Pompeo Magno

Leichter Kreuzer der Capitani-Romani-Klasse der italienischen Marine

Die Pompeo Magno war ein Leichter Kreuzer der Capitani-Romani-Klasse der Regia Marina. Benannt wurde das Schiff nach dem römischen Konsul Gnaeus Pompeius Magnus.[1]

Pompeo Magno
Pompeo Magno 1943
Pompeo Magno 1943
Schiffsdaten
Flagge Italien Italien
Italien Italien
andere Schiffsnamen

FV 1
San Giorgio (D 562)

Schiffstyp Leichter Kreuzer, Großzerstörer
Klasse Capitani-Romani-Klasse
Bauwerft Cantieri Navali Italiani S.p.A., Ancona
Kiellegung 23. September 1939
Stapellauf 24. August 1941
Indienststellung 4. Juni 1943
Verbleib 1980 als Schulschiff außer Dienst gestellt.
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 142,88 m (Lüa)
138,68 m (KWL)
Breite 14,40 m
Tiefgang (max.) 4,88 m
Verdrängung Standard: 3.686 ts
maximal: 5.334 ts
 
Besatzung 418 Mann
Maschinenanlage
Maschine 4 × Dampfkessel
2 × Getriebeturbinensätze
Maschinen­leistung 110.000 PS (80.905 kW)
Höchst­geschwindigkeit 40 kn (74 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung

1943

  • 8 × 13,5 cm SK L/45 M1938 (4 × 2)
  • 8 × Breda Mitragliera 3,7 cm L/54 Flak (8 × 1)
  • 8 × 20 mm Breda Model 35 (4 × 2)
  • 8 × Torpedorohr ⌀ 53,3 cm (2 × 4)
  • bis zu 130 Seeminen
Panzerung

1943

  • Geschütztürme 6–20 mm
  • Brückenaufbauten 15 mm
Bewaffnung

1950

Sensoren

1950

  • 1 × AN/SPS-6-Luftsuchradar
  • 1 × SG-6B-Oberflächensuchradar
  • 1 × SP-Luftleitradar
  • 1 × AN/SQS-11-Sonar
  • 1 × Mark-37-Feuerleitsystem

Geschichte

Bearbeiten

Die Kiellegung der Pompeo Magno erfolgte am 23. September 1939 bei der Cantieri Navali Italiani S.p.A. in Ancona. Der Stapellauf erfolgte am 24. August 1941 und die Indienststellung am 4. Juni 1943. Nach dem Waffenstillstand von Cassibile verlegte das Schiff noch 1943 nach Malta und wurde unter dem Kürzel FV 1 interniert. Das Schiff verblieb in italienischem Besitz und wurde in die Marina Militare übernommen. 1950 wurde beschlossen eine grundlegende Überholung des Schiffes vorzunehmen. Diese dauerte bis zum 1. Juli 1955. Das Schiff wurde als San Giorgio mit der Rumpfnummer D 562, reklassifiziert als Großzerstörer, wieder in Dienst gestellt. Zwischen 1963 und 1965 erfolgte der Umbau des Schiffes zum Schulschiff. Es blieb in dieser Rolle bis 1980 im Dienst.[2]

Technische Daten

Bearbeiten

Antrieb und Maße

Bearbeiten

Die Pompeo Magno war 142,88 m lang, 14,40 m breit und hatte einen Tiefgang von 4,88 m. Der Antrieb erfolgte über vier Dampfkessel, zwei Getriebeturbinensätze, die über je eine Welle die zwei Propeller antrieben. Die Anlage erzeugte 110.000 PS und konnte das Schiff auf über 40 kn beschleunigen.[1]

Panzerung

Bearbeiten

Zugunsten einer höheren Geschwindigkeit wurde die Pompeo Magno nur rudimentär gepanzert. Diese Panzerung beschränkte sich auf 6 bis 20 mm an den Geschütztürmen und 20 mm an den Brückenaufbauten. Der Rest des Schiffes war ungepanzert. Dies führte zu einer hohen Verwundbarkeit vor allem gegen Torpedos.[1]

