Pretty Yende

südafrikanische Sopranistin

Pretty Yende (geboren am 6. März 1985 in Piet Retief) ist eine südafrikanische Opernsängerin (Sopran).

Pretty Yende (2013)

Yende studierte am South African College of Music, Opera School, der Universität Kapstadt und trat dort bereits unter anderem als Fiordiligi, Contessa und als Magda in Puccinis La rondine auf. Yende studierte ferner an der Accademia Teatro alla Scala, Milano. Internationale Aufmerksamkeit erregte sie erstmals im Jahr 2009, als sie in allen Kategorien des Internationalen Belvedere-Gesangswettbewerbs in Wien den ersten Platz belegte.

2010 hatte sie ihr Europa-Debüt in Riga als Micaëla in Bizets Carmen. In Mantua sang sie La musica in Monteverdis L’Orfeo, in Berlin und Oslo in Porgy and Bess von George Gershwin.[1] Es folgten bejubelte Auftritte im Teatro alla Scala in Mailand als Berenice in Rossinis L’occasione fa il ladro, als Barbarina, Norina und 2012 als Musetta. Im Januar 2013 debütierte Pretty Yende mit sensationellem Erfolg an der Metropolitan Opera in New York als Comtesse Adèle in Rossinis Le comte Ory an der Seite von Juan Diego Flórez. Bejubelt wurde Yende in dieser Rolle auch 2013 im Theater an der Wien, als sie für die erkrankte Cecilia Bartoli einsprang.[2] In der Spielzeit 2013/14 debütierte sie als Micaela in Bizets Carmen an der Los Angeles Opera und als Fiorilla in Rossinis Il turco in Italia an der Hamburgischen Staatsoper. 2014 kehrte sie als Pamina an die Met zurück. Im Jahr 2015 war Yende als Rosina an der Den Norske Opera, als Norina am Gran Teatre del Liceu in Barcelona und als Adina in Donizettis L’elisir d’amore an der Seite von Vittorio Grigolo an der Staatsoper im Schiller Theater in Berlin zu erleben. Zum Jahreswechsel übernahm sie die Pamina am Grand Théâtre de Genève. 2016 debütierte sie als Rosina an der Opéra National de Paris, als Elvira in Bellinis I puritani an der Oper Zürich und als Amira in der selten gespielten Oper Ciro in Babilonia beim Rossini Opera Festival in Pesaro.

In einer konzertanten Aufführung in Kapstadt debütierte Yende 2013 als Donizettis Lucia di Lammermoor, eine Rolle, die sie danach im Februar 2015 szenisch an der Deutschen Oper Berlin an der Seite von Joseph Calleja sang.[3] Sie bestritt außerdem eine Reihe von Konzerten in Bad Kissingen, Düsseldorf, Turin, Riga und im Royal Opera House von Maskat im Oman. 2014 debütierte sie mit Recitals in der New Yorker Carnegie Hall und im Kennedy Center von Washington.[4] Im April 2015 sang sie gemeinsam mit dem südafrikanischen Tenor Johan Botha im Wiener Konzerthaus bei einem Benefizkonzert zugunsten des Nelson Mandela Children’s Hospital[5] und im Oktober desselben Jahres ebendort gemeinsam mit Juan Diego Flórez ein Arien- und Duettprogramm. Anlässlich des südafrikanischen Human Rights Day gab sie am 21. März 2016 gemeinsam mit ihrem Schulfreund, dem Tenor Sunnyboy Dladla, ein Galakonzert in der Cape Town Opera mit Werken des Belcanto.[6] Im April 2016 gab sie einen weiteren Belcanto-Abend, diesmal in Johannesburg mit dem jungen Tenor Levy Sekgapane.[7]

