Pozuzo ist der Hauptort des gleichnamigen Distrikts in der Provinz Oxapampa (Region Pasco) im zentralen Osten von Peru. Pozuzo liegt auf rund 750 m Höhe am Río Huancabamba und hatte beim Zensus 2017 1194 Einwohner.

Pozuzo
Pozuzo (Peru)
Pozuzo (Peru)
Pozuzo
Koordinaten 10° 4′ S, 75° 33′ WKoordinaten: 10° 4′ S, 75° 33′ W
Basisdaten
Staat Peru
Region Pasco
Provinz Oxapampa
Distrikt Pozuzo
Höhe 750 m
Einwohner 1194 (2017)
Pozuzo-Collage
Pozuzo-Collage
Pozuzo-Collage

Geschichte

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Das Tal von Pozuzo war bereits vor der spanischen Kolonialisierung von indigenen Völkern bewohnt. Benannt ist der Ort nach dem Bach Pozuzo, einem der Quellbäche des Huallaga. Das Wort Pozuzo kommt aus der Sprache der Amuesha (Yanesha) und bedeutet „Fluss mit dem salzigen Wasser“.

Im Jahre 1859 wurde die „Kolonie Pozuzo“ von Tirolern, Rheinländern und wenigen Bayern gegründet. Angeworben wurden die Auswanderer von dem deutschen Forscher und Weltreisenden Kuno Damian von Schütz-Holzhausen.[1] Leiter der Gruppe war der katholische Priester Joseph Egg aus Tirol.[2] 1857 verließ die Gruppe, bestehend aus 180 Tirolern und 120 Rheinländern und Bayern, an Bord eines Frachtseglers von Antwerpen aus Europa in Richtung Huacho. Von ihnen erreichten nur 156 Pozuzo. 1868 folgte eine zweite Einwanderergruppe von 315 Personen.[2] Die Volkszählung 1958 ergab, dass von den damals 1465 Einwohnern von Pozuzo 337 ausschließlich Vorfahren aus Österreich und Deutschland hatten sowie 517 teilweise und dass für 497 von ihnen Deutsch die erste Sprache, also Muttersprache, war.[3]

Die Bevölkerung lebt überwiegend von der Landwirtschaft (Mais, Südfrüchte wie Bananen und Orangen, Kaffee, Tabak, Viehzucht und teilweise noch Coca-Anbau) und vom Tourismus.

Laut einem Schild am südlichen Ortseingang nennt sich Pozuzo sowohl in Deutsch als auch in Spanisch „la única colonia Austro-Alemana del mundo – die einzige österreichisch-deutsche Kolonie der Welt“.

Der Ort erhielt erst seit 1975 mit der PE5NA eine Straßenverbindung. Die Straße ist unbefestigt und hat im Großen und Ganzen nur eine Fahrbahn für beide Fahrtrichtungen, die oft von steilen Abhängen und Felswänden gesäumt ist – nur erfahrenen Autofahrern ist die Fahrt angeraten. Regelmäßig verkehrende Autobusse brauchen für die letzten 80 km zum Ort rund dreieinhalb Stunden. Wenige Kilometer südlich des Ortes, kurz hinter dem Weiler Prusia („Preußen“), befindet sich ein kleiner Flughafen.

Gemeindepartnerschaften

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Radiobeiträge

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  • Pozuzo, ein Dorf in Peru Eine Reportage (24 min) in der Reihe „Breitengrad“ auf Bayern2 vom 19. Mai 2012 von Tom Noga

Literatur

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in der Reihenfolge des Erscheinens

    • Franz Braumann: Tal der Verheissung. die Schicksalreise zum Pozuzo. Verlag Herder, Wien 1960.
    • Karl Schmid-Tannwald: Pozuzo. Vergessen im Urwald. Ein Bericht aus Peru. Buchgemeinschaft Donauland, Wien 1963.
    • Wolf-Dieter Ahlborn: Dreizehn Jahre alte Wochenschauen im peruanischen Pozuzo. In: Heilbronner Stimme. Heilbronn, 5. Dezember 1969.
    • Wolf-Dieter Ahlborn: Tirolerdorf Pozuzo im Urwald. In: Wolf-Dieter Ahlborn (Hrsg.): Wanderer auf vielen Straßen. Mit dem Fahrrad in vier Jahren um die Welt. Heilbronn 1988, ISBN 3-926594-06-3, S. 304–308.
    • Elisabeth Habicher-Schwarz: Pozuzo. Tiroler, Rheinländer und Bayern im Urwald Perus. Redigiert von Wolfgang Ingenhaeff. Berenkamp-Verlag, Hall in Tirol 2001, ISBN 3-85093-123-4. (2006, ISBN 978-3-85093-123-6.)
    • Bruno Habicher: Pozuzo, Schicksal, Hoffnung, Heimat / Briefe, Berichte, Kommentare. Berenkamp-Verlag, Hall in Tirol 2003, ISBN 3-85093-172-2.
    • Bruno Habicher, P. Thomas Naupp: Pozuzo, Ein Stück in Tirol. Edition Tirol, 2009, ISBN 978-3-85361-137-1.
    • Wilfried Schabus: Pozuzo. Auswanderer aus Tirol und Deutschland am Rande Amazoniens in Peru. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2016, ISBN 978-3-7030-0890-0.
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Commons: Pozuzo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Georg Petersen, Hartmut Fröschle: Die Deutschen in Peru. In: Hartmut Fröschle (Hrsg.): Die Deutschen in Lateinamerika. Schicksal und Leistung. Erdmann, Tübingen 1979, ISBN 3-7711-0293-6, S. 696–741, hier S. 703.
  2. a b Georg Petersen, Hartmut Fröschle: Die Deutschen in Peru. In: Hartmut Fröschle (Hrsg.): Die Deutschen in Lateinamerika. Schicksal und Leistung. Erdmann, Tübingen 1979, S. 696–741, hier S. 705.
  3. Georg Petersen, Hartmut Fröschle: Die Deutschen in Peru. In: Hartmut Fröschle (Hrsg.): Die Deutschen in Lateinamerika. Schicksal und Leistung. Erdmann, Tübingen 1979, S. 696–741, hier S. 706.
  4. „120 JAHRE EINSAMKEIT“. Abgerufen am 19. Juni 2017.
  5. Sandhill Pictures Filmproduktion. Abgerufen am 12. Dezember 2016.