Bewaffnung

Bearbeiten

Die Hauptbewaffnung der Pompeo Magno bestand 1943 aus acht 13,5 cm SK L/45 M1938 in Doppeltürmen.[3] Die Flugabwehr verfügte über acht Einzelgeschütze Breda 3,7 cm L/54[4] und vier Zwillingsgeschütze 20 mm Model 35[5] Zusätzlich verfügte das Schiff über zwei Vierfachrohre für ⌀ 53,3 cm Torpedos.[6] Zudem konnten bis zu 130 Seeminen mitgeführt werden.[7]

Während des Umbaus bis 1955 wurde die komplette Bewaffnung modernisiert. Die Torpedobewaffnung entfiel komplett. Neue Hauptgeschütze wurden sechs amerikanische 5-Zoll-Geschützen in Doppeltürmen und einer Kaliberlänge von L 38 geändert.[8] Die Flugabwehr wurde in zwanzig 40-mm-Bofors-Geschütze (4 Vierlingsgeschütze, 2 Zwillingsgeschütze) erweitert.[9] Zur U-Boot-Abwehr erhielt das Schiff zwei Werfergestelle und einen Menon-Wasserbombenwerfer K133.[10]

Sensoren

Bearbeiten

Erst mit dem Umbau bis 1955 erhielt die Pompeo Magno Radaranlagen, Sonar und ein neues Feuerleitsystem. Als Luftsuchradar bekam sie das AN/SPS-6[11] und das SP als Luftleitradar.[12] Als Oberflächensuchradar wurde das SG-6B[13] eingebaut und das AN/SQS-11 als Sonar.[14] Das Mark 37 wurde das neue Feuerleitsystem.

Literatur

Bearbeiten
  • Mike J. Whitley: Kreuzer im Zweiten Weltkrieg. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01842-X.
  • Mark Stille: Italian Cruisers of World War II. Osprey Publishing, Oxford 2018, ISBN 978-1-4728-2535-3.
  • Maurizio Brescia: Mussolini's Navy: A Reference Guide to the Regina Marina 1930–45. Naval Institute Press, Annapolis 2012, ISBN 978-1-59114-544-8.
  • Norman Friedman: British Destroyers & Frigates: The Second World War & After. Seaforth Publishing, 2012, ISBN 1-8483-2015-9.
Bearbeiten
Commons: Pompeo Magno – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c Mike J. Whitley: Kreuzer im Zweiten Weltkrieg. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01842-X, S. 165–167.
  2. Gli incrociatori leggeri classe Capitani Romani Geschichte der Capitani-Romani-Klasse auf tuttostoria.net. Abgerufen am 22. März 2022. (italienisch)
  3. 13,5 cm SK L/45 M1938 Geschützdaten auf navweaps.com. Abgerufen am 22. März 2022. (englisch)
  4. 37 mm/54 Geschützdaten auf navweaps.com. Abgerufen am 22. März 2022. (englisch)
  5. 20 mm Model 35 Geschützdaten auf navweaps.com. Abgerufen am 22. März 2022. (englisch)
  6. 53.3 cm (21") Si 270/533.4 x 7.2 "M" Torpedodaten auf navweaps.com. Abgerufen am 22. März 2022. (englisch)
  7. Italienische Seeminen Minendaten auf navweaps.com. Abgerufen am 22. März 2022. (englisch)
  8. 5-inch 38 Mark Geschützdaten auf navweaps.com. Abgerufen am 22. März 2022. (englisch)
  9. 40mmm L/60 Geschützdaten auf navweaps.com. Abgerufen am 22. März 2022. (englisch)
  10. Italienische Anti-U-Boot-Waffen Waffendaten auf navweaps.com. Abgerufen am 22. März 2022. (englisch)
  11. AN/SPS-6 Radardaten auf radartutorial.eu. Abgerufen am 22. März 2022. (englisch)
  12. Norman Friedman: British Destroyers & Frigates: The Second World War & After. Seaforth Publishing, 2012, ISBN 1-8483-2015-9, S. 126.
  13. US Radar Radare auf navweaps.com. Abgerufen am 22. März 2022. (englisch)
  14. AN/SQS-11 Sonardaten auf cmano-db.com. Abgerufen am 22. März 2022. (englisch)