Prophet-Elija-Kathedrale (Haifa)
Die Prophet-Elija-Kathedrale (arabisch كَاتِدْرَائِيَّة مَار إِلْيَاس, DMG Kātidrāʾiyyat Mār Ilyās, hebräisch קָתֶדְרָלַת אֵלִיָּהוּ הַנָּבִיא Qatedralat Elijjahū haNavī, deutsch ‚Kathedrale Elijas des Propheten‘) ist eine melkitische griechisch-katholische Kirche im Range einer Kathedrale in Haifa, Israel. Sie ist Bischofskirche der Erzeparchie Akko, Haifa, Nazareth und ganz Galiläa, deren Bischof Griguri Hajjar seine Kathedra 1920 nach Haifa verlegt hat. Die Erzeparchie, deren Diözesangebiet heute ganz Israel umfasst, ist mit gut 70.000 Getauften[1] zahlenmäßig die größte christliche Gemeinschaft Israels und Teil des Katholizismus im Lande. Etwa 60 % aller israelischen Christen sind katholische Melkiten. Auch in Haifa stellen sie die größte konfessionelle Gruppe unter den Christen der Stadt.[2]
Prophet-Elija-Kathedrale arabisch كَاتِدْرَائِيَّة مَار إِلْيَاس hebräisch קָתֶדְרָלַת אֵלִיָּהוּ הַנָּבִיא | |
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Tor zum Rechov ʿEjn Dor vor Westfassade der Kathedrale, 2012 | |
Baujahr: | 1938–1939 |
Architekt: | Samiḥ ʿAṭallah |
Bauherr: | Melkitische Griechisch-katholische Gemeinde Haifa |
Lage: | 32° 49′ 9″ N, 34° 59′ 41″ O |
Anschrift: | Rechov ʿEjn Dor 23 (רחוב עין דור) IL-31091 Haifa, Israel |
Zweck: | melkitische griechisch-katholische Kirche: Kathedrale |
Pfarrei: | Bischofspalais und −kanzlei: Rechov haGefen 33 |
Bistum: | Erzeparchie Akko, Haifa, Nazareth und ganz Galiläa |
Webseite: | www.gcatholic.org/churches/asia/5324.htm |
Lage
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Die Kathedrale befindet sich an einer Straßenkreuzung in HaʿIr haTachtit nahe dem Stadtviertel Wadi Nisnas. Das Grundstück mit der Adresse Rechov ʿEjn Dor 23 (רחוב עין דור) hatte die Kirchengemeinde von Familie Abyaḍ erworben, nachdem dort schon vorher mietweise ein Gemeindetreff bestanden hatte.[3] Auf dem eingefriedeten Grundstück richtet sich die Westfassade der Kathedrale zum Rechov ʿEjn Dor, während sich die südliche Längsseite entlang der Derech Allenby erstreckt.
Geschichte
BearbeitenDie Kathedrale entstand 1938/1939 nach Plänen Samiḥ ʿAṭallahs (سميح عطا الله) als Pfarrkirche unter dem Episkopat von Bischof Griguri Hajjar (غريغوري حجار, DMG Ġrīġūrī Ḥaǧǧār, französisch Grégoire Haggiar), der den Bau veranlasste und weihte.[3] Zwischen 1920 und dem Krieg um Israels Unabhängigkeit diente die Liebfrauenkirche am Kikkar Paris, ebenfalls in HaʿIr haTachtit, als Kathedrale. Begonnen 1859[4]:70 diente deren 1862 fertig gestellter Bau der wachsenden Zahl katholischer Melkiten als Kirche, nachdem die arabische Einwanderung vom Libanon (von dort vor allem Maroniten[4]:70) und aus anderen Teilen der Levante den christlichen Anteil an der Ortsbevölkerung bis 1856 schon auf 40 % gehoben hatte,[4]:60 was eigene Kirchen der verschiedenen katholischen Konfessionen, die vorher zusammen die intra muros am damaligen Westtor der Stadt gelegene Karmelitenkirche Elias des Propheten weit unterhalb des Karmels Stella Maris nutzten,[4]:68 vom Aufwand her möglich und vom Platzbedarf her erforderlich machte.