An der Met war sie in einer Reihe weiterer Rollen zu sehen und zu hören – in der Spielzeit 2016/17 als Rosina im Barbiere di Siviglia und als Juliette in Gounods Roméo et Juliette sowie 2018 in L’elisir d’amore. An der Wiener Staatsoper debütierte Yende im September 2020 in L’elisir d’amore; eine Premiere von La Traviata am 7. März 2021 fand wegen der Maßnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie vor leerem Haus statt und wurde lediglich im Fernsehen übertragen, so erneut am 11. Dezember 2021 bei 3sat,[8] und über das Internet gestreamt. Im März 2023 gab Yende ihr Debüt als Gilda in Rigoletto an der Hamburgischen Staatsoper. Am 6. Mai 2023 sang sie Sacred Fire von Sarah Class bei der Krönung von Charles III.[9]

Yende lebt in Mailand und studiert weiterhin bei Mariella Devia.

„Grundsätzlich: Die schlechten Zeiten für die schwarze Bevölkerung haben Jahrhunderte angedauert, und die guten sind noch nicht so lange da. Es wird Zeit brauchen, bis sich die Verhältnisse der Weißen und Schwarzen angeglichen haben. Aber es wird besser. Südafrika muss permanent an sich arbeiten, muss sich weiterentwickeln, das ist das Vermächtnis von Nelson Mandela. Aber die Wunden aus der Vergangenheit verschwinden nicht von selbst, denn sie sind tief.“

Pretty Yende: Interview mit der Tageszeitung Der Standard (Wien), 2015[5]

Bellini:

Bizet:

Donizetti:

Jules Massenet:

Mozart:

 

Puccini:

Rossini:

Verdi:

Offenbach:

Auszeichnungen

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Commons: Pretty Yende – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b @1@2Vorlage:Toter Link/deadlink.example.orgSeitentitel des toten Links (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2021. Suche in Webarchiven) medici.tv: Pretty Yende, abgerufen am 30. Juli 2016.
  2. Peter Jarolin: "Nur zehn Sekunden – und plötzlich ging das Licht an", Der Shootingstar der Opernszene ist am Samstag wieder in Wien zu erleben. Ein Porträt., Kurier (Wien), 12. März 2014, abgerufen am 30. Juli 2016.
  3. Pretty Yende – Ensemble – Deutsche Oper Berlin. Abgerufen am 23. Juli 2015.
  4. Cecelia Porter: Buzzed-about South African soprano Pretty Yende at the Kennedy Center, Washington Post, 7. November 2014, abgerufen am 30. Juli 2016.
  5. a b Stefan Ender: Pretty Yende: Konzentration auf das Gute, Der Standard (Wien), 17. April 2015, abgerufen am 30. Juli 2016.
  6. Broadway World: Cape Town Opera Announces 2016 Season, Including SALOME, THE MAGIC FLUTE and CARMEN, 11. Dezember 2015, abgerufen am 29. Juli 2016.
  7. Rosebank Killarney Gazette (Johannesburg): Pretty Yende in concert, 8. April 2016, abgerufen am 30. Juli 2016.
  8. La Traviata" aus der Wiener Staatsoper 2021, 3sat. Abgerufen am 11. Dezember 2021.
  9. Who is Pretty Yende? The South African opera star who will be performing at Westminster Abbey for the coronation ceremony, Daily Mail vom 2. Mai 2023, abgerufen am 2. Mai 2023
  10. Belvedere-Competition: Winners. Abgerufen am 23. Juli 2015.
  11. Nadia Neophytou: Sublime soprano, news24, 24. Februar 2013, abgerufen am 30. Juli 2016.
  12. @1@2Vorlage:Toter Link/www.operaliacompetition.orgOperalia: Winners 2011 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2021. Suche in Webarchiven)
  13. @1@2Vorlage:Toter Link/www.kultiversum.deohne Seitentitel (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2021. Suche in Webarchiven)
  14. @1@2Vorlage:Toter Link/www.sahistory.org.zaListe der Ordensempfänger 2009 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2021. Suche in Webarchiven)
  15. International Opera Award, offizielle Website, Archiv für das Jahr 2014 (mit allen Nominierten und allen Preisträgern), abgerufen am 11. August 2016.
  16. International Opera Awards 2018. Abgerufen am 10. April 2018.