Poppenwind (Gremsdorf)
Poppenwind ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Gremsdorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).[2] Poppenwind liegt in der Gemarkung Gremsdorf.[3]
Poppenwind Gemeinde Gremsdorf
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Koordinaten: | 49° 40′ N, 10° 50′ O |
Höhe: | 298 m ü. NHN |
Einwohner: | 79 (31. Dez. 2021)[1] |
Postleitzahl: | 91350 |
Vorwahl: | 09193 |
Die Kapelle von Poppenwind
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Geografie
BearbeitenDas Dorf ist von Acker- und Grünland und Seenplatten umgeben. Das östlich angrenzende Flurgebiet wird Rettlersberg genannt. Die nordöstlich gelegene Biengartner Weiherplatte ist ein Naturschutzgebiet. Im Nordwesten liegen die Poppenwinder Weiher, die Holz- und die Langenweiher. Etwas weiter nordwestlich befindet sich der Bürgerwald.
Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Krausenbechhofen (1,5 km nördlich) bzw. nach Biengarten (1,5 km südwestlich). Weitere Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Buch zur Staatsstraße 2240 (1,9 km nordöstlich) und nach Mohrhof (1,6 km südlich).[4]
Geschichte
BearbeitenWohl im 9./10. Jahrhundert wurden hier Wenden angesiedelt. Der Dorfherr war ein fränkischer Adeliger namens Poppo. 1303 wurde der Ort im würzburgischen Lehenbuch als „Boppenwinden“ erstmals urkundlich erwähnt. Lehensträger war zu dieser Zeit der Reichsministeriale Herdegen von Gründlach. Der Besitz der Gründlacher geriet im Erbgang an die Hohenlohe-Brauneck und von dort spätestens 1364 an das Bamberger Domkapitel.[5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Poppenwind neun Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Höchstadt aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Oblei Unterstürmig der Dompropstei Bamberg. Grundherren waren die Oblei Unterstürmig (4 Höfe), die nürnbergische Landesalmosenamt-Vogtei Lonnerstadt (1 Hof, 1 Tropfhaus), der Nürnberger Eigenherr von Gugel (1 Hof, 1 Sölde) und das Spital St. Elisabeth der Deutschordenskommende Nürnberg (1 Hof).[6]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Poppenwind dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Gremsdorf und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Gremsdorf zugewiesen. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden bis 1830 zwei Anwesen den Patriziern von Gugel.[7]
Baudenkmal
Bearbeiten- Katholische Kapelle Sankt Joseph
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1819 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2021 |
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Einwohner | 70 | 82 | 77 | 80 | 70 | 61 | 78 | 57 | 56 | 52 | 79 |
Häuser[8] | 14 | 13 | 11 | 11 | 12 | 14 | |||||
Quelle | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [1] |
Religion
BearbeitenDer Ort ist römisch-katholisch geprägt und nach St. Ägidius (Gremsdorf) gepfarrt.[6] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Matthäus (Neuhaus, Adelsdorf) gepfarrt.[16]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Poppenwind. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 385 (Digitalisat).
- Georg Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB 457004320, S. 67.
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 79 (Digitalisat). Ebd. S. 130 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Poppenwind. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 44 (Digitalisat).
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 106.
Weblinks
Bearbeiten- Poppenwind in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 9. September 2021.
- Poppenwind in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. Oktober 2019.
- Poppenwind im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 19. Oktober 2019.
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Gemeindezahlen > Einwohnerstatistik. In: gremsdorf.de. Abgerufen am 6. August 2023.
- ↑ Gemeinde Gremsdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 6. August 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 106 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 67.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 79.
- ↑ H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 130.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 95 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 873, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1045, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 990 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1039 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1072 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 922 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 679 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 173 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 334 (Digitalisat).