Poritschtschja (Jaworiw)

Ort im Rajon Jaworiw, Ukraine

Poritschtschja (ukrainisch Поріччя; russisch Поречье Poretschje, polnisch Porzecze oder Porzecze Janowskie) ist ein Dorf in der westukrainischen Oblast Lwiw mit etwa 440 Einwohnern.

Poritschtschja
Поріччя
Wappen fehlt
Poritschtschja (Ukraine)
Poritschtschja (Ukraine)
Poritschtschja
Basisdaten
Oblast: Oblast Lwiw
Rajon: Rajon Jaworiw
Höhe: 263 m
Fläche: 1,119 km²
Einwohner: 440 (2001)
Bevölkerungsdichte: 393 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 81071
Vorwahl: +380 3259
Geographische Lage: 49° 53′ N, 23° 46′ OKoordinaten: 49° 52′ 37″ N, 23° 46′ 6″ O
KATOTTH: UA46140010240014984
KOATUU: 4625886401
Verwaltungsgliederung: 1 Dorf
Statistische Informationen
Poritschtschja (Oblast Lwiw)
Poritschtschja (Oblast Lwiw)
Poritschtschja
i1

Am 12. Juni 2020 wurde das Dorf ein Teil neu gegründeten Siedlungsgemeinde Iwano-Frankowe im Rajon Jaworiw;[1] bis dahin bildet es zusammen mit den Dörfern Jamelnja (Ямельня) und Stradtsch (Страдч) die Landratsgemeinde Poritschtschja (Порічанська сільська рада/Poritschanska silska rada).

Geschichte

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Der Ort wurde im Jahre 1430 als Porzecze, ein Dorf nach Deutschem Recht, erstmals urkundlich erwähnt, und tauchte dann als Porzecze (1473, 1578), Porzycze (1661–1665), Porzecze Janowskie (1887) verschiedentlich auf. Der Name beschreibt das Ufer eines Flusses, die Umgebung eines Flusses.[2]

Der Ort gehörte zunächst zum Lemberger Land in der Woiwodschaft Ruthenien der Adelsrepublik Polen-Litauen. Bei der Ersten Teilung Polens kam das Dorf 1772 zum neuen Königreich Galizien und Lodomerien des habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804).

Im Jahre 1900 hatte die Gemeinde Porzecze Janowskie 71 Häuser mit 427 Einwohnern, davon waren 381 ruthenischsprachig, 41 deutschsprachig, 5 polnischsprachig, 350 griechisch-katholisch, 25 römisch-katholisch, 30 Juden, 22 anderen Glaubens.[3]

Nach dem Ende des Polnisch-Ukrainischen Kriegs 1919 kam die Gemeinde zu Polen. Im Jahre 1921 hatte die Gemeinde Porzecze Janowskie 65 Häuser mit 384 Einwohnern, davon waren 294 Ruthenen, 73 Polen, 17 Deutsche, 333 griechisch-katholisch, 25 römisch-katholisch, 26 evangelisch.[4]

Im Zweiten Weltkrieg gehörte der Ort zuerst zur Sowjetunion und ab 1941 zum Generalgouvernement, ab 1945 wieder zur Sowjetunion, heute zur Ukraine.

Rottenhan

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Rothenhan und Porzycze auf der Franziszeischen Landesaufnahme um die Mitte des 19. Jahrhunderts

Im Jahre 1785 wurden im Zuge der Josephinischen Kolonisation auf dem Grund des Dorfes deutsche Kolonisten lutherischer Konfession angesiedelt.[5] Die Kolonie wurde Rottenhan bzw. Rothenhahn genannt und wurde eine unabhängige Gemeinde. Die Protestanten gehörten der Pfarrgemeinde Hartfeld in der Evangelischen Superintendentur A. B. Galizien an.[6] In der Zwischenkriegszeit gab es eine Filialgemeinde der Evangelischen Kirche Augsburgischen und Helvetischen Bekenntnisses in Kleinpolen, die im Jahr 1937 144 Mitglieder hatte.[7]

Im Jahre 1900 hatte die Gemeinde Rottenhan 20 Häuser mit 167 Einwohnern, davon waren 142 deutschsprachig, 18 ruthenischsprachig, 7 polnischsprachig, 20 römisch-katholisch, 15 griechisch-katholisch, 132 anderen Glaubens.[3]

Im Jahre 1921 hatte die Gemeinde Rottenhan 19 Häuser mit 130 Einwohnern, davon waren 70 Deutsche, 31 Ruthenen, 29 Polen, 77 evangelisch, 42 griechisch-katholisch, 29 römisch-katholisch.[4]

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Einzelnachweise

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  1. Розпорядження Кабінету Міністрів України від 12 червня 2020 року № 718-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Львівської області"
  2. Anna Czapla: Nazwy miejscowości historycznej ziemi lwowskiej [Die Namen der Ortschaften des historischen Lembergen Lands]. Towarzystwo Naukowe Katolickiego Uniwersytetu Lubelskiego Jana Pawła II, Lublin 2011, ISBN 978-83-7306-542-0, S. 160 (polnisch).
  3. a b Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907.
  4. a b Główny Urząd Statystyczny: Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Tom XIII. Województwo lwowskie. Warszawa 1924 (polnisch, online [PDF]).
  5. Henryk Lepucki: Działalność kolonizacyjna Marii Teresy i Józefa II w Galicji 1772–1790 : z 9 tablicami i mapą. Kasa im. J. Mianowskiego, Lwów 1938, S. 163–165 (polnisch, online).
  6. Schematismus der evangelischen Kirche Augsb. und Helvet. Bekenntnisses in den im österr. Reichsrathe vertretenen Königreichen und Ländern. Wien 1875, S. 209 (Online).
  7. Stefan Grelewski: Wyznania protestanckie i sekty religijne w Polsce współczesnej. Lublin 1937, S. 276–281 (polnisch, online).