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Als Linux (dt. [ˈliːnʊks]) oder GNU/Linux werden in der Regel freie, portable, Unix-ähnliche Mehrbenutzer-Betriebssysteme bezeichnet, die auf dem Linux-Kernel und wesentlich auf GNU-Software basieren. Die weite, auch kommerzielle Verbreitung ermöglichte ab 1992 die Lizenzierung des Linux-Kernels unter der GNU General Public License (GNU GPL). Das modular aufgebaute Betriebssystem wird von Softwareentwicklern auf der ganzen Welt weiterentwickelt, die an den verschiedenen Projekten mitarbeiten. Es sind sowohl Unternehmen als auch Non-Profit-Organisationen und Einzelpersonen beteiligt, die dies als Hobby betreiben. Im praktischen Einsatz werden meist sogenannte Linux-Distributionen genutzt, in denen verschiedene Software zu einem fertigen Paket zusammengestellt ist. Jede Distribution enthält somit Linux beziehungsweise den Linux-Kernel. Es gibt eine Vielzahl von Linux-Distributionen, aber für die aktuellen Kernel 2.2.x, 2.4.x und 2.6.x jeweils nur eine stabile, eine aktiv gepflegte und eine weiter entwickelte Version – nebenbei wird der (stabile) 2.6.29er-Zweig noch gepflegt und es werden Patches für vorhergehende Versionen bereitgestellt. Allerdings passen viele Distributoren und versierte Benutzer den Betriebssystemkern mehr oder weniger für ihre Zwecke an.
Ubuntu ist eine Linux-Distribution, die auf Debian basiert. Die Entwickler verfolgen mit Ubuntu das Ziel, ein einfach zu installierendes und leicht zu bedienendes Betriebssystem mit aufeinander abgestimmter Software zu schaffen. Dies soll unter anderem dadurch erreicht werden, dass für jede Aufgabe genau ein Programm zur Verfügung gestellt wird. Ubuntu wird vom Unternehmen Canonical Ltd. gesponsert, das vom südafrikanischen Unternehmer Mark Shuttleworth gegründet wurde. Nachdem im Oktober 2004 die erste Version erschienen war, wurde Ubuntu schnell bekannt und innerhalb von ein bis zwei Jahren zu einer der meistbenutzten Linux-Distributionen. Neben Ubuntu selbst, welches GNOME als Desktopumgebung einsetzt, existieren verschiedene Abwandlungen. Zu den offiziellen Unterprojekten gehören Kubuntu mit KDE und Xubuntu mit Xfce als Desktopumgebung sowie Edubuntu, das besonders an die Bedürfnisse von Schulen und Kindern angepasst ist.
Die Berkeley Software Distribution (BSD) ist eine Version des Betriebssystems Unix, die an der Universität von Kalifornien in Berkeley ab 1977 entstanden ist. BSD basiert auf AT&Ts Unix Sixth Edition (V6) und Seventh Edition (V7), die ab 1975 (V6) bzw. 1979 (V7) den Universitäten zum Preis der Datenträger zur Verfügung gestellt wurden, verbunden mit der Erlaubnis, den Quelltext einzusehen und zu modifizieren. Inzwischen ist der komplette Quelltext umgeschrieben, es gibt keine einzige Zeile AT&T-Quelltext in aktuellen BSDs. Die ursprüngliche durch die Universität erstellte BSD ist kaum noch gebräuchlich. Der Begriff BSD bezeichnet heute vielmehr eine ganze Klasse von Unix-Derivaten, die ihre Wurzel in der eigentlichen BSD haben, wie zum Beispiel die frühen Versionen von SunOS und Ultrix. BSD ist neben System V eine der beiden großen Hauptlinien der Unix-Entwicklung. Seit den 1990er Jahren sind aus BSD die freien Betriebssysteme FreeBSD (1993), NetBSD (1993), OpenBSD (1995) und DragonFly BSD (2003) entstanden. Ein auf BSD basierendes (und mit FreeBSD recht verwandtes) Betriebssystem wurde als BSD/OS von BSDi, später von Wind River Systems kommerziell vertrieben. Heute ist Mac OS X, dessen Kern BSD-Code verwendet und dessen Bibliotheken und Userland auf FreeBSD basieren, die meistverbreitete kommerzielle Variante.
