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Die Gesellschaft des Deutschen Kaiserreiches war von großen sozialen Ungleichheiten gekennzeichnet. An der Spitze standen das Kaiserhaus und der Adel als Großgrundbesitzer auf dem Land sowie in den Städten wohlhabende Unternehmer, die über großen wirtschaftlichen Einfluss und Reichtum verfügten. Die Mittelschicht umfasste Beamte, Akademiker und Geschäftsleute. Industriearbeiter und Handwerker bildeten bald den größten Teil der Bevölkerung. Sie lebten oft unter schlechten Arbeits- und Wohnbedingungen und hatten trotz Sozialgesetzgebung wenig soziale Absicherungen. Die Bauern waren eine weitere wichtige Gruppe im Kaiserreich, sie bewirtschafteten ihr eigenes Land oder arbeiteten auf den Gütern der adligen Großgrundbesitzer. Frauen waren zwar rechtlich und politisch stark benachteiligt, gewannen jedoch allmählich in verschiedenen Berufsfeldern an Bedeutung. Sie begannen, in höherer Zahl als Lehrerinnen, Erzieherinnen, Ärztinnen oder Sekretärinnen zu arbeiten. Das Frauenwahlrecht wurde allerdings erst nach dem Ende des Kaiserreiches eingeführt.