Die Pont de Gilly ist eine Straßenbrücke, die südwestlich von Albertville im Département Savoie (Frankreich) die Isère und die vierspurige Route nationale N 90 überquert und im Zuge der Departement-Straße D 64 den Vorort Gilly-sur-Isère mit den Gebieten auf dem linken Flussufer verbindet.

Pont de Gilly
Pont de Gilly
Pont de Gilly
Nutzung Straßenbrücke
Überführt D 64
Querung von Isère, N 90
Ort Gilly-sur-Isère
Konstruktion Schrägseilbrücke
Gesamtlänge 170 m
Breite 12,3 m
Anzahl der Öffnungen 2
Längste Stützweite 103 m + 67 m
Baubeginn 1989
Fertigstellung 1991
Planer J. Tonello
Lage
Koordinaten 45° 39′ 9″ N, 6° 21′ 25″ OKoordinaten: 45° 39′ 9″ N, 6° 21′ 25″ O
Pont de Gilly (Frankreich)
Pont de Gilly (Frankreich)

Sie wurde im Rahmen der Vorbereitungen für die Olympischen Winterspiele 1992 gebaut und ersetzte die alte Brücke, um eine kreuzungsfreie Querung der N 90 zu ermöglichen.

Beschreibung

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Die Pont de Gilly ist eine zweispurige Straßenbrücke mit einem durch ein starkes Geländer abgetrennten Gehweg auf der nordöstlichen Seite.

Die einhüftige, asymmetrische Schrägseilbrücke überspannt mit ihrem 103 m langen Teil des Brückendecks die Isère, während der 67 m lange Teil auf der anderen Seite des Pylons die N 90 samt ihrer nördlichen Zufahrtsspur überbrückt. Die Zu- und Abfahrten auf der südlichen Seite sind über jeweils 75 m lange Rampenbrücken mit dem Brückendeck verbunden, wo sie unmittelbar neben dem Pylon eine Kreuzung mit der D 64 bilden.[1]

Der Pylon steht auf dem Deich zwischen der Isère und der N 90. Er besteht aus zwei leicht zueinander geneigten Stahlbeton-Pfeilern, die im oberen Bereich mit diagonalen und horizontalen Stahlstreben verbunden und versteift sind. Er überragt das Brückendeck um 40 m. Der Pylon ist um 20° über das kürzere Brückendeck geneigt und gleicht damit die aus den Längenunterschieden resultierenden unterschiedlichen Kräfte in den Schrägseilen aus. Anders als üblich ist der Pylon nicht im Boden gegründet, sondern ist im Verbund mit dem Brückendeck auf zwei Stützblöcken gelagert.[2]

Die Schrägseile sind im oberen Bereich im Harfensystem parallel zueinander angeordnet, darunter jedoch im Fächersystem mit unterschiedlichen Neigungen. Damit werden gleiche Abstände der Befestigungspunkte am Brückendeck erreicht, bei der Betrachtung der Brücke aus unterschiedlichen Winkeln ergeben sich jedoch zahlreiche Überschneidungen der Seile.

Das Brückendeck besteht aus einem durchgehenden Spannbeton-Plattenbalken mit Querstegen, der auf den Widerlagern sowie, zusammen mit dem Pylon, auf den Stützblöcken gelagert ist. Es ist 12,3 m breit und hat eine Bauhöhe von 1,9 m.[3]

Das Brückendeck und der Pylon wurden zunächst neben dem Deich parallel zum Fluss gebaut. Dabei wurde der zunächst senkrecht gebaute 900 t schwere und das Brückendeck um 40 m überragende Pylon erst später in die vorgesehene Schräglage abgesenkt. Danach wurde die fast vollständige Brücke in ihre endgültige Lage gedreht. Anschließend wurden die beiden Rampenbrücken angebaut und die Restarbeiten erledigt.[4]

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Commons: Pont de Gilly – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Pont de Gilly auf der Website des Statikbüros SETEC TPI
  2. Michel Placidi: Présentation à la Rencontre Annuelle des Anciens Elèves de l’Ecole des Mines d’Alès, Groupe Professionel Génie de la Construction Powerpoint-Präsentation vom 17. Oktober 2013 (440 kB)
  3. Les Ouvrages mis en place par déplacement, (Memento des Originals vom 12. August 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ac-nancy-metz.fr S. 132 bis 144, auf der Website der Académie Nancy-Metz (PDF, 637 kB)
  4. Les Ouvrages mis en place par déplacement, (Memento des Originals vom 12. August 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ac-nancy-metz.fr S. 174 bis 182, auf der Website der Académie Nancy-Metz (PDF, 637 kB)