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Das Kloster Grafschaft befindet sich in Schmallenberg im Ortsteil Grafschaft. Von 1072 bis zur Säkularisation 1804 war es eine Benediktinerabtei. In der ersten Zeit orientierte sich das geistliche Leben an einer Variante der cluniazensischen Reform. Nach einer Phase des Niedergangs wurde es Anfang des 16. Jahrhunderts zwangsweise im Rahmen der Bursfelder Kongregation reformiert. Ökonomisch erlebte es seit dem 17. Jahrhundert einen Aufschwung, der im 18. Jahrhundert die Grundlage für einen völligen Neubau des Klosters bildete. Vom 19. Jahrhundert bis Mitte des 20. Jahrhunderts nicht monastisch genutzt, beherbergt die Anlage seit 1948 Borromäerinnen. Als Nachfolgegemeinschaft der schlesischen Kongregation ist Grafschaft heute ein Mutterhaus dieses Ordens. Im Jahr 1072 wurde das Kloster Grafschaft von dem Kölner Erzbischof Anno II. als Benediktinerabtei St. Alexander gestiftet. An der Echtheit der erhaltenen Stiftungsurkunde gab es wiederholt begründete wissenschaftliche Zweifel. Bei einer kritischen Untersuchung kam Johannes Bauermann zu dem Ergebnis, dass die Urkunde tatsächlich nicht aus der Zeit Annos stammen kann. |
Das Herzogtum Westfalen war ein Territorium im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation und gehörte bis 1803 zu Kurköln. Das Herzogtum lag im Süden der Westfälischen Bucht. Neben den fruchtbaren Ebenen der Soester Börde gehörte ein beträchtlicher Teil des Sauerlandes zum Herzogtum. Ursprünglich war das Gebiet ein Teil des Stammesherzogtums Sachsen. Dessen Teilung im Jahr 1180 und die Übertragung der Herzogswürde für den westfälischen Teil an den Erzbischof von Köln war die zentrale Voraussetzung für die Entstehung des Landes. Über einen längeren Zeitraum hinweg entwickelten die Erzbischöfe aus den ursprünglichen Herzogsrechten, die vor allem eine Herrschaft über Menschen war, eine Landesherrschaft über ein geschlossenes Territorium. So besaßen die Erzbischöfe zunächst nur verstreute Gebiete insbesondere im Norden und Osten sowie im Südwesten, die durch den Erwerb der dazwischen liegenden Grafschaft Arnsberg 1368 verbunden wurden. Die territoriale Entwicklung war nach der Soester Fehde im 15. Jahrhundert abgeschlossen, und das Territorium blieb bis zum Ende des Heiligen Römischen Reichs weitgehend unverändert. | |
Das Kloster Oelinghausen im Arnsberger Ortsteil Holzen wurde 1174 zunächst als Doppelkloster gegründet, ehe es sich zu einem reinen Prämonstratenserinnenkloster entwickelte. Im 17. Jahrhundert erfolgte die Umwandlung in ein freiweltliches Damenstift, ehe es nach einigen Jahrzehnten erneut zum Prämonstratenserorden kam. Das Kloster wurde im Zuge der Säkularisation im Jahr 1804 aufgehoben. Die Simon Petrus und der Heiligen Maria geweihte Klosterkirche ist seitdem Pfarrkirche. Die weitgehend gotische Kirche stammt im Wesentlichen aus dem 14. Jahrhundert. Der Innenraum wurde im 18. Jahrhundert einheitlich im barocken Stil umgestaltet. Zu den bemerkenswerten Ausstattungsstücken gehört die sogenannte „Kölsche Madonna“ aus den ersten Jahrzehnten des 13. Jahrhunderts sowie die Orgel, die in Teilen noch aus dem 16. Jahrhundert stammt. Seit 1992 wird das restaurierte Klostergebäude von Schwestern der Heiligen Maria Magdalena Postel bewohnt. Seit einigen Jahren besteht ein Klostergartenmuseum. Das Kloster und der zugehörige Gutshof liegen in einem überwiegend land- und forstwirtschaftlich genutzten Gebiet |
