Plunger-Klasse

Klasse von U-Booten der United States Navy

Die Plunger-Klasse war eine Klasse benzin-elektrischer Klein-U-Boote der Marine der Vereinigten Staaten von Amerika. Die Boote wurden ab 1901 von der Electric Boat Company auf der Crescent-Werft in Elizabeth im Bundesstaat New Jersey und bei Union Iron Works in Kalifornien gebaut. Das Typboot der Klasse war die USS Plunger. Die ursprünglichen Schiffsnummern waren SS-2 bis SS-8, am 17. November 1911 erhielten die Boote die neuen Bezeichnungen A-1 bis A-7. Die USS Adder (SS-3) wurde vor der USS Plunger (SS-2) in Dienst gestellt. Daher wird die Klasse gelegentlich A-Klasse oder auch Adder-Klasse genannt.

Plunger-Klasse
USS Plunger (SS-2; A-2)
USS Plunger (SS-2; A-2)
Schiffsdaten
Land Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Schiffsart U-Boot
Bauzeitraum 1901 bis 1903
Stapellauf des Typschiffes 27. August 1901
Gebaute Einheiten 7
Dienstzeit 1903 bis 1921
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 19,46 m (Lüa)
Breite 3,63 m
Tiefgang (max.) 3,23 m
Verdrängung aufgetaucht: 105 t
getaucht: 123 t
 
Besatzung 7
Maschinenanlage
Maschine 1 × Benzinmotor mit 180 PS
1 × Elektromotor mit 150 PS
Propeller 1
Einsatzdaten U-Boot
Tauchtiefe, max. 19 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
7 kn (13 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
8 kn (15 km/h)
Bewaffnung

Entwicklung

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Die Fulton im Dock

John Philip Holland hatte mit seiner Holland VI, die von der US-Navy gekauft und als USS Holland (SS-1) in Dienst gestellt wurde, einen ersten Erfolg erzielt. Es war jedoch klar, dass dieses Boot nicht als Grundlage für Serienboote dienen konnte. Daher konstruierte Holland eine vergrößerte Ausgabe der Holland VI, die Holland VII.[1] Dieses Boot, die Fulton wurde 1901 bei Electric Boat in New Jersey gebaut, aber von der Navy nicht übernommen. Das erste Serienboot, die SS-2 Plunger wurde so zum Typboot der Plunger-Klasse. Die Fulton hingegen wurde an Russland verkauft und nach Kronstadt geliefert. Das Som getaufte Boot wurde dort zum Typboot der in St. Petersburg in Lizenz gebauten gleichnamigen U-Boot-Klasse.

Beschreibung

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Die Boote der Plunger-Klasse waren Einhüllenboote[2] mit einem spindelförmigen Druckkörper und einem zentral am Heck angeordneten Propeller. Der Rumpf war in drei Sektionen unterteilt: Bugsektion, Zentrale und Maschinenraum im Heck. In der Bugsektion war das einzige Torpedorohr mittig, im Schnittkreuz der Hoch- und Querachse angeordnet. Die beiden Reservetorpedos lagerten in der Zentrale über den Hauptballasttanks. Die Antriebsanlage bestand aus einem Ottomotor und einem Elektromotor. Die beiden in der Bilge des Maschinenraumes untergebrachten Batterien mit 3 × 20 Zellen ermöglichten nominell bis zu 4 h Unterwasserfahrt. Die Boote verfügten über eine kreuzförmige Heckruderanlage, separate Tiefenruder wie bei modernen Booten gab es nicht. Der niedrige Turm hatte Stromlinienform.[1]

Von den sieben Booten der Plunger-Klasse wurden fünf bei Crescent an der Ostküste und 2 bei Union Iron Works an der Westküste gebaut.

Die Boote dienten hauptsächlich dem Sammeln von Erfahrungen im U-Bootdienst und der Ausbildung von Besatzungen.

Electric Boat war trotz des Navy-Auftrages in finanziellen Schwierigkeiten und vergab daher Lizenzen für Plunger-Boote ins Ausland. In England baute Vickers Sons & Maxim die ersten britischen Unterseeboote als Holland 1 bis 5, Russland erwarb die Fulton und baute sechs weitere als Som-Klasse, die Niederlande bauten O-1 als ihr erstes Unterseeboot und Japan bestellte fünf Boote, die Electric Boat bei Fore River Shipyard in Massachusetts fertigen ließ und die dann in Japan montiert wurden.[1]

Einheiten

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Namen Werft Kiellegung Stapellauf Indienststellung Außerdienststellung Verbleib Bemerkung
USS Plunger, A-1, Submarine Torpedo Boat No. 2, SS-2 Crescentwerft, Elizabethport 21. Mai 1901 1. Februar 1902 19. September 1903 24. Februar 1913 verschrottet am 26. Januar 1922 Torpedoversuche, Training, Theodore-Roosevelt-Tour
USS Adder / A-2, Submarine Torpedo Boat No. 3, SS-3 3. Oktober 1900 22. Juli 1901 12. Januar 1903 12. Dezember 1919 als Zielschiff versenkt Torpedoversuche, Training, Patrouillen
USS Grampus / A-3, Submarine Torpedo Boat No. 3, SS-4 Union Iron Works, San Franzisko 10. Dezember 1900 31. Juli 1902 28. Mai 1903 25. Juli 1921 Am 16. Januar 1922 als Zielschiff versenkt Erdbebenhilfe in San Franzisko 1906
USS Moccasin / A-4, Submarine Torpedo Boat No. 5, SS-5 Crescentwerft, Elizabethport 8. November 1900 20. August 1901 17. Januar 1903 12. Dezember 1919 Zielschiff Training, Versuchsfahrten, Patrouillen
USS Pike / A-5, Submarine Torpedo Boat No. 6, SS-6 Union Iron Works, San Franzisko 10. Dezember 1900 14. Januar 1903 28. Mai 1903 25. Juli 1921 am 26. Januar 1922 als Schrott verkauft Erdbebenhilfe in San Franzisko 1906, Training, Versuchsfahrten, Hafenpatrouillen
USS Porpoise, A-6, Submarine Torpedo Boat No. 7, SS-7 Crescentwerft, Elizabethport 13. Dezember 1900 23. September 1901 19. September 1903 12. Dezember 1919 Zielschiff Whiting-Experiment (Ausstiegsversuch durch das Torpedorohr), andere Versuche, Hafenpatrouillen
USS Shark, A-7, Submarine Torpedo Boat No. 8, SS-8 11. Januar 1901 19. Oktober 1901 19. September 1903 12. Dezember 1919 Zielschiff Torpedo- und andere Versuche, Patrouille in der Manilabucht

[3]

Literatur

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  • Robert Gardiner: Conway’s all the world’s fighting ships 1906–1921. Conway Maritime Press, 1985, ISBN 0-85177-245-5 (englisch).
  • Norman Polmar, Jurrien Noot: Submarines of the Russian and Soviet Navies, 1718–1990. Naval Institute Press, 1991, ISBN 0-87021-570-1 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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Commons: Plunger-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c John Holland Father of the Modern Submarine. In: navy.mil. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. April 2015; abgerufen am 29. Juli 2015 (englisch).
  2. Norman Polmar, Jurrien Noot: Submarines of the Russian and Soviet Navies, 1718–1990. Naval Institute Press, 1991, S. 22 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. American 'A' Boats. Type 7. In: reocities.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 29. Juli 2015 (englisch).