Pola (Adelsgeschlecht)

Adelsgeschlecht

Pola ist der Name einer Adelsfamilie.

Wappen der Grafen Pola

1331 wurde sie in den Grafenstand erhoben, was, nachdem die Venezianische Republik aufgehoben und mit der österreichischen Monarchie vereint wurde, am 4. August 1819 durch Kaiser Franz I. bekräftigt wurde.

Herkunft

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Um 1000 lebte in Pola (kroat. Pula) die damals reiche und wichtige Familie der Sergier. Die erste Erwähnung stammt aus dem Jahr 990[1][2], doch nach der Legende stammte die Familie aus dem altrömischen Patriziergeschlecht der Sergier. Im 13. Jahrhundert änderte sie ihren Nachnamen nach der Stadt Pola, die sie nun offiziell besaß.

Teilungen

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Im Mittelalter trennte sich die Familie in zwei Linien. Besondere Bedeutung gewann die istrische Linie, die lange Zeit fast das ganze südliche Istrien beherrschte. Diese Linie starb mit Paolo Nascinguerra di Pola (Castropola) im Jahr 1464 aus. Die andere Linie wurde die „italienische“ Linie genannt. Sie überlebte bis zur Neuzeit. 1607 teilte sich das Geschlecht wiederum in die sogenannte italienische und böhmische Linie.[3]

Geschichte

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Das Palast der Grafen von Pola in Treviso

Die Ahnentafel beginnt 1180, als Bonifacio Sergi ein Steuereinnehmer in Pola wurde. Seine Söhne gründeten die zwei Linien der Familie – in Treviso (Nascinguerra I.) und in Pola (Galvano).

Die istrische Linie

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Besonders durch Monfiorito de Pola gewann sie eine große Bedeutung. 1265 wurde er von Albert II. von Görz zum Vicarius in Istrien erhoben. Dieses Amt erhielt 1285 ebenfalls sein Bruder Nascinguerra II. Die Aufgabe der Familie war es, Pola gegen die Ansprüche Venedigs zu verteidigen. Diese Linie musste 1331 Istrien verlassen und in die Stadt Treviso ziehen, wo der andere Zweig der Familie ansässig war. Nach ihrer Wiederkehr in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts starb sie 1464 aus.

mehr über den Kampf gegen Venedig hier

Die italienische Linie

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Diese Linie wurde durch Nascinguerra I. gegründet. Sein Sohn Bonifacio II. war zwischen 1269 und 1283 Bürgermeister von Treviso. Die Familie wurde reich dank Sergio III. di Pola, der ein fähiger Kaufmann war. Einer seiner Söhne, Francesco Pola wurde 1431 Doktor der Rechtswissenschaften in Padua. Durch den Papst Eugen IV. wurde er ein Richter in Rom und Capitano del Popolo Romano. Er starb 1450. Sein Neffe, Bernardino Pola baute einen Palast in Treviso, dessen Architekt Pietro Lombardo war. Bedeutend waren auch die Brüder Paolo und Ansoisio Pola.

Paolo heiratete Antiope di Spilimbergo und ihre Tochter, Laura da Pola, heiratete 1604 Niccolo di Colloredo – einen Vorvater der Dynastie Colloredo-Mansfeld. Ansoisio heiratete 1575 Lavinia Caetani aus einer römischen fürstlichen Familie, aus der unter anderem zwei Päpste entstammten.

Ihr Sohn, Filippo Crostoforo verließ 1607 Treviso und gründete ein Zweig der Familie in Böhmen, der immer noch in Prag lebt und in dessen Besitz sich das Schloss Bukovec befindet.[4]

Graf Pietro Pola wurde 1617 Ritter des San-Marco-Ordens sowie auch Paolo Pola (seit dem Jahre 1675). Fra Camillo Pola wurde Ritter des Malteserordens. Als er ein Funktionär des Ordens in Venedig wurde, fand eine parata musicale unter der Führung von Antonio Vivaldi statt.

