Progressive Conservative Association of Alberta

kanadische Partei

Die Progressive Conservative Association of Alberta (frz. Association progressiste-conservatrice de l’Alberta), bis 1959 Alberta Conservative Party genannt, ist eine konservative politische Partei in der kanadischen Provinz Alberta. Zwar ist die Partei ideologisch ähnlich ausgerichtet wie die Konservative Partei Kanadas auf Bundesebene, doch sind die beiden Parteien organisatorisch unabhängig. Sie regierte die Provinz ununterbrochen von 1971 bis 2015.

Progressive Conservative Association of Alberta
Partei­vorsitzender Ric McIver (interimistisch)
Gründung 1. September 1905
Auflösung 24. Juli 2017 (de facto)
7. Februar 2020 (de jure)
Hauptsitz Calgary, Kanada Kanada
Ausrichtung Konservatismus
Progressivismus
Website www.albertapc.ab.ca

Geschichte

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Die Conservative Party of Alberta entstand aus der von 1898 bis 1905 bestehenden Northwest Territories Liberal-Conservative Party heraus. Bei den ersten Wahlen zur Legislativversammlung von Alberta konnten die vom späteren kanadischen Premierminister Richard Bedford Bennett angeführten Konservativen nur gerade zwei Sitze erringen. 1913 gelang der erste Durchbruch mit dem Gewinn von 18 Sitzen und 45 % der Wählerstimmen. Aufgrund interner Differenzen verlor die Partei jedoch immer mehr an Einfluss und errang 1921 keinen einzigen Sitz, da sich die ländlich-konservative Wählerbasis fast geschlossen den United Farmers of Alberta (UFA) zugewandt hatte.

Während der nächsten fünfzig Jahre gelang es den Konservativen nie, in mehr als einem halben Dutzend Wahlkreisen zu gewinnen. Sie konnten auch nicht vom Zusammenbruch der UFA-Regierung im Jahr 1935 profitieren, da nun die Social Credit Party of Alberta die konservativen Wählerschichten repräsentierte. 1940, 1944 und 1948 traten überhaupt keine konservativen Kandidaten zur Wahl an. 1959 erfolgte die Umbenennung in Progressive Conservative Association of Alberta, eine Anpassung an den Namen der föderalen Progressiv-konservativen Partei.

1965 wurde Peter Lougheed neuer Vorsitzender und reformierte die relativ unbedeutend gewordene Partei. Er verband Wirtschaftskonservatismus mit einem betont urbanen und modernen Image. Dadurch gelang es den Progressiv-Konservativen, in den rasch wachsenden Großstädten Calgary und Edmonton Fuß zu fassen. Bei den Wahlen 1971 konnten sie um über 20 Prozent zulegen, wurden zur stärksten Partei und stellten erstmals die Regierung.

Nachdem die Social Credit Party die Provinzpolitik während Jahrzehnten dominiert hatte, fiel diese Rolle nun den Progressiv-Konservativen zu. Unter Lougheeds Nachfolger Don Getty nahm der Wähleranteil zwar deutlich ab, war aber immer noch hoch genug, um die Mehrheit der Sitze zu erringen. Ralph Klein steuerte im Gegensatz zu seinen eher zentristischen Vorgängern einen ausgeprägten Rechtskurs (im selben Zeitraum, als die Reformpartei auf Bundesebene Erfolge feierte). 2006 übernahm Ed Stelmach das Amt des Parteivorsitzenden, 2011 folgte mit Alison Redford die erste Frau, die die Partei wieder näher in die Mitte rückte, um die Konkurrenz der rechtspopulistischen Wildrose Party zu schwächen.

Redford musste im März 2014 wegen eines Spesenskandals zurücktreten, was die Partei in eine schwere Vertrauenskrise stürzte. Dave Hancock übernahm interimistisch ihre Ämter. Jim Prentice, früherer Minister im Kabinett des kanadischen Premierministers Stephen Harper, wurde im September 2014 zum neuen Vorsitzenden gewählt. Als Premierminister gelang es ihm, elf Parlamentarier der Wildrose Party (darunter deren Parteivorsitzende) zum Parteiwechsel zu bewegen. Durch diesen scheinbaren Erfolg beflügelt, rief er vorgezogene Neuwahlen aus. Sein Kalkül ging jedoch nicht auf: Der sozialdemokratischen Alberta New Democratic Party gelang am 5. Mai 2015 ein erdrutschartiger Sieg, während die Progressiv-Konservativen nur noch zehn Sitze gewannen und damit lediglich drittstärkste Kraft wurden. Damit endete nach 44 Jahren die längste Regierungszeit einer kanadischen Provinzpartei.

Wahlergebnisse

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Ergebnisse bei den Wahlen zur Legislativversammlung:[1]

Wahl Sitze
total
Kandi-
daten
Gew.
Sitze
Stimmen Anteil
1905 25 23 2 9.316 37,13 %
1909 41 29 2 15.848 31,69 %
1913 56 56 18 43.737 45,10 %
1917 58 48 19 47.055 41,79 %
1921 61 13 0 32.734 10,98 %
1926 60 56 4 40.091 22,10 %
1930 63 18 6 27.954 14,85 %
1935 63 39 2 19.358 6,41 %
1940 nicht angetreten
1944 nicht angetreten
1948 nicht angetreten
1952 61 12 2 10.971 3,67 %
1955 61 26 3 34.757 9,19 %
1959 65 60 1 98.730 23,88 %
1963 63 33 0 51.278 12,71 %
Wahl Sitze
total
Kandi-
daten
Gew.
Sitze
Stimmen Anteil
1967 65 47 6 129.544 26,00 %
1971 75 75 49 296.934 46,40 %
1975 75 75 69 369.764 62,65 %
1979 79 79 74 408.097 57,40 %
1982 79 79 75 588.485 62,28 %
1986 83 83 61 366.783 51,40 %
1989 83 83 59 367.244 44,29 %
1993 83 83 51 439.981 44,49 %
1997 83 83 63 483.914 51,17 %
2001 83 83 74 627.252 61,91 %
2004 83 83 62 417.092 46,83 %
2008 83 83 72 501.028 52,66 %
2012 87 87 61 567.060 43,95 %
2015 87 87 10 412.955 27,80 %

Parteivorsitzende

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Name Vorsitz Premier
Richard Bedford Bennett 1905
Albert Robertson 1905–1909
Richard Bedford Bennett 1909–1910
Edward Michener 1910–1917
George Hoadley 1917–1920
James Ramsey 1920–1921
Albert Ewing 1921–1925 interim
John Smith Stewart 1921–1925
Alexander McGillivray 1925–1930
David Milwyn Duggan 1930–1942
vakant 1942–1952
John Percy Page 1952–1958
Cam Kirby 1958–1959
Ernest Watkins 1959–1962
Milt Harradence 1962–1965
Peter Lougheed 1965–1985 1971–1985
Don Getty 1985–1992 1985–1992
Ralph Klein 1992–2006 1992–2006
Ed Stelmach 2006–2011 2006–2011
Alison Redford 2011–2014 2011–2014
Dave Hancock (interim) 2014 2014
Jim Prentice 2014–2015 2014–2015
Ric McIver (interim) 2015–

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Wahlen in Alberta - Elections Alberta