Dezember 2024: Evangelium nach Lukas

Verkündigung an die Hirten

Am 1. Dezember beginnt das Lesejahr C („Lukasjahr“)

Das Evangelium nach Lukas (oder Lukasevangelium, abgekürzt Lk) ist das dritte der vier Evangelien des Neuen Testaments. Der Verfasser nennt seinen Namen im Buch nicht. Seine gute Beherrschung der koine-griechischen Sprache kennzeichnet ihn als einen Autor mit hellenistischer Bildung. Er verfügte über ausgeprägte Kenntnisse der jüdischen Tradition, insbesondere war ihm die antike jüdische Übersetzung des Alten Testaments ins Griechische (Septuaginta) so vertraut, dass er ihren Stil imitieren konnte.

Da das Lukas-, das Matthäus- und das Markusevangelium viele Ähnlichkeiten und Übereinstimmungen im Textbestand aufweisen, die man in einer „Zusammenschau“ (Synopse) darstellen kann, werden diese drei Evangelien als synoptische Evangelien bezeichnet. Seit der Alten Kirche dominiert in diesem Trio das Matthäusevangelium. Lukas stand in seinem Schatten und wurde mit seinen Besonderheiten, etwa dem umfangreichen Reisebericht vor dem Einzug Jesu in Jerusalem oder der von Matthäus und Markus erheblich abweichenden Passionsgeschichte, viel weniger wahrgenommen. Dagegen wirkten Erzählungen seines Sonderguts nachhaltig auf die christliche Frömmigkeit ein: vor allem die Verkündigung an Maria, der Besuch Marias bei Elisabeth, die Weihnachtsgeschichte mit der Verkündigung an die Hirten sowie bekannte Gleichnisse wie der Barmherzige Samariter und der Verlorene Sohn.

Während die anderen kanonischen Evangelien in sich abgeschlossene Schriften sind, handelt es sich beim Lukasevangelium um den ersten Teil des sogenannten „lukanischen Doppelwerks“: Das Evangelium und die Apostelgeschichte bilden formal und inhaltlich eine Einheit.