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Das Sauerland ist eine deutsche Mittelgebirgsregion im Südosten von Nordrhein-Westfalen. Kleine Ausläufer des Hochsauerlandes reichen bis in einen nordwestlichen Zipfel von Hessen um Willingen. Die eher dünn besiedelte Gegend weist verhältnismäßig viele Waldgebiete auf. Im Westen geht das Gebirge ins Bergische Land über, im Süden in das Siegerland und das Wittgensteiner Land, im Norden in die Hellwegbörden und im Nordosten in das Weserbergland und das Eggegebirge. Das Sauerland bildet zusammen mit dem Bergischen Land die Naturräumliche Haupteinheit D38. Die höchsten Berge des Sauerlands sind der Langenberg (843,2 m ü. NN) zwischen Willingen und Niedersfeld, der Hegekopf (842,9 m) südlich von Willingen und der Kahle Asten (841 m) bei Winterberg. Knapp vorbei am Langenberg-Gipfel, der sich in Westfalen befindet, verläuft die Landesgrenze von Nordrhein-Westfalen und Hessen. Der Hegekopf, der komplett auf hessischem Gebiet liegt, ist die höchste Erhebung in ganz Nordhessen. Der Kahle Asten wird oft fälschlich als der höchste Berg im Sauerland und Rothaargebirge bezeichnet. |
Carl Schmitt (eigentlich Karl Schmitt, zeitweise auch Carl Schmitt-Dorotic; * 11. Juli 1888 in Plettenberg, Westfalen; † 7. April 1985 in Plettenberg-Pasel) war ein deutscher Staatsrechtler und politischer Philosoph. Der Jurist ist einer der bekanntesten aber auch umstrittensten deutschen Staats- und Völkerrechtler des 20. Jahrhunderts. Er hatte sich als „Kronjurist des Dritten Reiches“ (Waldemar Gurian) und als „geistiger Quartiermacher“ des Nationalsozialismus (Ernst Niekisch) schwer kompromittiert. Sein im katholischen Glauben verwurzeltes Denken kreiste um Fragen der Macht, der Gewalt und der Rechtsverwirklichung. Seine Arbeiten streiften neben dem Staats- und Verfassungsrecht zahlreiche weitere Disziplinen, u.a. Politologie, Soziologie, Theologie, Germanistik und Philosophie. Sein Œuvre umfasst neben juristischen und politischen Arbeiten verschiedene weitere Textgattungen, etwa Satiren, Reisenotizen, ideengeschichtliche Untersuchungen oder germanistische Textexegesen. Als Jurist prägte er eine Reihe von Begriffen und Konzepten, die in den wissenschaftlichen, politischen oder gar allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen sind, etwa „Verfassungswirklichkeit“, „Politische Theologie“ oder „dilatorischer Formelkompromiss“. | |
Abbé Franz Stock (* 21. September 1904 in Neheim; † 24. Februar 1948 in Paris); war katholischer Priester und während der deutschen Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg Seelsorger der Gefängnisse von Paris und der Hinrichtungsstätte auf dem Mont Valerien. Er gilt als ein Wegbereiter der Deutsch-Französischen Freundschaft. Am 21. September 1904 wurde Franz Stock als erstes von neun Kindern einer Arbeiterfamilie in der kleinen Industriestadt Neheim in Westfalen geboren. Von 1910 an besuchte er die katholischen Volksschule. Er gehörte