Das oder die Raclette ist sowohl der Name eines beliebten Kuhmilchkäses als auch der Name eines bekannten warmen Gerichts. Dieses entsteht wie das Käsefondue durch das langsame Schmelzen von Käse. Der Name «Raclette» stammt racler, das im Walliser Patois schaben heisst, da die an der Feuerglut gegrillte und geräucherte obere Schicht des halben Käselaibs mit einem Messer auf einen Teller oder ein Stück Brot abgeschabt wurde. Mit ihm wurde ab 1874 im Kanton Wallis offiziell der entsprechende Käse benannt. Im Jahr 1909 wurde Raclette anlässlich der kantonalen Gewerbe-Ausstellung in Sitten als «nationales Walliser Gericht» einer grösseren Öffentlichkeit bekannt.
Die Bezeichnung «Raclette» für sich ist nicht geschützt. Deshalb wird sie heute auch für Käse verwendet, der über die Walliser Kantonsgrenzen hinaus auch in Teilen der übrigen Schweiz, in Frankreich, Österreich, Deutschland, Finnland und den USA hergestellt wird. Von den über 14'000 Tonnen Raclette, die 2010 in der Schweiz pro Jahr hergestellt wurden, kamen rund 2'000 Tonnen aus dem Kanton Wallis.