Poseckscher Garten

Straße in Weimar, Thüringen

Das Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens ist das vormalige Wohnhaus Am Poseckschen Garten. Das als Poseck’sches Haus bekannte Gebäude wurde 1790/1791 von Anton Georg Hauptmann nach dem Entwurf des Hofarchitekten Rudolf Steiner errichtet:[1][2] Das wiederum wurde nach dem Besitzer, dem Kammerherrn und Landjägermeister Friedrich Carl Christian von Poseck, benannt.[3] Gegenüber der Straße, die den Namen Am Poseckschen Garten trägt, liegt der Historische Friedhof Weimar. Die gewissermaßen als Stadtpark gestaltete Anlage war eigentlich der Hausgarten des Poseckschen Hauses gewesen. Der Bereich der Straße Am Poseckschen Garten hat den Postleitzahlenbereich 99423. Dort befindet sich auch eine Jugendherberge an der Ecke zur Humboldtstraße.[4] Auch als Spielplatz ist der Posecksche Garten beliebt. Die Straße Am Poseckschen Garten hieß einem alten Stadtplan von 1915 zufolge einfach am Friedhof.[5] Die Jugendherberge in der Humboldtstraße 17 trägt seit 1990 den Namen Am Poseckschen Garten. Das Haus Humboldtstraße 17 in Weimar liegt an der Ecke zum Poseckschen Garten. Das Haus Humboldtstraße 17 hieß ab 1953 Jugendherberge 15 und ab 1990 Jugendherberge Am Poseckschen Garten.[6]

Ernst-von-Wildenbruch-Denkmal auf dem Poseckschen Garten. Sockelinschrift: „Ich kämpfe nicht um anzugreifen sondern um zu verteidigen“.
Jugendherberge Am Poseckschen Garten

Das Hotel Fürstenhof am Bauhaus zeigt sich von der Nordseite.

Ernst-von-Wildenbruch-Denkmal

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Mitten in dieser Anlage, im sogenannten Spiegelbrunnen,[7] befindet sich das 1915 enthüllte Denkmal für Ernst von Wildenbruch,[8] welches von Richard Engelmann geschaffen wurde. Diese aus Bronzeblech getriebene Figur auf Bronzeblechsockel zeigt einen nackten Jüngling mit antikem Helm, der gerade sein Schwert aus der Scheide zu ziehen im Begriff ist.[9] Das ist der sog. „Marathon-Kämpfer“.[10] Das Brunnenbecken ist kreisrund. Die Einweihungsfeier für das Denkmal fand am 5. April 1915 statt und wurde auch vom Weimarer Hoffotografen Louis Held aufgenommen. Engelmann wurde 1913 als Nachfolger von Adolf Brütt als Leiter der Bildhauerabteilung der Kunsthochschule nach Weimar berufen. Mit dieser Berufung war die Herstellung des Denkmals für den 1909 verstorbenen wilhelminischen Dichter Ernst von Wildenbruch verbunden.[11] Dieses war in der DDR-Zeit zeitweise entfernt. 1998 erfolgte dessen Rekonstruktion. Mit der 2007 erfolgten Rekonstruktion des Stadtparks bekam das Denkmal eine gänzlich andere Wirkung auf den Betrachter.[12]

Der Posecksche Garten steht auf der Liste der Kulturdenkmale in Weimar (Einzeldenkmale).

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Commons: Poseckscher Garten – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Architektur des Museums für Ur- und Frühgeschichte Thüringens. In: Alt-Thueringen.de. Abgerufen am 12. Juni 2020.
  2. Volker Wahl: Der „Entrepreneur“ von Weimar Zur Biografie des Hofjägers Anton Georg Hauptmann (1735–1803). In: Weimar-Jena, die große Stadt. Das kulturhistorische Archiv. Jahrgang 8, Heft 4. Vopelius, Jena 2015, ISSN 1869-7895, S. 391–419. Hier S. 405.
  3. https://alt-thueringen.de/museum/angebote-und-themen/fuehrungen-fuer-jedermann/
  4. https://web2.cylex.de/firma-home/jugendherberge-weimar---am-poseckschen-garten-5508971.html
  5. Plan von Weimar von 1915 auf Landkartenarchiv.de
  6. Art. Jugendherberge. In: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 234.
  7. Es gibt in Weimar auch einen Ildefonso-Brunnen, welcher ebenfalls Spiegelbrunnen genannt wird.
  8. Wildenbruch liegt auf dem gegenüberliegenden Historischen Friedhof begraben.
  9. Andreas Michael Werner: Wildenbruch-Denkmal auf weimar-lese.de
  10. Gitta Günther: Weimar:eine Chronik, Böhlau Verlag, Weimar, S. 216.
  11. Wolfgang Holler, Gudrun Püschel, Gerda Wendermann (Hrsg.): Der Krieg der Geister: Weimar als Symbolort deutscher Kultur vor und nach 1914. Dresden 2014, ISBN 978-3-95498-072-7, Kat. Nr. 50, S. 84.
  12. Hans-Joachim Leithner: Von Brunnenstuben, Röhrenfahrten und Wasserleitungen, den historischen und jüngeren Brunnen in Weimar. Hrsg. Hans-Joachim Leithner. Eigenverlag, Gutenberg Druckerei Weimar (WeimarWissen 1, Der Weimarer Brunnenschatz), 2018, S. 238–240. DNB Leithner hat in einem 2021 erschienenen Werk dem Park größere Aufmerksamkeit gewidmet. Hans-Joachim Leithner: Gestaltete Landschaften (WeimarWissen 2: Teilband 2.2.: Gärten in Weimar und Parkanlagen im Weimarer Umland, hrsg. von Hans-Joachim Leithner, Weimar 2021, S. 47–54.)

Koordinaten: 50° 58′ 30,6″ N, 11° 19′ 32,8″ O