zum Durchschnitt der Klasse. Als Zwölfjähriger äußerte er erstmalig den Wunsch, Priester zu werden. Deshalb wechselte er als Dreizehnjähriger Ostern 1917 auf das Neheimer Realgymnasium. Ostern 1926 machte er dort sein Abitur. Von 1926 bis 1932 war Stock Student der katholischen Theologie. Er begann sein Studium in Paderborn an der Philosophisch-Theologischen Akademie. Ostern 1928 ging er für drei Semester nach Paris und studierte am Institut Catholique. Seit dem Mittelalter war er der erste deutsche Theologiestudent in Frankreich. Am 12. März 1932 wurde Franz Stock durch den Paderborner Erzbischof Dr. Caspar Klein zum Priester geweiht. |
Das Städtische Gymnasium Laurentianum (Laurentiano Norbertinum) (zwischenzeitlich auch: Staatliches Gymnasium Laurentianum) in Arnsberg wurde 1643 als Klosterschule des Klosters Wedinghausen gegründet und ist heute ein städtisches Gymnasium. Das Prämonstratenserstift in Wedinghausen wurde im 12. Jahrhundert gegründet und war bald nach seiner Gründung nicht nur ein religiöser, sondern auch ein kultureller Mittelpunkt, zunächst der Grafschaft Arnsberg und nach deren Ende 1368 des Herzogtums Westfalen. Bereits wenige Jahre nach der Gründung entstand ein überregional bekanntes Scriptorium. Caesarius von Heisterbach erwähnte den aus England stammenden Klosterschreiber Richard, der um 1190 in Wedinghausen verstarb. Etwa um 1210–1236 wirkte mit „Ludovicus scriptor“ ein begabter Schreiber und Illustrator, von dem eine zweibändige Bibel erhalten ist. Bereits im Mittelalter bestand eine Klosterschule, denn die Quellen erwähnen für 1398 einen rector scholarum. Unbekannt ist jedoch, welches Schicksal die Schule während der folgenden Jahrhunderte genommen hat. Im Zusammenhang mit der Gegenreformation einerseits und mit dem Wiederaufschwung des Klosterlebens in Arnsberg andererseits wurde das Laurentiano Norbertinum am 1. November 1643 gegründet. | |
Arnsberg ist eine große kreisangehörige Stadt im Sauerland / Nordrhein-Westfalen und Sitz der Bezirksregierung Arnsberg. Bis zur kommunalen Neugliederung von 1975 war Arnsberg Sitz des Kreises Arnsberg und gehört seitdem zum Hochsauerlandkreis. Auch die Struktur der heutigen Stadt geht auf die kommunale Neugliederung zurück. Damals wurden Neheim-Hüsten, Arnsberg und eine Reihe von weiteren Gemeinden zu einer neuen Stadt zusammengeschlossen. Die Stadt liegt im Norden des Rheinischen Schiefergebirges im Tal der Ruhr. Dieser Fluss prägt die Stadt wesentlich. Im Stadtgebiet münden die kleineren Flüsse Röhr und Möhne in die Ruhr. In den Tälern dieser Flüsse liegen die wesentlichen Siedlungsschwerpunkte der Stadt. Besonders charakteristisch ist die große Ruhrschleife, die die Altstadt von Arnsberg auf zwei Seiten einschließt. Begrenzt werden die Flusstäler von meist bewaldeten Erhebungen. Unmittelbar nördlich des Stadtgebietes erheben sich die Höhen des Naturparks Arnsberger Wald, im Süden verlaufen die Ausläufer vom Naturpark Homert. Das Stadtgebiet der Stadt Arnsberg liegt auf einer Höhe von 146 bis 448 Metern über NN. Es ist 193,39 Quadratkilometer groß. Mit 121,10 Quadratkilometern sind damit 63 Prozent des Gebiets Waldfläche. |
