Der Poniglbach ist ein rechtsufriger Zufluss der Mur im österreichischen Bundesland Steiermark. Er entspringt in der Marktgemeinde Premstätten, durchfließt den Kaiserwald und mündet bei Werndorf in die Mur.

Poniglbach
Kanalisierter Unterlauf

Kanalisierter Unterlauf

Daten
Lage Steiermark, Österreich
Flusssystem Donau
Abfluss über Mühlgang → Mur → Drau → Donau → Schwarzes Meer
Quelle Höllerteich in Oberpremstätten
46° 58′ 23″ N, 15° 23′ 34″ O
Quellhöhe 353 m ü. A.[1]
Mündung bei Werndorf in den MühlgangKoordinaten: 46° 54′ 45″ N, 15° 28′ 56″ O
46° 54′ 45″ N, 15° 28′ 56″ O
Mündungshöhe 300 m ü. A.
Höhenunterschied 53 m
Sohlgefälle 4,6 ‰
Länge 11,4 km[2]
Einzugsgebiet 23,39 km²[3]
Linke Nebenflüsse Laabach
Durchflossene Seen Klingerteich, Wundschuher Teiche
Gemeinden Premstätten, Wundschuh, Wildon, Werndorf
Einwohner im Einzugsgebiet ca. 7500 (2017)
 
Quellgebiet am Höllerteich

Das Quellgebiet des Poniglbaches liegt am Höllerteich,[4] einem Ziegelteich am westlichen Ortsrand von Oberpremstätten. Auf dem ersten Abschnitt durchfließt der Bach Siedlungsgebiet und erreicht das ehemalige Bergbaugebiet von Unterpremstätten. Er durchquert den Klingerteich (GLT 104) und tangiert die Böschung einer Lehmgrube ostseitig, ehe er die Tümpel im NSG c 65 speist.

Zunächst an dessen Rand verlaufend, tritt der Bach vollständig in den Kaiserwald ein und teilt die gleichnamige Terrasse in zwei Hälften. In der Gemeinde Wundschuh versorgt der Poniglbach die vier Wundschuher Teiche, an denen er jeweils linksufrig vorbeigeführt wird, mit Wasser. Danach tritt der Bach in der Ortschaft Ponigl auf das Grazer Feld hinaus. Nach Passieren eines Schachenwaldes und Einmündung des Laabachs vereinigt sich der Poniglbach mit dem Mühlgang, der nach dem Kraftwerk Werndorf der Mur zugeführt wird.

Geschichte

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Das früheste Schriftzeugnis ist von 1150 und lautet „Ponich“. Der Name geht auf altslawisch punikva (Schlundfluss, Wasserloch) zurück.[5]

Hydrogeologie

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Der Poniglbach schneidet sich zunächst in den Schotterkörper der Kaiserwaldterrasse ein und erodiert abwärts der Wundschuher Teiche den Tegel des tertiären Untergrunds. Durch Aufschließen der gröberklastischen Sedimente erfolgt eine Anreicherung des Grundwasserkörpers. In Folge einer Dauerbeobachtung von Brunnen und Quellen konnte man einen hydrogeologischen Zusammenhang zwischen dem Poniglbach und einigen Schichtquellen am Terrassenrand nachweisen. Die Lehmüberdeckung der Kaiserwaldterrasse verhindert eine Durchmischung im Aquifer, was sich in vergleichsweise hohen Temperaturschwankungen an den Quellaustritten äußert.[6]

Aufgrund seiner geringen und abschnittsweise lediglich episodischen Wasserführung befinden sich am Poniglbach nur einige wenige Wasserbauwerke in Form von Entnahmeanlagen und Rückleitungen.[1]

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Commons: Poniglbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Digitaler Atlas der Steiermark: Gewässer & Wasserinformation. Land Steiermark, abgerufen am 7. April 2019.
  2. Auszug aus der digitalen Gewässerkartei Steiermark. Land Steiermark, abgerufen am 14. Dezember 2017.
  3. Flächenverzeichnis der österreichischen Flussgebiete. Murgebiet. In: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Beiträge zur Hydrographie Österreichs. Heft Nr. 60. Wien 2011, S. 78 (bmlrt.gv.at [PDF; 4,3 MB]).
  4. Wasserbuch-Auszug 6/2846. Land Steiermark, abgerufen am 16. Dezember 2017.
  5. Fritz Frhr. Lochner von Hüttenbach: Zum Namengut des Frühmittelalters in der Steiermark (= Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark. Band 99). Böhlau Verlag, Wien 2008, S. 35 (historischerverein-stmk.at [PDF; 16,9 MB]).
  6. Hans Peter Leditzky, Hans Zojer: Zur Hydrogeologie der Kaiserwaldterrasse. In: Mitteilungen der Abteilung für Geologie, Paläontologie und Bergbau am Landesmuseum Joanneum. Heft 39, Graz 1978, S. 85–97 (zobodat.at [PDF]).