Die Archäologie erforscht die kulturgeschichtliche Entwicklung der Menschen von der Verwendung der ersten Steinwerkzeuge vor etwa 2,5 Millionen Jahren bis hin zur Neuzeit. Zentrales Element der Erforschung sind die materiellen Hinterlassenschaften (Sachquellen) und andere sichtbare menschliche Spuren, die in den meisten Fällen bei Ausgrabungen gefunden werden. Die in dieser Wissenschaft tätigen Personen werden als Archäologen bezeichnet.
Im Laufe der Zeit entwickelten sich verschiedene Methoden der archäologischen Arbeit, verschiedene Datierungsmöglichkeiten und ein eigenes archäologisches Vokabular.
Archäologische Sammlungen gehören zu den vielfältigsten und spannendsten Museen weltweit. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Geschichte, indem sie vergangene Kulturen für Besucher erschließen.
Zahlreiche Institutionen fördern die Belange der Archäologie und vertreten diese gegenüber allen Teilen der Gesellschaft wie der Öffentlichkeit, Wirtschaft und Politik.
Die Ur- und Frühgeschichte, auch Vor- und Frühgeschichte oder Prähistorische Archäologie genannt, widmet sich der Kulturentwicklung des Menschen von seinen Anfängen in Afrika bis in das frühe Mittelalter vornehmlich in Europa.
Die Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit ist eine archäologische Disziplin, die Erkenntnisse über das Mittelalter und die Neuzeit vornehmlich in Europa aus Boden- und Baubefunden sowie den bei Ausgrabungen und Bauuntersuchungen gewonnenen Hinterlassenschaften (Befunden und Funden) gewinnt.
Die Klassische Archäologie beschäftigt sich mit den materiellen Hinterlassenschaften der griechisch-römischen Epoche von den frühen Kulturen in Hellas seit der Mykenisch-Minoischen Zeit bis zur Spätantike. Daneben werden zumeist auch die Kulturen der Etrusker und der Karthager mit eingeschlossen. Die Erforscher dieser Wissenschaft am Schnittpunkt zwischen Archäologie und Kunstgeschichte nennt man Klassische Archäologen.
Die Provinzialrömische Archäologie untersucht die vielfältigen Ausprägungen römischer Kultur in den Provinzen des Römischen Reiches. Sie verbindet damit die stark kunsthistorisch ausgerichtete Klassische Archäologie mit der Methodik der Ur- und Frühgeschichte.
Die Biblische Archäologie, auch Biblische Altertumskunde oder Palästinaarchäologie, widmet sich den materiellen Hinterlassenschaften der vorchristlichen Zeit in Israel/Palästina. Sie hängt eng mit der Vorderasiatischen und der Frühchristlichen Kunst zusammen.
Die Christliche Archäologie beschäftigt sich mit der Kunst und weiteren materiellen Hinterlassenschaften des frühen Christentums bis zum Ende der Antike, die interdisziplinäre Byzantinistik widmet sich neben weiteren Aspekten der Kultur auch den materiellen Hinterlassenschaften, vor allem der Kunst, des Byzantinischen Reiches.
Die Orientalischen Archäologien beschäftigen sich besonders mit den Kulturen Ost- und Südostasiens. Die Vorderasiatische Archäologie bildet ein eigenes Teilgebiet, die Kulturen Sibiriens werden ebenfalls meist von anderen Archäologien behandelt. Der Zentralasiatische Raum wird je nach Kultur ebenfalls von verschiedenen archäologischen Fachrichtungen ergraben.
Die Altamerikanistik ist eine interdisziplinäre Wissenschaft. Sie verbindet philologische, historische und ethnologische Teile mit der Archäologie. Die Altamerikanistik beschäftigt sich im allgemeinen mit der kompletten präkolumbischen Zeit des Doppelkontinents Amerika, im speziellen mit den Hinterlassenschaften Lateinamerikas.
Unter Allgemeine und Vergleichende Archäologie versteht man im allgemeinen die Zusammenfassung aller archäologischen Forschungsgebiete, die nicht in einer der anderen großen Archäologien behandelt wird. Oft werden darunter die Archäologien Asiens, abgesehen von der Vorderasiatischen, Afrikas, abgesehen der der Nordafrikanischen Kulturen, Amerikas sowie Australiens und Ozeaniens zusammengefasst. An dieser Stelle sind vor allem die Archäologien Schwarzafrikas, Sibiriens sowie Australiens und Ozeaniens gemeint.
Neben den großen archäologischen Lehrfächern haben sich auch noch weitere Spezialarchäologien und Hilfswissenschaften heraus gebildet. Manche davon sind Fächerübergreifend, andere Teilgebiete größerer archäologischer Bereiche.