Schmallenberg ist eine Stadt im Hochsauerlandkreis. Mit 303 km² ist sie die flächengrößte kreisangehörige Stadt Nordrhein-Westfalens und eine der flächengrößten Städte Deutschlands. Die Struktur der heutigen Stadt geht auf die kommunale Neugliederung von 1975 zurück. Damals wurden die Stadt Fredeburg und die Stadt Schmallenberg sowie eine Reihe von weiteren Gemeinden zu einer neuen Stadt zusammengeschlossen. Bis zur kommunalen Neugliederung gehörte Schmallenberg zum Kreis Meschede. Die Stadt Schmallenberg liegt südlich der Kreisstadt Meschede an der Südgrenze des Hochsauerlandkreises. Die typische Mittelgebirgslandschaft Schmallenbergs wird im Süden durch den Hauptkamm des Rothaargebirges, im Südwesten durch die Saalhauser Berge und im Nordosten durch den Höhenzug der Hunau geprägt. Der Hauptkamm des Rothaargebirges bildet, ausgehend vom Kahlen Asten, die südliche Stadtgrenze. Der 840,7 m hohe Gipfel liegt etwa 200 m östlich der Stadtgrenze auf dem Gebiet von Winterberg. Am Kahlen Asten entspringt, ebenfalls auf Winterberger Gebiet, die Lenne, der größte Fluss des Stadtgebiets. Auch die mit 831 m ü. NN höchste Stelle im Stadtgebiet liegt am Kahlen Asten. | |
Die Iserlohn Roosters sind die in eine GmbH ausgegliederte Profimannschaft des Iserlohner EC (kurz: IEC), eines Eishockeyvereins aus Iserlohn, Nordrhein-Westfalen. Der Club wurde offiziell 1994 gegründet und im Jahre 2000 mit dem Aufstieg in die Deutschen Eishockey Liga in die Iserlohn Roosters GmbH ausgelagert. Seine Ursprünge gehen auf den EC Deilinghofen zurück, der 1959 gegründet worden war. Die Spielstätte der Roosters ist die Eissporthalle Iserlohn, die Vereinsfarben sind blau-weiß. Die Iserlohner Eishockeygeschichte begann eigentlich in der Nachbarstadt Hemer. Im Hemeraner Vorort Deilinghofen waren kanadische Soldaten stationiert. Sie trugen maßgeblich zur Gründung des EC Deilinghofen bei. Nachfolgevereine waren der ECD Iserlohn, der ECD Sauerland, der ECD Sauerland Iserlohn Penguins und der Iserlohner EC, dessen Profimannschaft seit 2000 in der Iserlohn Roosters GmbH ausgelagert ist. Nach dem Ende des Koreakriegs 1953 wurden kanadische UN-Truppen in Deilinghofen stationiert. |
Lüdenscheid (westfälisch: Lünsche) liegt im Nordwesten des Sauerlands in Nordrhein-Westfalen und ist eine große kreisangehörige Stadt des Märkischen Kreises im Regierungsbezirk Arnsberg. Die Stadt ist Kreisstadt und Sitz des Kreistages des Märkischen Kreises. In alter Mundart wird Lüdenscheid auch als „Stiärt“ bezeichnet. Der Beiname „Bergstadt“ wird seit Jahrzehnten häufig verwendet und fand unter anderem Eingang in die offizielle Bezeichnung des dritten städtischen Gymnasiums. „Stadt des Lichts“ ist ein der Stadtwerbung dienendes Attribut der jüngsten Zeit und nimmt Bezug auf die Lüdenscheider Lampen- und Leuchtenindustrie. Die Stadt liegt im nordwestlichen Sauerland, geografisch gesehen in der flachen, westsüdwest-ostnordost-gerichteten Lüdenscheider Mulde mit ihrem Kernbereich in der Quellmulde der Rahmede und einem Sattel der Wasserscheide zwischen Lenne und Volme, die die Stadt von Nordwest nach Südost quert. Die „Mulde“ wird ersichtlich, wenn man Lüdenscheid von der Homert (539 m) im Süden oder im Norden vom Radargelände (500 m) bei Großendrescheid betrachtet.
