Die EG 506 Halle war eine elektrische Lokomotive der Preußischen Staatseisenbahnen, die auf der Versuchsstrecke zwischen Dessau und Bitterfeld im Güterzugdienst erprobt werden sollte.

Preußische EG 506 Halle
Preußische EG 506
Preußische EG 506
Preußische EG 506
Nummerierung: WGL 10208
1912: EG 506 Halle
DR: E 70 06
Anzahl: 1
Hersteller: Mech. Teil: BMAG
Elektrischer Teil:
Maffei-Schwartzkopff Werke
Baujahr(e): 1911
Ausmusterung: 1928
Achsformel: D
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 10.500 mm
Gesamtradstand: 4.800 mm
Dienstmasse: 61,6 t
Reibungsmasse: 61,6 t
Radsatzfahrmasse: 15,4 t
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Stundenleistung: 441 kW bei 30 km/h
Dauerleistung: 294 kW
Anfahrzugkraft: 127 kN
Leistungskennziffer: 4,8 kW/t
Treibraddurchmesser: 1050 mm
Stromsystem: 15 kV 162/3 Hz
Stromübertragung: Scherenstromabnehmer für Oberleitung
Anzahl der Fahrmotoren: 1
Antrieb: Blindwelle / Stangenantrieb

Geschichte

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Die EG 506 Halle wurde gleichzeitig mit den vier Lokomotiven EG 502 bis EG 505 Halle geordert. Technisch war sie mit diesen Maschinen identisch. Der mechanische Teil wurde von der Berliner Maschinenbau AG (BMAG) geliefert, wobei sich der Aufbau deutlich von den von Hanomag gelieferten Lokomotiven EG 502 bis EG 505 Halle unterschied. Die elektrische Ausrüstung wurde von der BMAG-Tochter Maffei-Schwartzkopff-Werke Wildau (MSW) hergestellt.

Nach ersten Versuchsfahrten kam es zum Defekt des Transformators. Nach dessen Reparatur und dem Einbau zusätzlicher Schaltstufen wurde die EG 506 ab 1912 im regulären Bahndienst mit zufriedenstellenden Leistungen eingesetzt.

Im Juli 1914 soll die EG 506 in der Königlichen Eisenbahndirektion Breslau für Probefahrten gewesen sein. Ob sie wurde fortan von der Betriebswerkstätte Nieder Salzbrunn aus im schlesischen Netz eingesetzt wurde, ist nicht erwiesen und muss aufgrund der für eine Gebirgsbahn zu geringen Leistung angezweifelt werden. Da nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs der elektrische Betrieb bei der ED Halle eingestellt wurde, wird der Verbleib der EG 506 im schlesischen Netz allgemein angenommen. Einziger Hinweis darauf ist der Einträge im Merkbuch für die Fahrzeuge der Preußischen-Hessischen Staatseinebahnverwaltung als EG 506 Breslau.[1]

1921 befand sich die EG 506 abgestellt bei der Eisenbahndirektion Halle.[2] Dort erwies sie sich den zwischenzeitlich gestiegenen Anforderungen als zu schwach und folgte im Oktober 1923 den EG 502 – EG 505 an die Reichsbahndirektion Karlsruhe zum Betrieb auf der Wiesen- und Wehratalbahn.[3]

Einzelnachweise

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  1. Merkbuch für die Fahrzeuge der Preußischen-Hessischen Staatseinebahnverwaltung, Ausgabe 1915
  2. Quartalsberichte, Elektrischer Betrieb, IV/1921 bis I/1923, Bundesarchiv, Bestand RVM, R5/16064
  3. Auszüge Schriftverkehr RVM und Direktion Halle Sep./Okt. 1923, Bundesarchiv, Bestand RVM, R5/16066

Literatur

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  • Andreas Wagner / Dieter Bäzold / Rainer Zschech: Lokomotiv Archiv Preußen. Bd. 4. Zahnrad-, Schmalspur-, Dampf- und Elektrolokomotiven/Triebwagen. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1996, ISBN 3-86047-573-8
  • Brian Rampp: Preußen-Report. Band 10. Elektrolokomotiven und Elektrotriebwagen. Hermann Merker Verlag, Fürstenfeldbruck, ISBN 3-89610-005-X, Seite 45
  • Peter Glanert / Thomas Scherrans / Wolfgang-Dieter Richter / Thomas Borbe: Wechselstrom-Zugbetrieb in Mitteldeutschland. VGB, Fürstenfeldbruck 2019, ISBN 978-3-8375-2130-6

Siehe auch

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