.
Der Pizzo Stella wird im Norden vom Valle di Lei, einem Nebental des Averstals, im Westen durch das Val San Giacomo und im Südwesten durch das Bergell eingefasst. Der Gipfel verfügt über zwei Gletscher, im Nordosten der Gipfelpyramide liegt die Vedretta dello Stella und im Westen die Vedretta dei Morté.
Der Pizzo Stella weist vier Grate auf, die sich allerdings nicht auf dem Gipfel treffen. Über den Nord- und den Südgrat verläuft die Kontinentalwasserscheide Nordsee-Mittelmeer.
Im Südosten bietet der Passo di Lei (2661 m s.l.m.) einen Zugang zum Pizzo Stella. In unmittelbarer Nähe des Passes befindet sich das Bivacco Chiara (Giuriani) e Walter (Borzi) der Sektion Chiavenna des Club Alpino Italiano (C.A.I.). Im Nordwesten am Lago di Angeloga (2039 m s.l.m.) liegt mit dem Rifugio Chiavenna (2044 m s.l.m.) eine Schutzhütte ebenfalls des C.A.I. Chiavenna. Diese erreicht man von Campodolcino über Fraciscio oder Madesimo im Westen bzw. dem Valle di Lei im Osten über den Passo di Angeloga (2396 m s.l.m.).
Zu den Nachbargipfeln des Pizzo Stella gehören im Nordwesten der Pizzo Groppera (2948 m s.l.m.), im Norden der Monte Mater (3025 m s.l.m.) und der Piz Timun (auch Pizzo di Emet genannt) (3211 m), im Nordosten der Piz Bles (3044 m s.l.m.) und im Osten der Pizzo Rosso (3051 m s.l.m.) und die Cima da Lägh (3082 m s.l.m.); die letzten vier sind Grenzgipfel zur Schweiz.
Der am weitesten entfernte sichtbare Punkt liegt 302 km in südwestlicher Richtung und befindet sich in der französischen Gemeinde Saint-Étienne-de-Tinée.[1]
Talorte sind Fraciscio, eine Fraktion von Campodolcino im Val San Giacomo, Chiavenna im Valchiavenna und Borgonuovo di Piuro sowie Castasegna im Bergell. Die häufigsten Ausgangspunkte sind Fraciscio über das Rifugio Chiavenna sowie die Staumauer des Lago di Lei (1932 m ü. M.).
Routen zum Gipfel
BearbeitenSommerrouten
BearbeitenÜber den Südwestgrat
Bearbeiten- Ausgangspunkt: Rifugio Chiavenna (2044 m s.l.m.)
- via: die (Stand 2024) durch Gletscherschmelze weitgehend verschwundene Vedretta dei Morté, und daher über Moränenschutt zum Südwestgrat
- Schwierigkeit: L
- Zeitaufwand: 3 ½ Stunden
Durch das mittlere Couloir
BearbeitenDas große, 400 m lange, direkt zum Gipfel führende Couloir ist steinschlag- und lawinengefährdet.
- Ausgangspunkt: Rifugio Chiavenna, wie oben
- via: Vedretta dei Morté, Aufstieg auf den Südgrat (nicht einfach)
- Schwierigkeit: ZS
- Zeitaufwand: 3 ½ Stunden
Durch das Vittoria-Couloir
Bearbeiten- Ausgangspunkt: Rifugio Chiavenna, wie oben
- Via: über den Vedretta dei Morté zum nördlichen Vorgipfel, danach in wenigen Schritten zum Hauptgipfel
- Schwierigkeit: ZS
- Zeitaufwand: 3 ½ Stunden
Durch das Federica-Couloir
Bearbeiten- Ausgangspunkt: Rifugio Chiavenna, wie oben
- via: Vedretta dei Morté, gegen Osten zum Sattel am Südfuß des Stellino (ca. 2850 m s.l.m.)
- Schwierigkeit: WS
- Zeitaufwand: 3 ½ Stunden
Über den Nordost-Grat
Bearbeiten- Ausgangspunkt: Staumauer Lago di Lei (1932 m ü. M.)
- via: Alpe Mottala (1949 m s.l.m.) und Alpe Scalotta
- Schwierigkeit: WS
- Zeitaufwand: 6 ½ Stunden (4 Stunden von Alpe Mottala)
Über den ganzen Nordgrat
Bearbeiten- Ausgangspunkt: Rifugio Chiavenna oder Staumauer Lago di Lei
- via: Passo di Angeloga (2386 m s.l.m.), Pizzo Peloso (2780 m s.l.m.), Sattel am Südfuss des Stellino (ca. 2850 m s.l.m.)
- Schwierigkeit: ZS
- Zeitaufwand: 6 ¾ Stunden vom Rifugio Chiavenna oder 8 ½ Stunden von der Staumauer Lago di Lei (5 ½ Stunden vom Passo di Angeloga)
- Bemerkung: Man kann den Grat an verschiedenen Stellen erreichen. Die Gesamtüberschreitung beginnt beim Passo di Angeloga
Über die Vedretta dello Stella
BearbeitenDiese Route wird im Winter mit Ski begangen.
- Ausgangspunkt: Staumauer Lago di Lei, wie oben
- via: Alpe Mottala, Vallone dello Stella, auf der Höhe des Stellino-Gipfels die Terrasse in der Gletschermitte queren, die folgende Spaltenzone ostseits vermeiden.
- Schwierigkeit: WS
- Zeitaufwand: 6 Stunden (3 ½ Stunden von Alpe Mottala)
Durch die Südostflanke
Bearbeiten- Ausgangspunkt: Staumauer Lago di Lei, wie oben
- via: Alpe Mottala Richtung Passo di Lei bis zu P. 2450 m, danach westwärts zu P. 3000 auf dem Südgrat
- Schwierigkeit: L
- Zeitaufwand: 6 ¼ Stunden (3 ¾ Stunden von Alpe Mottala)
Über den Südostgrat
Bearbeiten- Ausgangspunkt: Borgonuovo di Piuro (ca. 420 m s.l.m.) oder Staumauer Lago di Lei, wie oben
- via: Vom Passo di Lei nach Südwesten absteigen zu P. 2790, nordwärts zum Vorgipfel 2959 m s.l.m., via Blockgrat zu einem weiteren Gipfel, zum schuttbedeckten Südgrat absteigen, von dort aus mit wenigen Kletterstellen zum Gipfel.
- Schwierigkeit: L
- Zeitaufwand: 7 ½ Stunden von Borgonuovo oder 7 ¼ Stunden vom Lago di Lei (2 Stunden vom Passo di Lei)
Panorama
BearbeitenGalerie
Bearbeiten-
Die breite Gipfelpyramide des Pizzo Stella, vom Pizz Gallagiun aus aufgenommen (für Annotationen der einzelnen Berge aufs Bild klicken).
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Pizzo Stella, vom Passo di Angeloga aus betrachtet.
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Vom Piz Grisch aus fotografiert: Pizzo Stella und der Lago di Lei.
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Piz Bles (l.) und Pizzo Stella, vom Tscheischhorn aus betrachtet.
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Richtungsrose neben dem Gipfelkreuz.
Literatur
Bearbeiten- Manfred Hunziker: Clubführer, Bündner Alpen. Avers. 1. Auflage. Band III. Verlag des SAC, 1994, ISBN 3-85902-140-0, S. 147–152.
- Landeskarte der Schweiz, Blatt 1296 Sciora, 1:25'000, Bundesamt für Landestopographie, Ausgabe 2015.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Berechnetes 360°-Panorama (U. Deuschle; Hinweise) vom Pizzo Stella