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Iserlohn (westfälisch Iserlauhn) ist eine Große kreisangehörige Stadt im Märkischen Kreis (Regierungsbezirk Arnsberg) in Nordrhein-Westfalen, und ist ist mit rund 96.000 Einwohnern die größte Stadt des Märkischen Kreises und des Sauerlandes. Sie gehört zur europäischen Metropolregion Rhein-Ruhr. Wegen der großen Waldflächen im Stadtgebiet führt Iserlohn den Beinamen „Waldstadt“. Iserlohn liegt in Südwestfalen in der südöstlichen Randzone des Ruhrgebietes zwischen Hagen und Unna. Das Stadtgebiet ist Teil des Sauerlandes. Die größten Waldflächen sind im Stadtwald, im Seilerwald und auf der Humpfert in Letmathe. Das Stadtgebiet wird im Westen auf einer Länge von 7,2 km von der Lenne durchquert und von der Ruhr im Norden zum Kreis Unna hin begrenzt, die eine Länge von 7,5 km im Stadtgebiet aufweist. |
Medebach ist eine Kleinstadt im östlichen Nordrhein-Westfalen, die zum Hochsauerlandkreis gehört. Im Mittelalter wurde in der Stadt Fernhandel betrieben und sie war Mitglied der Hanse. In der frühen Neuzeit verlor der Ort an Bedeutung und sank zu einer Ackerbürgerstadt herab. Die Struktur der heutigen Stadt geht auf die kommunale Neugliederung von 1969 zurück. Damals wurden Medebach und weitere Gemeinden zu der neuen Stadt Medebach zusammengeschlossen. Eine große wirtschaftliche Rolle spielt in der Gegenwart der Tourismus. Ein Großteil des Stadtgebiets unterliegt dabei den strengen Naturschutzauflagen der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Gemeinschaft. Medebach liegt am Nordostfuß des Rothaargebirges in der Medebacher Bucht. Dort liegen die weit verstreuten Ortsteile zwischen Winterberg im Westen, dem Waldecker Upland im Nordosten und Hallenberg im Süden. | |
Neuenrade ist eine Kleinstadt im Nordwesten des Sauerlands und gehört zum Märkischen Kreis. Sie wurde von den Grafen von der Mark als Befestigung gegen die Grafschaft Arnsberg als Plansiedlung gegründet. Die Einwohnerentwicklung blieb jedoch begrenzt. Die heutige Stadtstruktur geht auf Eingemeindungen zwischen 1969 und 1975 zurück. In der Wirtschaft dominieren Kleinbetriebe und mittelständische Unternehmen. Neuenrade liegt im Osten des Märkischen Kreises an der Grenze zum Hochsauerland im oberen Tal der Hönne und deren Nebenfluss Borke. Die Hönne entspringt im Westen von Neuenrade an der Südflanke des Großen Attigs (512 m). Sie fließt in nordöstlicher Richtung durch das Stadtgebiet und verlässt es nordwestlich von Küntrop auf einer Höhe von 270 m ü. NN. Die Borke entspringt südlich von Affeln zwischen Reckenberg (455,2 m) im Westen und Imberg (468,3 m) in Osten. |
Das Kloster Wedinghausen der Prämonstratenser befindet sich in Arnsberg. Es wurde um 1170 gegründet und im Zuge der Säkularisation im Jahre 1803 aufgehoben. Das Kloster war ein religiöses und kulturelles Zentrum der Grafschaft Arnsberg und später des Herzogtums Westfalen. Beim Aufenthalt der Kölner Erzbischöfe in der Residenzstadt Arnsberg ihres Nebenlandes, des Herzogtums Westfalen, diente die Klosterkirche vorübergehend als Kathedralkirche, ohne diesen kirchenrechtlichen Status zu besitzen. Nach der Besetzung des linken Rheinufers durch französische Truppen im Jahr 1794 wurde Wedinghausen Zuflucht des Kölner Domkapitels und Aufbewahrungsort des Dreikönigenschreins. Die Klosterkirche, die bereits während des Mittelalters und in der frühen Neuzeit auch Pfarrkirche der Stadt Arnsberg war, ist seit dem 19. Jahrhundert die Gemeinde- und Propsteikirche St. Laurentius. | |
