Project Excellence Model
Das Project Excellence Model ist ein Bewertungssystem für Projekte. Es wurde 1997 von der International Project Management Association auf Basis des EFQM-Modells entwickelt.[1]
Grundlagen
BearbeitenDas Modell ermöglicht die Bewertung der eingesetzten Projekt Management-Verfahren und der erzielten Ergebnisse eines Projekts. Die GPM und IPMA nutzen das Modell bei der Vergabe des Project Excellence Awards.[2] Unternehmen verwenden es zur Selbstbewertung der Projektarbeit, zum Aufzeigen von Stärken und Schwächen und der Identifizierung von Verbesserungsmaßnahmen.
Bewertet werden die Bereiche Projektmanagement und Projektergebnisse anhand von 9 Kriterien.
Bewertung
BearbeitenIm Rahmen der Bewertung werden maximal 1000 Punkte vergeben.
Projektmanagement (500)
- Zielorientierung (140)
- Es ist nachzuweisen, wie
- die Erwartungen und Anforderungen der Betroffenen und Beteiligten identifiziert und eingebunden werden (es empfiehlt sich eine Gliederung in Gruppen anhand der Kriterien 6, 7 und 8),
- die Ziele des Projekts entwickelt und konkurrierende Interessen berücksichtigt werden,
- Ziele dokumentiert, geprüft und eingesetzt werden.
- Führung (80)
- Wie wird Project Excellence von den Führungskräften im Projekt umgesetzt, vorgelebt und weitergegeben:
- glaubwürdiges und beispielhaftes Vorleben von Project Excellence, aktive Unterstützung beim Erkennen und Umsetzen von Verbesserungen für das Projekt,
- in der Behandlung der Kunden, Lieferanten und anderer Organisationen.
- Mitarbeiter (70)
- Es ist zu belegen, wie
- geeignete Mitarbeiter für die Mitarbeit am Projekt ermittelt, eingebunden und welche Möglichkeiten der persönlichen Entwicklung angeboten werden,
- die Mitarbeiter zur Teilnahme am Projekt und zum eigenständigen Erledigen von Arbeiten motiviert werden.
- Ressourcen (70)
- Wie werden die benötigten Ressourcen effektiv und effizient genutzt, wie erfolgt die Steuerung für:
- Finanzen,
- Informationen,
- Lieferanten und Services,
- andere Ressourcen.
- Prozesse (140)
- Es ist zu belegen wie
- die nötigen Prozesse für einen Projekterfolg im Hinblick auf die zu erreichenden Ziele identifiziert und systematisch eingesetzt, geprüft und verbessert werden,
- Projekt Management Methoden effektiv eingesetzt und verbessert werden,
- das Projekt Erfahrungen erkennt und dokumentiert, damit diese für weitere Projekte und die Organisation insgesamt nutzbar sind.
Projektergebnisse (500)
- Kundenzufriedenheit (180)
- Inwieweit erfüllen die erzielten Ergebnisse die Vorgaben und Erwartungen der einzelnen Kundengruppen, wie beurteilen die Kunden die Ergebnisse
- direkt und
- indirekt.
- 7. Mitarbeiterzufriedenheit (80)
- Wie beurteilen die beteiligten Mitarbeiter und Führungskräfte die Ergebnisse
- direkt und
- indirekt.
- Zufriedenheit sonstiger Interessengruppen (60)
- Inwieweit erfüllen die erzielten Ergebnisse die Vorgaben und Erwartungen weiterer Interessengruppen, wie beurteilen diese die Ergebnisse
- direkt und
- indirekt.
- Zielerreichung (180)
- Es ist zu belegen, inwieweit
- die definierten Ziele erreicht (75 %) bzw.
- übertroffen wurden (25 %).
Quellen
Bearbeiten- Stefan Bauert, Andreas Grünbecken, Christian Kopp, Christian Mohr: Modell zur effizienten IT-Projektportfolio-Planung in multinationalen Konzernen.GRIN Verlag, München 2008, ISBN 978-3-640-33219-9, S. 18–21.
- John Rodney Turner: Handbook of Project Management. 4th Edition. Gower Publishing Limited, Hampshire (GB) 2008, ISBN 978-0-566-08806-3, S. 328–332.
- Graham M. Winch: Managing Construction Projects. Blackwell Publishing Ltd. and 2002 Blackwell Science Ltd., Iowa 50014-8300 (USA) 2010, ISBN 978-1-4051-8457-1, S. 334–336.
- IPMA Broschüre: IPMA-International Project Management Award – Assessment Based on the Project Excellence Model. IPMA 2012, Bezug über IPMA.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ The Project Excellence (PE) Model. International Project Management Association (IPMA), archiviert vom am 26. Oktober 2012; abgerufen am 21. Oktober 2012 (englisch).
- ↑ Deutscher Project Excellence Award. Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement (GPM), 15. Dezember 2011, archiviert vom am 29. März 2013; abgerufen am 21. Oktober 2012.