Freie Software (engl.: free software) ist Software, die für jeden Zweck genutzt, studiert, bearbeitet und in ursprünglicher oder veränderter Form weiterverbreitet werden darf. Das schließt auch die kommerzielle Nutzung ein. Software, die auf Grundlage dieser Software entsteht, muss normalerweise ebenfalls Freie Software sein (Prinzip des Copyleft bzw. share alike). Freier Software steht die proprietäre oder „unfreie“ Software gegenüber, die diese Freiheiten nicht oder nicht in vollem Umfang bietet. Diese Unterscheidung wurde von der Free Software Foundation (FSF) geprägt. Die Free Software Foundation definiert Software als frei, wenn ihre Lizenz folgende Freiheiten einräumt:
- Freiheit 0: Das Programm zu jedem Zweck auszuführen.
- Freiheit 1: Das Programm zu studieren und zu verändern.
- Freiheit 2: Das Programm zu verbreiten.
- Freiheit 3: Das Programm zu verbessern und zu verbreiten, um damit einen Nutzen für die Gemeinschaft zu erzeugen.
Für die Freiheiten (1) und (3) ist der Zugang zum Quelltext Voraussetzung, sonst wird das Verändern eines Programms schwierig bis unmöglich. Sind eine oder mehrere dieser Bedingungen nicht erfüllt, wird die Software als proprietär oder „unfrei“ bezeichnet.
Linux (dt. [ˈliːnʊks]) ist ein Betriebssystemkern (engl. kernel). Er wurde 1991 von dem Finnen Linus Torvalds für die x86-Architektur entwickelt und unter der freien GNU General Public License (GPL) veröffentlicht. (Die heute von Linus Torvalds herausgegebene Fassung des Kernels enthält jedoch proprietäre BLOBs und ist daher nicht mehr frei; Richard Stallman bezweifelt sogar, dass sie legal kopiert werden darf, da diese BLOBs im Widerspruch zur GPL stehen und die Rechte aus der GPL daher erlöschen. Die Free Software Foundation rät deshalb dazu, nur BLOB-freie Versionen von Linux einzusetzen, bei der diese Bestandteile entfernt wurden.) Der Kern findet in einer Vielzahl von Distributionen und Betriebssystemen seine Anwendung. Der Begriff Linux bezeichnet somit gleichermaßen den Linux-Kern selbst, Linux-Distributionen wie auch Linux-basierte Systeme.
Mozilla Firefox (amerikanisch-englische Aussprache [moʊˈzɪlə ˈfaɪɹfɑks]) ist ein freier Webbrowser des Mozilla-Projekts. Der seit Mitte 2002 entwickelte Open-Source-Webbrowser bietet die Möglichkeit eine breite Palette an Erweiterungen zu implementieren. Firefox ist nach dem Windows Internet Explorer der zweithäufigst genutzte Webbrowser. Ebenso wie die Mozilla Application Suite verwendet Firefox die so genannte Gecko Rendering Engine, ein programmübergreifendes Modul zur Darstellung von HTML-Seiten und die XML-basierte Beschreibungssprache XUL zur Gestaltung der grafischen Benutzeroberfläche. Firefox kann durch Motive (engl. „themes“) optisch an den Geschmack des Anwenders angepasst, sowie mit Erweiterungen (engl. „extensions“) um zahlreiche Funktionen aufgewertet werden (zum Beispiel Mausgesten, Werbeblocker, Phishing-Abwehr, Bloggen, RSS Feeding, Webentwickler-Werkzeuge, Caret Browsing und vieles mehr).