Hemer ist eine mittlere kreisangehörige Stadt in Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Sie liegt im Norden des Sauerlandes und gehört zum Märkischen Kreis. Hemer entstand durch die Vereinigung der Ortsteile Ober- und Niederhemer im Jahr 1910 und erhielt 1936 die Stadtrechte. In seiner heutigen Form besteht die Stadt seit der kommunalen Neuordnung 1975, als Hemer mit den vorher eigenständigen Gemeinden Becke, Deilinghofen, Frönsberg und Ihmert zur neuen Stadt Hemer zusammengefügt wurde. Überregional bekannt ist Hemer durch das in Deutschland einmalige Geotop Felsenmeer, weshalb die Stadt den Beinamen Felsenmeerstadt führt. Im Jahr 2010 wird die NRW-Landesgartenschau in Hemer auf dem Gelände der ehemaligen Blücher-Kaserne stattfinden. |
Menden ist eine mittlere kreisangehörige Stadt in Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Sie liegt im Norden des Sauerlandes und gehört zum Märkischen Kreis. Die erstmals im 9. Jahrhundert urkundlich erwähnte Stadt wurde nach zahlreichen Zerstörungen immer wieder aufgebaut. Durch ihre Lage an der Grenze des zu Kurköln gehörenden Herzogtums Westfalen war sie oftmals in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt. Im historischen Ortskern zeugen viele aus dem Mittelalter stammende Gebäude und Reste der Stadtmauer mit zwei Wehrtürmen von der Geschichte des Ortes. In seiner heutigen Form besteht Menden seit der kommunalen Neuordnung 1975. Wirtschaftlich wird Menden vor allem durch mittelständische Unternehmen der Metallindustrie geprägt. Die Stadt führt wegen ihrer Lage an der Hönne inoffiziell den Beinamen Hönnestadt. | |
Bestwig ist eine Gemeinde in Nordrhein-Westfalen die zum Hochsauerlandkreis gehört. Weite Teile des Gemeindegebiets sind als großräumiges Natur- oder Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Die Plästerlegge, der höchste natürliche Wasserfall Nordrhein-Westfalens, liegt innerhalb des gleichnamigen Naturschutzgebietes. Der an der Ruhr und am Rande des Arnsberger Waldes liegende Ort war im 14. Jahrhundert ein Kleinweiler mit einem Doppelhof des Stiftes Meschede und einem Hof des Klosters Grafschaft. Nach dem Bau eines Bahnhofs an der Oberen Ruhrtalbahn entwickelte sich der Weiler in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer Eisenbahnergemeinde. Zudem führte der Bergbau in der damaligen Nachbargemeinde Ramsbeck zum Anwachsen der Einwohnerzahl. Die Gemeinde Bestwig entstand in ihrer heutigen Form erst im Zusammenhang mit der kommunalen Neugliederung von Nordrhein-Westfalen im Jahr 1975. Durch sie wurden stark gewerblich oder noch bergbaulich orientierte Gemeinden mit überwiegend landwirtschaftlich geprägten Orten zusammengelegt. |
Die Heinrichshöhle ist eine Tropfsteinhöhle bei Sundwig, einem Stadtteil von Hemer im Märkischen Kreis im Norden des Sauerlands in Nordrhein-Westfalen. Mit einer Länge von 320 Metern ist sie Teil des Perick-Höhlensystems mit insgesamt 3,5 Kilometer Ganglänge. Sie ist für Besucher zugänglich und wurde in den Jahren 1903 bis 1905 von dem Gastwirt Heinrich Meise als Schauhöhle ausgebaut und elektrisch beleuchtet. Die erste urkundliche Nennung der Heinrichshöhle erfolgte im Jahre 1771 mit einem Eintrag in einer Flurkarte. In der Heinrichshöhle wurden im 19. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts zahlreiche Knochenreste von verschiedenen eiszeitlichen Säugetieren gefunden, womit sie eine der knochenreichsten oberpleistozänen Fundstellen Europas ist. Darunter waren mehrere Skelette vom Höhlenbären, von denen eines in der Höhle ausgestellt ist. Die Höhle hat ein ausgeprägtes Flusshöhlenprofil mit über 20 Meter hohen Spalten und Klüften im mitteldevonischen Massen- oder Korallenkalk. | |
