Der Prix des lycéens allemands (dt. Preis der deutschen Gymnasiasten) ist ein Literaturpreis, der seit dem Schuljahr 2004/2005 von der Kulturabteilung der französischen Botschaft in Berlin, dem Bureau du Livre de Jeunesse in Frankfurt am Main sowie den Kultusministerien der Länder in Zusammenarbeit mit dem Ernst Klett Verlag organisiert wird. Als Vorlage diente der Prix Goncourt des lycéens in Frankreich. Die Preisverleihung findet jeweils auf der Leipziger Buchmesse statt.

Verfahren

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Martine Pouchain bei einer Autorenlesung im Rahmen des Prix des lycéens allemands 2009

Eine Auswahl von drei[1] zeitgenössischen Jugendromanen wird zur Bewertung Französischkursen in deutschen Gymnasien vorgelegt. Die Schüler mit mindestens B2-Sprachniveau[2] haben daraufhin mehrere Monate Zeit, um die Werke zu lesen und eingehend zu studieren. Sie werden dabei von ihren Französischlehrern unterstützt. Zudem reisen die nominierten Schriftsteller durch die Bundesländer, um den Gymnasiasten bei Autorenlesungen zu begegnen und Fragen zu klären.

Zunächst wählt jedes Gymnasium seinen Schulfavoriten und einen Vertreter für die Landesjury. Im zweiten Schritt wird anschließend im Frühjahr des jeweiligen Schuljahres auf Länderebene das beste Buch von Schülerjurys bestimmt. Im gleichen Zug entsendet die Jury jedes Bundeslandes ihren fähigsten und kompetentesten Vertreter als Landesdelegierten nach Leipzig, um die „Bundesjury“ zu bilden. Diese verleiht schließlich den Preis der deutschen Gymnasiasten auf der Leipziger Buchmesse.

Die Preisverleihung des Prix des lycéens allemands 2017 fand am 14. Oktober 2017 ausnahmsweise in Frankfurt am Main statt, da Frankreich 2017 Ehrengast auf der Frankfurter Buchmesse war.

Umfang und Ziel des Preises

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2004/2005 beteiligten sich etwa zweihundert Klassen an dem Preis. 2006 nahmen circa 2.700 Schüler am Projekt teil. Seit 2007 nehmen jedes Jahr etwa 3.500 Oberstufenschüler teil. Das Ziel des Preises ist es, den deutschen Gymnasiasten zeitgenössische französische Literatur näher zu bringen. Dabei werden Lesefähigkeiten verbessert, selbständiges Arbeiten in Gruppen sowie kritische Argumentationsfähigkeit geübt und französische Sprache und Kultur thematisiert.

Preisgeld

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Das vom Klett-Verlag gestiftete Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro wird dem besten Roman zugesprochen. Bis 2010 diente es der Übersetzung des Werks ins Deutsche. Seit 2011 kommt es dem Preisträger direkt zugute.

Ausgezeichnete Bücher

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Jahr Originaltitel Autor deutscher Titel Erstausgabe
2005 Maboul à zéro Jean-Paul Nozière Total verrückt Terzio, München 2007
2006 Simple Marie-Aude Murail Simpel Fischer, Frankfurt am Main 2007
2007 Maestro Xavier-Laurent Petit
2008 Les murs bleus Cathy Ytak
2009 La mémoire trouée Elisabeth Combres Die stummen Schreie Boje, Köln 2010
2010 Orages Sonia Ristić
2011 La tête en friche Marie-Sabine Roger Das Labyrinth der Wörter Hoffmann und Campe, Hamburg 2010
2012 Le temps des miracles Anne-Laure Bondoux Die Zeit der Wunder Carlsen, Hamburg 2011
2013 Le monde dans la main Mikaël Ollivier
2014 Le parloir Eric Sanvoisin
2015 La fille qui rêvait d’embrasser Bonnie Parker Isabelle Gagnon
2016 Une arme dans la tête Claire Mazard
2017 20 pieds sous terre Charlotte Erlih
2018 Le fils de l’Ursari Xavier-Laurent Petit
2019 Une fille de… Jo Witek

Auswahllisten

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Siehe auch

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Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Im Jahre 2005 waren es sechs Bücher und von 2006 bis 2009 jeweils fünf. Seit 2010 sind es nur noch vier und seit 2020 nur noch drei Bücher.
  2. Teilnahmebedingungen. In: Prix des lycéens allemands. Ernst Klett Sprachen, abgerufen am 14. November 2020.