Pollenza
Pollenza ist eine italienische Gemeinde (comune) mit 6307 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Provinz Macerata in den Marken. Die Gemeinde liegt etwa 9 Kilometer westsüdwestlich von Macerata zwischen Potenza und Chienti.
Pollenza | ||
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Staat | Italien | |
Region | Marken | |
Provinz | Macerata (MC) | |
Koordinaten | 43° 16′ N, 13° 21′ O | |
Höhe | 341 m s.l.m. | |
Fläche | 39,47 km² | |
Einwohner | 6.307 (31. Dez. 2022)[1] | |
Postleitzahl | 62010 | |
Vorwahl | 0733 | |
ISTAT-Nummer | 043041 | |
Bezeichnung der Bewohner | Pollentini | |
Schutzpatron | Johannes der Täufer (24. Juni) | |
Website | Pollenza |
Geschichte
BearbeitenDer Ort dürfte um 1000 als Pollentia entstanden sein, nachdem die Vorgängersiedlung gleichen Namens zerstört worden war. Zu Ehren des Milon hieß der Ort auch zeitweilig Montemilone. Im Ort befindet sich noch eine Brücke aus der römischen Antike. Ihr Errichtungsdatum ist unbekannt.
Nach dem Kriegseintritt Italiens im Juni 1940 errichtete das faschistische Regime in Pollenza ein Internierungslager (campo di concentramento) für Frauen. Die Internierten waren in der Villa Lauri untergebracht, einem großen Landhaus im Weiler Santa Lucia.
Die ersten Internierten waren italienische Antifaschistinnen und Angehörige „feindlicher Nationen“ (vorwiegend England und Frankreich); im Jahre 1942 kamen viele Jugoslawinnen hinzu. Vereinzelt befanden sich auch jüdische Ausländerinnen in Pollenza.
Nach der vorübergehenden Schließung wurde das Lager im Januar 1944, unter dem RSI-Regime wieder eröffnet. Am 29. Februar 1944 befanden sich noch 46 Internierte im Lager (23 Männer, 21 Frauen, 2 Kinder). Mitte März überfiel ein Partisanenkommando das Anwesen; 6 Internierte konnten entkommen. Am 31. März 1944 überstellte die deutsche Polizei die letzten zuletzt noch in der Villa Lauri anwesenden jüdischen Internierten ins Konzentrations- und Durchgangslager Fossoli di Carpi, von wo sie mit einem der nächsten Transporte nach Auschwitz-Birkenau deportiert wurden.[2]
Söhne und Töchter der Gemeinde
Bearbeiten- Fernando Cento (1883–1973), Kardinal und Diplomat des Vatikan
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
- ↑ Klaus Voigt, Zuflucht auf Widerruf. Exil in Italien 1933-1945, Bd. 2, Stuttgart 1993 (Klett-Cotta), S. 61–62; Carlo Spartaco Capogreco, I campi del duce. L’internamento civile nell’Italia fascista (1940-1943), Torino 2004 (Einaudi), S. 189–190.