Die Hexenverfolgung im zu Kurköln gehörenden Herzogtum Westfalen ereignete sich vom 16. Jahrhundert bis zum 18. Jahrhundert. Die Region gehörte im 17. Jahrhundert zu den Schwerpunkten der Verfolgung im Heiligen Römischen Reich und damit in Europa. Eine erste Welle der Verfolgung gab es in den Jahren von 1590 bis 1600. Die Prozesse und Hinrichtungen erreichten um 1630, wie im Reich insgesamt, ihren Höhepunkt. Eine weitere, deutlich schwächere Welle von Prozessen gab es in den 1640/50er Jahren. Danach ließen die Verfolgungen allmählich nach. Nach 1691 fanden nur noch vereinzelte Prozesse statt. Zur letzten Hinrichtung kam es 1728 in Winterberg. Die Ursachen waren vielfältig. Auf der Basis eines weit verbreiteten Hexenglaubens förderten häufig Seuchen, Brände, Hungersnöte oder ähnliche Bedrängungen den Drang nach der Verfolgung vermeintlicher Hexen und Zauberer, die man für die Nöte verantwortlich machte. |
Lennestadt ist eine mittlere kreisangehörige Stadt des Kreises Olpe im Sauerland. Sie wurde am 1. Juli 1969 im Rahmen der kommunalen Neugliederung gegründet und trat damit die Rechtsnachfolge des aufgelösten Amtes Bilstein an. Die bevölkerungsreichste Gemeinde dieses Kreises umfasst insgesamt 43 Ortsteile. Erste Besiedlungsspuren der Region reichen bis in die Früh-Latènezeit zurück. Nach Eröffnung der ersten Eisenbahnstrecke im Jahre 1861 erfuhr sie einen durchgreifenden Strukturwandel. Das metallverarbeitende Gewerbe konnte sich im Gebiet der heutigen Stadt Lennestadt etablieren und auch der Bergbau profitierte von der Bahnlinie. Im produzierenden Gewerbe arbeiten noch über 50 % der Beschäftigten. Eine große wirtschaftliche Bedeutung hat auch der Tourismus. | |
Die Propsteikirche St. Petrus und Andreas ist eine römisch-katholische Kirche im sauerländischen Brilon und gehört zum Erzbistum Paderborn. Sie ist den Aposteln Simon Petrus und Andreas geweiht und die Hauptkirche der 1925 zur Propstei erhobenen Kirchengemeinde in Brilon. Mit dem Bau wurde kurz nach der Stadtgründung Brilons zwischen 1220 und 1250 begonnen. Die spätromanische Hallenkirche mit drei Jochen hat ein Querhaus und einen zweijochigen, gerade geschlossenen Chor, die beide im 14. Jahrhundert entstanden sind. Der mächtige frühgotische Westturm wurde nach Fertigstellung des Kirchenschiffs errichtet. Durch die leicht erhöhte Lage der Kirche ist er weithin sichtbar. Vom Marktplatz aus gesehen bildet die Kirche mit dem historischen Rathaus davor ein Ensemble, das als Wahrzeichen Brilons gilt. |
Die Liste der Bürgermeister der Stadt Brilon listet die bekannten Bürgermeister der sauerländischen Stadt Brilon, ihre Amtszeit und weiterführende Bemerkungen auf. Seit der Stadtgründung 1220 durch den Kölner Erzbischof (und Herzog von Westfalen) Engelbert von Köln existierte in Brilon ein Stadtrat. Zwei Bürgermeister (lateinisch consules) als Vorsitzende des Rates sind seit 1248 bezeugt. Erwähnt ist auch das Vorhandensein eines regierenden Bürgermeisters (consul regens) sowie zweier Mitbürgermeister (proconsul). Das Recht zur jährlichen Wahl der Bürgermeister und des Rates blieb auf die Vollbürger beschränkt. Die Bürgermeister des Mittelalters wurden in den Schatzungslisten und auch in anderen Akten üblicherweise als dominus (Herr) verzeichnet, den ehemaligen Bürgermeistern stand diese Anrede auf Lebenszeit zu. Kurfürst Maximilian Franz verordnete 1797 eine Änderung des bisher üblichen Wechsels von Jahr zu Jahr, es wurde ein ständiger Rat mit nur sechs Ratsherren und zwei Bürgermeistern eingeführt. In der preußischen Zeit bis hinein in die Zeit des Nationalsozialismus gab es gewählte hauptamtliche Bürgermeister. |