Preußische T 0
Die Gattung T 0 der Preußischen Staatseisenbahnen waren kleine Omnibus-Tenderlokomotiven mit nur einer angetriebenen Achse. Sie wurde von Maschinenmeister August von Borries zusammen mit der Eisenbahndirektion Hannover für den Lokalbahnverkehr entwickelt.
Omnibuslokomotiven mit Gepäckabteil
BearbeitenOmnibuslokomotive (Preußen) | |
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Nummerierung: | Hannover 1900–1903 |
Anzahl: | 4 |
Hersteller: | Schichau |
Baujahr(e): | 1880 |
Ausmusterung: | 1900 |
Bauart: | 1A n2t / 1A n2vt |
Länge über Puffer: | 8.200 mm |
Leermasse: | 15,0 t |
Dienstmasse: | 18,2 t |
Reibungsmasse: | 9,7 t |
Radsatzfahrmasse: | 9,7 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 60 km/h |
Treibraddurchmesser: | 1.130 mm |
Laufraddurchmesser: | 1.130 mm |
Zylinderanzahl: | 2 |
HD-Zylinderdurchmesser: | 200 mm |
ND-Zylinderdurchmesser: | 300 mm |
Kolbenhub: | 400 mm |
Kesselüberdruck: | 12 bar |
Rostfläche: | 0,54 m² |
Strahlungsheizfläche: | 2,6 m² |
Rohrheizfläche: | 20,2 m² |
Verdampfungsheizfläche: | 22,79 m² |
Im Jahr 1880 stellte die Direktion Hannover der Preußischen Staatseisenbahnen vier kleine Tenderlokomotiven mit Gepäckabteil der Achsfolge 1A in Dienst, die von Schichau gebaut worden waren. Davon waren zwei in normaler Zwillingbauart ausgeführt. Mit den beiden anderen wurde durch August von Borries erstmals die Verbundwirkung der doppelten Dampfdehnung in Preußen ausgeführt. Die Lokomotiven wurden als Gepäcklokomotiven konstruiert, um den Gepäckwagen einzusparen, was sich aber aufgrund des geringen Fassungsvermögens als unpraktisch erwies. Alle vier Lokomotiven wurden im Nebenbahnverkehr im Raum Hannover eingesetzt. Dabei erwiesen sich die Verbundlokomotiven als deutlich sparsamer im Kohleverbrauch.
Die Lokomotiven wurden zwischen 1897 und 1900 ausgemustert und verkauft.[1]
T 0 ohne Gepäckabteil
BearbeitenT 0 (Preußen) | |
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Preußische T 0 im Ablieferungszustand
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Nummerierung: | T 0 Hannover 6001–6008, Cassel 6001, 6002 |
Anzahl: | 10 |
Hersteller: | Henschel |
Baujahr(e): | 1883 |
Ausmusterung: | 1922 |
Bauart: | 1A n2vt |
Länge über Puffer: | 6.400 mm |
Dienstmasse: | 20,2 t |
Reibungsmasse: | 10,7 t |
Radsatzfahrmasse: | 10,7 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 60 km/h |
Treibraddurchmesser: | 1.150 mm |
Laufraddurchmesser: | 1.150 mm |
Zylinderanzahl: | 2 |
HD-Zylinderdurchmesser: | 270 mm |
ND-Zylinderdurchmesser: | 440 mm |
Kolbenhub: | 420 mm |
Kesselüberdruck: | 12 bar |
Rostfläche: | 0,80 m² |
Strahlungsheizfläche: | 3,7 m² |
Rohrheizfläche: | 30,3 m² |
Verdampfungsheizfläche: | 34,0 m² |
Als Weiterentwicklung der ersten Omnibuslokomotiven wurden im Jahr 1883 von Henschel weitere zehn Lokomotiven dieses Typs in Verbundbauart, diesmal aber ohne Gepäckabteil an die Direktion Hannover der Preußischen Staatseisenbahnen geliefert. Die Fahrzeuge wurden im Raum Hannover und in Northeim eingesetzt. Bei der Umzeichnung im Jahr 1906 erhielten sie die Bahnnummern T 0 Hannover 6001–6008 und Cassel 6001 und 6002. Die T 0 ohne Gepäckabteil wurden bis 1922 ausgemustert.
Ein Exemplar der T 0 mit der Bezeichnung „Hannover 1907“ gehört zum Bestand des Deutschen Technikmuseums Berlin. Sie war dort bis zum Umbau der Eisenbahnausstellung zu besichtigen und wurde 2022 an das Deutsche Dampflokomotiv-Museum in Neuenmarkt-Wirsberg als Dauerleihgabe abgegeben.[1][2]
Literatur
Bearbeiten- Herbert Rauter: Preußen-Report Band 3: Naßdampf-Tenderlokomotiven T0-T7, T9, T11, T13, T15, Hermann Merker Verlag, Fürstenfeldbruck 1991, ISBN 3-922404-19-7
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Lothar Spielhoff: Länderbahndampflokomotiven. In: Deutsche Eisenbahnen. 1. Auflage. Band 1, Nr. 2. Weltbild Verlag, Augsburg 1995, ISBN 3-89350-819-8, S. 68.
- ↑ Deutsches Dampflokmuseum erhält zwei neue Exponate. In: Fränkischer Tag, abgerufen am 2. Juli 2024