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Im Deutschen Kaiserreich hatten Armee und Marine eine Sonderstellung. Die Bevölkerung wurde von Kindesbeinen an auf eine militaristische Denkweise und Disziplinierung getrimmt. Militärische Tugenden wie Gehorsam, Pflichterfüllung und Opferbereitschaft wurden in Schulen, Vereinen und durch die Medien gefördert. Der Militarismus prägte auch das gesellschaftliche Leben, beispielsweise durch Paraden, militärische Aufmärsche und die Verherrlichung von Kriegshelden. Zudem wurden Rüstungsunternehmen und die militärische Industrie stark gefördert, was zu einer engen Verflechtung von Wirtschaft und Militär führte. Das Heer war streng hierarchisch organisiert. Die Offiziere stammten meist aus adligen Familien und hatten eine privilegierte Stellung in der Gesellschaft.