Mit dem Bau der Jesreʾeltalbahn bis 1904 und dem Ausbau und Aufleben des Hafenbetriebs mit Bahnanschluss wuchs Haifas Bevölkerung. Muslime zogen verstärkt aus Galiläa und dem Libanon zu, deren viele als Bahn- und Hafenarbeiter ihren Lebensunterhalt fanden, wodurch sie bis 1910 zur größten Religionsgemeinschaft der Stadt avancierten, nicht aber zur Mehrheit.[4]:128 Die zweite bedeutende Gruppe an Zuzügen waren jüdische Araber, vor allem aus Nordafrika.[5]:149 und der Türkei.[4]:71 Nach 1920 wurde Haifa größte Stadt des Mandatsgebiets, wobei zuwandernde Muslime deren Zahl von etwa 9.400 mehr als verdoppelten, wie auch die gut 6.000 Juden der Stadt sich durch natürliche Geburten und Zuzug auf 16.000 verstärkten.[5]:151
Dagegen fiel der christliche Bevölkerungsanteil in Akko, dessen Angehörige, vor allem wirtschaftliche Eliten, zahlreich nach Haifa verzogen.[4]:118 Katholiken im Heiligen Land genossen konsularisches Bemühen Frankreichs, vielfach erlangten sie dessen Protektion bis hin zur Staatsbürgerschaft.[4]:70, 79 und 130
Wie der Name der Eparchie anzeigt, hatte sie vor 1920 ihren Bischofssitz in der Apostel-Andreas-Kathedrale in Akko, das in wirtschaftlicher und demographischer Hinsicht um diese Zeit seinen Vorrang gegenüber Haifa an dieses verloren hatte.[4]:119 Die Verlegung des Bischofssitzes war Ausdruck dieses Wandels, war doch Haifa zunächst die bevölkerungsreichste Stadt Mandats-Palästinas und, nachdem Tel Aviv sie 1938 überholte,[6] dann bis 1967 die zweitgrößte in Israel.
Im Bürgerkrieg zwischen arabischen und jüdischen Palästinensern verließen bis Ende April 1948 viele nichtjüdische arabische Haifaner die Stadt, arabische Juden dagegen blieben, auf Befehl des arabischen lokalen Nationalkomitees (NC), das am 22. April 1948 einen ausgehandelten Waffenstillstand unter Zusicherung des Schutzes arabischer Zivilisten mit der jüdischen Seite auf höheren Befehl unter Androhung von Repressalien des Arabischen Höheren Komitees ausschlagen musste.[7] Stattdessen ordnete Haifas NC die Evakuierung nichtjüdischer arabischer Haifaner per Schiff an, jedoch konnte es – ohne Machtmittel seit die arabischen Kämpfer sich am 22. April ergeben hatten – die zu Evakuierenden nur mit Warnungen beeinflussen, dass nach einer siegreichen arabischen Einnahme Haifas dagebliebene Araber als Kollaborateure einer jüdischen Heimstatt bzw. Verräter der arabischen Sache, eine solche im Heiligen Land zu verhindern, angesehen und entsprechende Behandlung zu gewärtigen haben würden.[8] Dennoch blieben etwa 3.000 arabische Nichtjuden,[5]:152 darunter viele Melkiten. Im Jahre 2021 betrug die Zahl der Christen unter den Einwohnern der Stadt 16.500, zu über drei Vierteln Israelis arabischer Ethnizität, deren Angehörige 2016 insgesamt etwa 30.000 in Haifa zählten.
Nichtjüdische Araber, die geblieben waren, stellte die Regierung Israels nach dessen Unabhängigkeit am 14. Mai 1948 zunächst unter Militäraufsicht mit beschränktem Bewegungsradius. Dazu wies die Regierung arabischen Haifanern Wohnsitze im Viertel Wadi Nisnas an,[9] das in der Mandatszeit das Gros der zuziehenden Christen aufnahm, deren Zahl von 9.000 vor dem Ersten Weltkrieg bis 1930 auf 14.000 anwuchs.[5]:151 Haifas Melkiten gaben Ende der 1940er Jahre die Liebfrauenkirche auf (sie wurde ab 1982 wiederbelebt) und die Prophet-Elija-Kirche wurde Sitz des Bischofs (seit 1964 des Erzbischofs[1]) und damit Kathedrale.
Die Erzeparchie ließ 1973/1974 die Kathedrale renovieren, dabei wurden die beiden Bilder am Westportal aus der Liebfrauenkirche übertragen, die als Mutterkirche der melkitischen Katholiken Haifas galt und gilt.[3]
Als Kathedrale der größten christlichen Konfession Israels[10] ziehen Amtseinführungen der Erzbischöfe Gäste aus dem In- und Ausland an, wie am 4. Juni 2019 bei der Einführung Erzbischof Youssef Mattas als Metropolit der Erzeparchie. An der Zeremonie nahmen neben Dutzenden lokalen Größen aus Kirchgemeinden und Stadtgesellschaft (Haifas Bürgermeisterin Einat Kalisch-Rotem) auch religiöse Leitungsfiguren teil (Drusen-Scheich Muwaffaq Tarif, der Erzbischof von Jerusalem, der Lateinische Patriarchalvikar Giacinto-Boulos Marcuzzo), sowie Diplomaten (Botschafter Ägyptens Chalid ʿAzmi, Belgiens Olivier Belle, Deutschlands Susanne Wasum-Rainer und des Vatikans Nuntius Leopoldo Girelli) und ferner Politiker (Muhammad Barakah, Ayman Odeh und weitere).[11]
