Polyvinylacetale bilden eine Gruppe von Kunststoffen deren wichtigste Vertreter Polyvinylformal (PVFO), Polyvinylacetaldehyd und Polyvinylbutyral (PVB) sind. Sie zählen zu den Thermoplasten.[1]
Herstellung
BearbeitenPolyvinylacetale werden aus Polyvinylalkohol durch Acetalisierung mit einem Aldehyd unter Wasserabspaltung hergestellt, wobei der Acetalisierungsgrad variieren kann. Im unten abgebildeten Polymerausschnitt liegt der Acetalisierungsgrad bei 75 % (75 % der Hydroxygruppen des Polyvinylalkohols sind zu Acetalgruppen umgesetzt, 25 % sind übrig geblieben):
Dabei nimmt mit zunehmendem Acetalisierungsgrad die Zugfestigkeit (N·mm−2) zu. In geringem Umfang kann die Acetalbildung auch zwischen zwei Polyvinylalkohol-Ketten erfolgen, so dass Vernetzung auftritt.[2]
Verwendung
BearbeitenPVFO wird für Drahtisolierung und Lack für Benzinkanister benutzt. PVB wird unter anderem als Zwischenschicht zwischen den Glasscheiben von Windschutzscheiben[3] eingesetzt, da es sich durch eine splitterbindende Wirkung und hohe Reißfestigkeit auszeichnet. Weiterhin werden PVB-Harze als Bestandteile von Metallfolienlacken und Einbrennlacken eingesetzt.[2]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Brockhaus ABC Chemie. VEB F. A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1965, S. 1123.
- ↑ a b Karlheinz Biederbick: Kunststoffe. 4. Auflage, Vogel-Verlag, 1977, ISBN 3-8023-0010-6, S. 110–111.
- ↑ Sebastian Kotzenburg, Michael Maskus, Oskar Nuyken: Polymere – Synthese, Eigenschaften und Anwendungen. Springer Spektrum, 2014, ISBN 978-3-642-34772-6, S. 430–431.