OpenOffice.org ist ein freies Office-Paket, das aus einer Kombination verschiedener Programme zur Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentation und zum Zeichnen besteht. Ein Datenbankprogramm und ein Formeleditor sind ebenfalls enthalten. Das Programm wird oft auch kurz OpenOffice genannt. Da dieser Begriff in einigen Ländern markenrechtlich geschützt ist, wird als Name OpenOffice.org (Abkürzung: OOo) verwendet. Ziel des quelloffenen Projektes ist es, das international führende Office-Paket zu werden und für alle wichtigen Betriebssysteme verfügbar zu sein. Dabei soll der Zugang zu Funktionen und Daten durch offengelegte Schnittstellen und ein XML-basiertes Dateiformat ermöglicht werden. OpenOffice.org wird unter der GNU Lesser General Public License (GNU LGPL) herausgegeben. OpenOffice.org entstand aus den offengelegten Quelltexten von StarOffice im Jahr 2000 und wurde seither eigenständig weiterentwickelt. Die aktuellen Versionen von StarOffice basieren auf OpenOffice.org.
Perl [pɜɹl] ist eine freie, plattformunabhängige und interpretierte Programmiersprache (Skriptsprache), die mehrere Programmierparadigmen unterstützt. Der Linguist Larry Wall entwarf sie 1987 als Synthese aus C, awk, den Unix-Befehlen und anderen Einflüssen. Ursprünglich als Werkzeug zur Verarbeitung und Manipulation von Textdateien insbesondere bei System- und Netzwerkadministration vorgesehen (zum Beispiel Auswertung von Logdateien), hat Perl auch bei der Entwicklung von Webanwendungen und in der Bioinformatik weite Verbreitung gefunden. Traditionell stark ist Perl auch in der Finanzwelt, bei der Verarbeitung von Datenströmen verschiedenartiger Nachrichtenquellen. Hauptziele sind eine schnelle Problemlösung und größtmögliche Freiheit für Programmierer. Die Bearbeitung von Texten mit Hilfe regulärer Ausdrücke sowie viele frei verfügbare Module, die an einem zentralen Ort (CPAN) gesammelt werden, sind Stärken der Sprache.
Python [ˈpaɪθn̩] ist eine Programmiersprache, die mehrere Programmierparadigmen ermöglicht. So wird die objektorientierte, aspektorientierte und funktionale Programmierung unterstützt. Python wurde mit dem Ziel entworfen, möglichst einfach und übersichtlich zu sein. Dies soll durch zwei Maßnahmen erreicht werden: Zum einen kommt die Sprache mit relativ wenigen Schlüsselwörtern aus, zum anderen ist die Syntax reduziert und auf Übersichtlichkeit optimiert. Dies führt dazu, dass Python eine Sprache ist, in der schnell und einfach programmiert werden kann. Sie ist daher besonders dort geeignet, wo Übersichtlichkeit und Lesbarkeit des Codes eine herausragende Rolle spielen – zum Beispiel in der Teamarbeit, bei Beschäftigung mit dem Quelltext nach längeren Pausen oder bei Programmieranfängern. Durch die Möglichkeit, auch Programme anderer Sprachen als Modul einzubetten, werden viele Nischen in der Programmierung abgedeckt. Bei Bedarf lassen sich so beispielsweise zeitkritische Teile durch maschinennah in C programmierte Routinen ersetzen, oder Python kann als Skriptsprache eines anderen Programms dienen (Beispiele: OpenOffice.org, Blender, Maya, PyMOL, SPSS und GIMP).
Der XO-1 der Initiative „One Laptop Per Child“ (kurz OLPC) ist ein robuster und speziell auf Kinderbedürfnisse angepasster Laptop, der für den Einsatz im Schulunterricht, insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern vorgesehen ist. Weitere Bezeichnungen für den XO-1 sind 100-Dollar-Laptop, Children’s Machine beziehungsweise OLPC. Der Leitgedanke ist, den Computer zu einer freien Wissensdatenbank und zu einem kindgerechten und vielseitigen Lernwerkzeug für die Schule umzugestalten und zusätzlich den Zugang zu modernem Wissen über digitalisierte, vielfältige Medien aller Art zu ermöglichen. Die Verwendung von Freier Software wird angestrebt. Das Projekt bezeichnet sich als Ausbildungs-Projekt, nicht als Laptop-Projekt. Gründer und Vorsitzender der Initiative ist der MIT-Professor Nicholas Negroponte.