Poroton

deutsche Baustoffmarke für porosierte Lochziegel und Ziegelsysteme

Poroton ist eine Baustoffmarke für porosierte Lochziegel und Ziegelsysteme.[1]

Hochlochziegel mit Perlitfüllung der Poroton-Gruppe.

Herstellung

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Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass bei der Verarbeitung von Ton und anderer Rohmasse kleine Kugeln aus Kunststoff (zum Beispiel Polystyrol) beigemischt werden, die während des Brennvorgangs verdampfen und entsprechende mit Luft gefüllte Hohlräume hinterlassen. Die durch diese Hohlräume bewirkte Porosierung des Ziegelmaterials führt zu einem geringeren Gewicht und zu einer besseren Wärmedämmung.[2]

Geschichte

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Der porosierte Ziegel wurde vom schwedischen Ingenieur Sven Fernhof im Jahr 1958 entwickelt. Er meldete die Feinporosierung des keramischen Scherbens mit kleinsten Styropor-Kügelchen zum Patent an.[3]

In Deutschland erfolgte die Eintragung der Marke Poroton am 20. Juni 1966. Poroton ist ein geschütztes Markenzeichen der Firma Oltmanns, die nach ihrer Insolvenz 1986 von der Wienerberger AG übernommen wurde.[4] Oltmanns stellte das Markenzeichen Poroton dem Erfinder des porosierten Tons, Sven Fernhof, zur Vermarktung in der 1968 gebildeten Interessengemeinschaft Poroton zur Verfügung. Die Bezeichnung Poroton wurde am 29. Mai 1974 als Markenzeichen (Warenzeichen) für den Verband der Poroton-Hersteller e.V. eingetragen.[2] Das Markenzeichen gehört nach wie vor dem heutigen Verband Deutsche Poroton.[4]

Zur Vermarktung des Produkts wurde die Interessensgemeinschaft Poroton, die heutige Deutsche Poroton GmbH, ins Leben gerufen. Die Entwicklung und Vermarktung des Poroton-Leichtziegels begann 1969. Die wärmedämmenden Leichtziegel ermöglichen in monolithischer Ziegelbauweise Außenwände zu errichten.[5] Erste Lizenznehmer waren die Firmen Deplaz, Schlagmann Poroton, Bott und JUWÖ.[6]

Steigende Ansprüche an den baulichen Wärmeschutz führten zur kontinuierlichen Weiterentwicklung. Lag der Rechenwert der Wärmeleitfähigkeit Anfang 1970 noch bei ca. 0,40 W/(m K), so haben hochwärmedämmende Poroton-Ziegel heute Werte von 0,07 W/(m K) (Poroton T7-P).[7][1]

 
Logo der Poroton

Es gibt 26 Poroton-Zulassungen sowie acht Patente und Gebrauchsmuster. In Deutschland werden in 15 Werken mit insgesamt rund 1.750 Mitarbeitern 335 verschiedene Poroton-Produktarten hergestellt.[8]

Verbandsmitglieder dürfen aufgrund eines Lizenzvertrages ein für das Poroton-Verfahren erteiltes Patent nutzen und haben für die danach hergestellten Erzeugnisse ein Gebrauchsrecht an dem Markenzeichen Poroton.[2]

Der Markenname ist eine Wortzusammensetzung aus „poröser Ton“.[9]

Literatur

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  • Wolfram Jäger: Mauerwerk-Kalender 2016: Baustoffe, Sanierung, Eurocode-Praxis. Ernst Jungk & Sohn GmbH, 2016, ISBN 978-3-433-60698-8
  • Ernst K. Jungk (Hrsg.): Hurra, es gibt uns noch! BoD, 2013, ISBN 978-3-8482-6643-2
  • Hans R. Peters (Hrsg.): Richtig Bauen mit Poroton. Fraunhofer IRB Verlag, 2004, ISBN 3-8167-6316-2
  • Ernst K. Jungk (Hrsg.): Erde, Wasser, Luft und Feuer. Ernst Jungk & Sohn GmbH, 1995, ISBN 3-929773-01-5
  • Ziegel Zentrum Süd e.V. (Hrsg.): Ziegel Lexikon Mauerwerk 2018, 2017, ISSN 2193-293X
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Einzelnachweise

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  1. a b Wienerberger GmbH (Hrsg.): Poroton | Wandlösungen. 2016.
  2. a b c BGH, 01.03.1984 - I ZR 48/82 - Ziegelfertigstürze - Warenzeichen; Verbandszeichen; Wesentliche Eigenschaft. Abgerufen am 27. März 2016.
  3. Deutsche Poroton GmbH (Hrsg.): Deutsche POROTON: der Verband, die Marke, die Ziegel. 2012, S. 8.
  4. a b Ernst K. Jungk: Hurra, es gibt uns noch! Hrsg.: JuWö Poroton-Werke. 2013, S. 17 f.
  5. Ernst K. Jungk: Erde, Wasser, Luft und Feuer. Hrsg.: Ernst Jungk & Sohn GmbH. 1995, S. 145 f.
  6. Ernst K. Jungk: Erde, Wasser, Luft und Feuer. Hrsg.: Ernst Jungk & Sohn GmbH. 1995, S. 134.
  7. Wienerberger – 25 Jahre Poroton-Planziegel. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 27. März 2016.
  8. Deutsche Poroton GmbH (Hrsg.): Deutsche POROTON //VERBAND – MARKE – ZIEGEL. 2015, S. 6.
  9. absatzwirtschaft.de – Die kleinen Alliierten.Durch Marketing-Kooperation wachsen? Abgerufen am 13. Juli 2016.