Fredrik Parelius (1879–1970) war ein norwegischer Jurist, der ein bewegtes Leben als Schriftsteller, Afrikareisender und Partylöwe führte. Seine eigenen Erlebnisse waren der Ausgangspunkt für exotische Geschichten aus dem Kongo mit viel Verständnis und Sympathie für die einheimische Bevölkerung und einer kritischen Haltung gegenüber der Kolonialregierung sowie Romane aus Kristiania mit sehr guten Zeit- und Milieubeschreibungen aus der Unter- und Oberschicht.

Als unehelicher Sohn eines Dienstmädchens wuchs er bei Pflegeeltern auf. Seine Schul- und Universitätsausbildung finanzierte er selbst durch Arbeit, u. a. als Landarbeiter, Verkäufer und Angestellter. Nach seinem juristischen Abschluss arbeitete er drei Jahre im Kongo-Freistaat als Richter und danach auf verschiedenen Plantagen als Verwalter. Zurück in der Heimat lebte er als Rechtsanwalt, Schriftsteller und Kunstmanager und unterstützte während des Zweiten Weltkriegs als Vorstand der Künstlervereinigung Kunstnerforeningen notleidende Künstler auch finanziell.

Von seinen acht Büchern erschienen seine zwei besten 1931 in deutscher Übersetzung im Verlag der Büchergilde Gutenberg (sie sind noch immer antiquarisch erhältlich). Die Kritiker heben seine Sympathie für die einfachen Menschen im Kongo und in Kristiania hervor und seine zugleich einfühlsame und realistische Schilderung.

(7. November 2024)