Plotosaurus (= Schwimmechse, Syn.: Kolposaurus) ist eine Gattung der Mosasaurier aus der späten Oberkreide. Ursprünglich wurden zwei Arten beschrieben P. bennisoni und P. tuckeri. Die Arten wurden nach den Entdeckern der Fossilien A. Benninson und W. M. Tucker benannt. Eine neue Untersuchung des Typusmaterials beider Arten ergab inzwischen, dass nur die Art Plotosaurus bennisoni Gültigkeit hat und P. tuckeri ein Juniorsynonym ist.[1]

Plotosaurus

Plotosaurus bennisoni in einer Lebendrekonstruktion

Zeitliches Auftreten
Oberkreide (Maastrichtium)
72 bis 66 Mio. Jahre
Fundorte
Systematik
Sauropsida
Schuppenkriechtiere (Squamata)
Mosasauroidea
Mosasaurier (Mosasauridae)
Mosasaurinae
Plotosaurus
Wissenschaftlicher Name
Plotosaurus
Camp, 1951

Merkmale

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Plotosaurus war ein großer, 10 bis 13 Meter langer und langschwänziger Mosasaurier. Sein Körper war kurz und hoch, der Schwanz hatte 64 Wirbel und war durch die Verlängerung der am Ende flachen Dornfortsätze erhöht. Die Finger und Zehen der Gliedmaßen lagen eng zusammen und formten eine steife flügelähnliche Flosse. Die Flossen waren lang und schmal, die Zahl der Fingerknochen der Einzelfinger hat zugenommen (Hyperphalangie).[1]

Der Schädel war schlank und erreichte eine Länge von 53 cm. Die von vielen kleinen, scharfen Zähnen besetzte Schnauze war spitz. Augen und Nasenlöcher waren groß. Insgesamt näherte sich Plotosaurus mit seinen Modifikationen von Schädel, Flossen und Schwanz den zu seiner Zeit schon lange ausgestorbenen Ichthyosauriern an und war wahrscheinlich der am schnellsten schwimmende Mosasaurier. Er lebte vielleicht ähnlich wie diese von kleinerer Beute, die er auch in tieferem Wasser jagte. Die fossil erhaltenen Magengegend zeigt Anzeichen für die Überreste von Fischen.[2][3][4] Von allen Mosasauriern zeigt Plotosaurus den höchsten Grad von Anpassung an den ozeanischen Lebensraum.[1]

Ein neu gefundenes Plotosaurus-Skelett, bei dem auch Teile der Haut dreidimensional erhalten sind, gibt erstmals Einblick in die Hautstruktur eines fortschrittlichen Mosasauriers. Die Haut ist von gekielten und eventuell mit Osteodermen verstärkten Schuppen bedeckt. Die Schuppenbedeckung führte wahrscheinlich zu einer Verringerung des Oberflächenwiderstandes beim schnellen Schwimmen, ähnlich wie es die ambossförmigen Placoidschuppen der Haie bewirken.[5]

Einzelnachweise

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  1. a b c Johan Lindgren, Michael W. Caldwell, John W. M. Jagt: New Data on the Postcranial Anatomy of the California Mosasaur Plotosaurus bennisoni (Camp, 1942) (Upper Cretaceous: Maastrichtian), and the Taxonomic Status of P. tuckeri (Camp, 1942). In: Journal of Vertebrate Paleontology. Bd. 28, Nr. 4, 2008, ISSN 0272-4634, S. 1043–1054, doi:10.1671/0272-4634-28.4.1043.
  2. Michael J. Everhart: Rapid evolution, diversification and distribution of mosasaurs (Reptilia; Squamata) prior to the K-T Boundary. In: Tate 2005. 11th Annual Symposium in Paleontology and Geology. The Cretaceous-Tertiary boundary. Adaptive radiation after the bottleneck. Tate Geological Museum – Casper College, Casper WY 2005, S. 16–27, online auf oceansofkansas.com.
  3. Richard Ellis: Sea Dragons. Predators of the Prehistoric Oceans. University Press of Kansas, Lawrence KS 2003, ISBN 0-7006-1269-6.
  4. Ben Creisler: Dinosauria Translation and Pronunciation Guide (Memento vom 13. Oktober 2011 im Internet Archive)
  5. Johan Lindgren, Carl Alwmark, Michael W. Caldwell, Anthony R. Fiorillo: Skin of the Cretaceous mosasaur Plotosaurus: implications for aquatic adaptations in giant marine reptiles. In: Biology Letters. Bd. 5, Nr. 4, 2009, ISSN 1744-9561, S. 528–531, doi:10.1098/rsbl.2009.0097.