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Nicos Poulantzas (griech.: Νίκος Πουλαντζάς; * 30. September 1936 in Athen, Griechenland; † 3. Oktober 1979 in Paris, Frankreich) war ein griechisch-französischer Politologe und Philosoph, der hauptsächlich in Frankreich (als Dozent für Soziologie in Paris), vorübergehend auch an der Goethe-Universität in Frankfurt, lehrte und forschte. Er gilt als wichtiger marxistischer Staats- und Klassentheoretiker.
Poulantzas wuchs in bürgerlichen Verhältnissen auf. Sein Vater war wie er später auch Jurist. Poulantzas studierte von 1953 bis 1957 in Athen Rechtswissenschaften, interessierte sich daneben aber auch für sozialwissenschaftliche Zusammenhänge. Er war in der Studentenbewegung aktiv und wurde Mitglied der Eniea Dimokratiki Aristera („Vereinigung der Demokratischen Linken“), die als politischer Ersatz für die verbotene kommunistische Partei diente. Poulantzas wollte zunächst in Deutschland weiter studieren, fand aber damals noch ein sehr konservatives akademisches Milieu vor. In Frankreich fand er Anfang der 60er Jahre seine zweite Heimat. Mitte der 60er Jahre schloss er seinen Doktor der Rechtsphilosophie mit einer Konzeption des Rechts mit Bezug auf Lucien Goldmann und Lukács ab. mehr