Die deutschen Kolonien lagen überwiegend in Afrika und Ozeanien. Sie waren Teil der deutschen Expansionspolitik und dienten wirtschaftlichen, politischen und militärischen Interessen. Wirtschaftlich betrachtet hatten die deutschen Kolonien eine begrenzte Bedeutung. Dennoch wurden einige Rohstoffe wie Kautschuk, Baumwolle, Diamanten und Palmöl aus den Kolonien exportiert. Politisch gesehen dienten die Kolonien als nationale Prestigeobjekte. Sie wurden auch als potenzielle Siedlungsgebiete für deutsche Auswanderer betrachtet. Die deutsche Kolonialherrschaft war geprägt von Ausbeutung, Unterdrückung und rassistischer Diskriminierung. Die einheimische Bevölkerung wurde oft zur Zwangsarbeit in Plantagen, Minen und anderen wirtschaftlichen Unternehmen gezwungen. Es gab auch zahlreiche Aufstände und Widerstandsbewegungen gegen die deutsche Herrschaft. Die Niederschlagung eines Aufstandes der Herero und Nama 1904 bis 1908 wird heute als Völkermord anerkannt. Während des Ersten Weltkriegs wurden die meisten deutschen Kolonien von den Alliierten erobert.
Allgemeines
Deutsche Kolonien - Deutsche Weltpolitik um 1900
Kolonien
Lüderitzland - Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia) - Deutsch-Ostafrika (heute Tansania, Burundi und Ruanda sowie ein Teil Mosambiks) - Kamerun - Neukamerun - Togo - Deutsch-Neuguinea - Kiautschou - „Deutsche Schutzgebiete“ in der Südsee Deutsche „Musterkolonien“
Wirtschaftliche Ausbeutung
Sklaverei in den deutschen Kolonien - Ost-Afrikanische Plantagen-Gesellschaft Kilwa-Südland - Deutsch-Ostafrikanische Plantagengesellschaft - Ekona AG - Deutsche Pondoland-Gesellschaft - Westdeutscher Verein für Colonisation und Export - Kaoko-Land- und Minen-Gesellschaft - Dampfersubventionsvorlage - Diamantensteuerverordnung - Otavi Minen- und Eisenbahn-Gesellschaft - Neuguinea-Kompagnie - Jaluit-Gesellschaft - Deutsche Togogesellschaft - Deutsche Colonisations-Gesellschaft - Afrikanische Frucht-Compagnie - Jantzen & Thormählen - Ulderup & Schlüter - Tsingtauer Werft - Jangtse-Abkommen 1900 - Hernsheim & Co
Rassismus
Verkafferung - Völkerschau - Berliner Kolonialausstellung (1896) - Mischehendebatte im deutschen Reichstag (1912) - Kamerun-Spiel - Koloniale Abhandlungen - Mdachi bin Scharifu - Hunnenrede
Kolonialverbrechen und Kolonialkriege
Liste der Aufstände in den deutschen Kolonien - Gefecht von Hornkranz (1893) - Völkermord an den Herero und Nama (1904-1908) - Schlacht am Waterberg (1904) - Konzentrationslager in Deutsch-Südwestafrika (ab 1904) - Gefecht bei Kub - Maji-Maji-Aufstand - China-Expedition - Manila-Zwischenfall - Mau a Pule - Kriegsschauplätze in und bei den deutschen Kolonien - Erster Weltkrieg in Südwestafrika - Kamerun im Ersten Weltkrieg - Togo im Ersten Weltkrieg - Kriegsgefangenenlager Aus
Kulturgut und Fossilien kolonialer Herkunft
Kulturgut kolonialer Herkunft in Deutschland - Luf-Boot - Fossilien von Tendaguru
Verwaltung
Reichskolonialamt - Schutzgebietsgesetz - Kolonialrat - Gouvernementsrat (Deutsche Kolonien) - Landesrat (Deutsch-Südwestafrika) - Stationsdienst (Marine) - Deutscher Kolonialverein - Deutscher Flottenverein - Pallottinermission in Kamerun
Siedlungen, Missionsstationen und militärische Stützpunkte
Kolmannskuppe - Bogenfels - Grootfontein - Karibib - Keetmanshoop - Kub - Lüderitz - Luhonono - Mariental - Seeheim - Sesfontein - Kaiser-Wilhelm-Feste - Tsumeb - Jaunde-Station - Yaoundé - Tsingtau
Kultureller Einfluss
Deutsch-Chinesische Hochschule (Tsingtau) - Deutsche Post in China - Tsingtauer Neueste Nachrichten - Kathedrale des Heiligen Geistes (Kpalimé) - Cathédrale du Sacré-Cœur de Lomé - Funkstationen in Deutsch-Südwestafrika