Polkovicit
Polkovicit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung (Fe,Pb)3Ge1-xS4 und bildet bräunlich graue Massen mit anderen Sulfiden. Es bildet eine Mischkristallreihe mit Morozeviczit, bei der Blei gegen Eisen ausgetauscht ist.
Polkovicit | |
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Allgemeines und Klassifikation | |
IMA-Nummer |
1974-037[1] |
IMA-Symbol |
Pk[2] |
Chemische Formel | (Fe,Pb)3Ge1-xS4 |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Sulfide und Sulfosalze |
System-Nummer nach Strunz (8. Aufl.) Lapis-Systematik (nach Strunz und Weiß) Strunz (9. Aufl.) Dana |
II/C.10 II/C.10-070 2.CB.35a 02.09.05.02 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | kubisch |
Kristallklasse; Symbol | Bitte ergänzen |
Gitterparameter | a = 10,61 Å Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen |
Formeleinheiten | Z = 8 Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 3,5 |
Dichte (g/cm3) | 6,62 |
Spaltbarkeit | Bitte ergänzen |
Farbe | bräunlich grau |
Strichfarbe | dunkelgrau |
Transparenz | opak |
Glanz | Bitte ergänzen |
Etymologie und Geschichte
BearbeitenDas Mineral wurde erstmals 1975 von Czeslaw Haranczyk in der Polkowice-Mine bei Legnica in Polen gefunden. Er benannte es nach dem Fundort.
Klassifikation
BearbeitenIn der Systematik nach Strunz wird Polkovicit zu den Metallsulfiden mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 gezählt. Nach der 8. Auflage bildet es dabei zusammen mit Colusit, Germanit, Maikainit, Vinciennit, Nekrasovit, Ovamboit, Morozeviczit, Renierit, Stibiocolusit, Sulvanit und Germanocolusit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit Catamarcait, Hemusit, Kiddcreekit, Vinciennit, Morozeviczit und Renierit eine Untergruppe der Sulfide mit Zink, Eisen, Kupfer oder Silber.
In der Systematik nach Dana bildet es mit Morozeviczit eine Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit einer allgemeinen Verhältnisformel AmBnXp und einem Verhältnis von (m+n) zu p von 1:1.[3]
Bildung und Fundorte
BearbeitenPolkovicit bildet sich durch Metasomatose von Sandstein oder älteren Sulfiden. Es ist vergesellschaftet mit Markasit, Chalkopyrit, Bornit, Chalkosin, Tennantit, Sphalerit und Galenit.
Das Mineral wurde bislang nur an der Typlokalität in Polen gefunden.
Kristallstruktur
BearbeitenPolkovicit kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit dem Gitterparameter a = 10,61 Å sowie acht Formeleinheiten pro Elementarzelle.
Siehe auch
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: July 2024. (PDF; 3,6 MB) In: cnmnc.units.it. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Juli 2024, abgerufen am 13. August 2024 (englisch).
- ↑ Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
- ↑ New Dana Classification of Sulfides
Literatur
Bearbeiten- Polkovicit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).