Seinem familiären Hintergrund, aber auch seiner eigenen Umgänglichkeit verdankte Erich Salomon zahlreiche persönliche Kontakte, die ihm den Zugang zu den interessantesten Schauplätzen erleichterten. Dort wirkte er wie ein Dazugehöriger, wie ein Teilnehmer der Veranstaltungen, von denen er berichtete. Von den Mächtigen und Berühmten wurde er akzeptiert, pflegte zu manchen von ihnen ein beinahe freundschaftliches Verhältnis. Der französische Außenminister Aristide Briand wird zitiert mit den Worten: "Was ist schon eine internationale Konferenz, wenn Salomon nicht dabei ist..."
Seine persönlichen Beziehungen, sein gewandtes Auftreten und die verhältnismäßig diskrete Fototechnik ermöglichten ihm Bilder, die das Private, Menschliche hinter den Fassaden der Ereignisse sichtbar machten. Politiker, Künstler und Gelehrte erschienen nicht in kontrollierter Pose, sondern in entspannter Atmosphäre, geschäftig, gut gelaunt oder übermüdet, je nachdem... Diese Sichtweise war damals revolutionär.
Salomon bemühte sich mit legendärer Beharrlichkeit und meist mit Erfolg, den Prominenten, die er fotografierte, nahe zu sein. Weiterlesen