Bekannt ist auch Theresia Walpurga Gräfin von Pola, die die erste Gattin vom Grafen Adam Albert von Neipperg war, der nach ihrem Tod Maria Louisa, die Witwe von Kaiser Napoleon Bonaparte, heiratete.

Lorenzos Tochter, Alessandros Halbschwester, war Caterina de’ Pola, die 1533 den späteren englischen König Heinrich II. heiratete. Alessandro selbst hatte 1536 Margarete von Parma, eine uneheliche Tochter Kaiser Karls V., geheiratet.

Heute hat die Familien ihren Hauptsitz im Grenzgebiet zwischen Latium und Kampanien. Der Nachfahre Ronaldo Pola ist seit dem Tod von Michael Pola (21. Oktober 2020) Familienoberhaupt.

Die capodistrische Linie

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Diese Linie wurde 1420 in Capodistria (slow. Koper) erwähnt. 1808 vereinigte sie sich mit dem Patriziergeschlecht Grisoni mit dem Namen Pola-Grisoni. Am 1. August 1819 erhielt sie den Grafenstand durch Kaiser Franz I. 1858 starb diese Linie aus und der ganze Familienbesitz wurde der Wohltätigkeit übergeben.

Die Grafen von Pola dürfen nicht mit dem ursprünglich toskanischen, dann trientnerischen Geschlecht der Grafen Alberti von Poja und dem der ursprünglich bairischen, dann trientnerischen Grafen Alberti von Enno verwechselt werden, die auch unterschiedliche Wappen führen.

Bedeutende Vertreter

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Graf Paolo Pola

Literatur

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  • Luigi Urettini: La lacrimevole istoria del conte Titta Pola, Treviso 2007 (Risorgimento bis Ende der Familie)
  • Alteniero Degli Azzoni Avogadro: 1796–1803 – Vita privata e pubblica nelle Provincie venete (da memorie e documenti inediti), Libreria editrice Canova, Treviso 1954, S. 249
  • Camillo De Franceschi: Il Comune polese e la signoria dei Castropola, AMSI, 1904
  • Bernardo Benussi: Povijest Pule u svjetskih municipalnih ustanova do 1918, Pula 2002
  • Giovanni Battista Alvise nob. Semenzi: Treviso e sua Provincia, Treviso 1864
  • Giuseppe Dicuonzo: Nato in rifugio. Il polesano di Barletta. La tragedia istriana sconosciuta, Trient 2008 (Vertreibung der Italiener zw. 1943 und 1947)
  • F. Hamilton Jackson: The shores of the Adriatic, London 1908
  • Domenico Rossetti: Archeografo triestino, 1837
  • Notizie storiche di Pola, 1867
  • Luigi Firpo: Relazioni di ambasciatori veneti al Senato: Costantinopoli Relazioni Inedite (1512–1789)
  • Archivio Veneto: pubblicazione periodica: XIII., XIV., 1877
  • Deputazione di Storia Patria per le Venezie: Miscellanea di storia veneta, Venedig 1931
  • Pietro Stancovich: Biografia degli uomini distinti dell'Istria, 1888
  • Carl Friedrich Benjamin Leupold: Allgemeines Adels-Archiv der österreichischen Monarchie, 1791
  • Francesco Schröder: Repertorio Genealogico delle Famiglie Confermate obili e die titolati nobili, Venedig 1830
  • Frangipane Giorgio Aldrighetti, Marino Zorzi, Leopoldo Mazzarolli e Italo Quadrio: Elenco delle famiglie nobili delle Venezie, Udine 2001
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Commons: Pola – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Dario Alberi: Istria – Storia, arte e cultura., 2009
  2. Monticchio Polesano – Montić. (PDF; 57 kB) istriadalmazia.it, archiviert vom Original am 29. März 2012; abgerufen am 10. Mai 2013 (italienisch).
  3. Conti Pola (Castropola). barcon.it, abgerufen am 10. Mai 2013 (italienisch).
  4. Zámek Bukovec. turistika.cz, abgerufen am 10. Mai 2013 (tschechisch).