Agapios Abu Saʿada (اغابيوس ابو سعدة), Archimandrit an der Kathedrale, hielt am 15. Mai 2022 eine Messe in Andenken an die katholische Melkitin Schīrīn Abū ʿĀqilahs, die in der Woche zuvor in einem Schusswechsel ums Leben kam.[12] Der tragische und kontrovers diskutierte Tod der Journalistin bewog viele Christen unterschiedlicher Konfessionen an der Trauerfeier teilzunehmen, darunter Ayman Odeh, Listenführer der Vereinten Liste, Gemeindeglieder und Wadih Abu Nassar, spanischer Honorarkonsul in Haifa, und auch Vertreter des melkitisch griechisch-orthodoxen Gemeinderates in Haifa.[12]
Kirchengebäude
BearbeitenDas Kirchengebäude ist aus Stein errichtet und orientiert. Auf der westlichen Schmalseite des Baus erhebt sich ein gestufter Giebel, den in der Mitte ein hohes christliches Kreuz bekrönt.[2] Die Ecken des Westgiebel flankieren schlanke Türmchen, worin Glocken hängen. Die Türmchen tragen ebenfalls Kreuze, überragen aber nicht das Giebelkreuz. Das flächig geschmiedete Kleeblattkreuz auf dem Westgiebel, wie eingangs zu sehen, wich 2014 einer Neuanfertigung, geschmiedet von Amir Balan (أمير بلان) nach Entwürfen des Archimandriten Agapios.[13] Das neue Kreuz ist eine fünf Meter hohe durchbrochene Schmiedearbeit von 400 Kilogramm Gewicht und farblich in Gold, Schwarz und Silber gehalten.[13]
In der Westfassade befindet sich das Hauptportal, darüber eine Lünette mit Mosaik der Himmelfahrt des Propheten Elija bekrönt, der in einem Streitwagen gen Himmel auffährt und seinen Umhang dem Propheten Elischa zuwirft.[2] Oberhalb des Mosaiks hängt mittig ein Relief, das früher auf der westlichen Toreinfahrt der Einfriedung am Rechov ʿEjn Dor prangte, den Propheten Elias darstellend, wie er polytheistisch-heidnische Baʿalspriester niedermacht. Im oberen Giebelfeld befindet sich ein Triforium mit Buntglasfenstern.
Das Westportal schmücken geschnitzte hölzerne Kirchentüren. Auf der Innenseite hängt über dem Eingang eine große, quadratische Ikone, die Jesus und Maria von Nazareth darstellt, um sie herum die vier Herolde, die auf sie weisen. Über der westlichen Eingangstür ist innen eine Empore.
Links innen vom westlichen Eingang steht auf einem erhöhten Steinpodest ein steinernes Taufbecken und darüber eine Ikone, die die Taufe Jesu durch Johannes den Täufer darstellt.[2]
Im Kirchsaal dominieren Blau- und Goldtöne der flächig blau gestrichenen Flachdecken, in die goldene Sterne eingearbeitet sind. Die tragenden Holzbalken der Decke sind ebenfalls in Gold gefasst. Der Innenraum ist durch zwei Reihen schlanker Marmorsäulen, die in ionischen Kapitellen enden, in drei Schiffe gegliedert.[2] Das mittlere ist etwas höher als die seitlichen Schiffe und schließt in einem Obergaden ab, beleuchtet durch Rundbogenfenster an den Längs- und Triforien an den Schmalseiten. Diese Fenster verfügen über Buntglasarbeiten geometrischer Körper und Pflanzen.[2] Von der Decke hängen goldene Lüster, in die Heiligenbilder eingefasst sind.
Die Ikonostasis trennt im byzantinischen Ritus die Bema vom übrigen Kirchraum und verwehrt der Gemeinde den Blick dahin. In der Elijakathedrale schmücken die Ikonostasis mit ihren drei Durchgängen, darunter der mittlere, die den Priestern und Diakonen vorbehaltene königliche Tür, Ikonen in dreifacher Reihung über einander.
Die königliche Tür flankieren Ikonen Jesu von Nazareth (rechts) und Mariens mit dem Kinde (links). Ungewöhnlicherweise zeigt die zweite Ikone links der königlichen Tür nicht Elija, unter dessen Patronat die Kirche steht, sondern den Heiligen Georg, den Drachen tötend.[2] Die königliche Tür überspannt eine lünettenförmige Darstellung des Letzten Abendmahls Jesu beim Seder, bekrönt von einer hölzernen Darstellung der Kreuzigung.
An der oberen östlichen Wand prangen zwei Ikonen, die die Entschlafung der Jungfrau Maria (links) und die Verklärung Christi (rechts) zeigen, und im Triforium darüber befindet sich eine Buntglasarbeit, die wieder den Heiligen Georg zeigt, der den Drachen tötet (rechts), Christus in seiner Auferstehung, in seiner Linken ein Kreuz haltend, das wie ein Wunder wirkt (Mitte), und Elija, der sein Schwert über einen der Baʿalspriester schwingt (links).
Kultur
BearbeitenDie Elijakathedrale ist auch Schauplatz kultureller Veranstaltungen. Zudem gibt die Kathedrale seit über zehn Jahren künstlerischen Darbietungen wie verschiedenen Chören oder Musikensembles eine Bühne.[14] Ha-Ansambal ha-Qōlī ha-Jisrəʾelīt (הָאַנְסַמְבָּל הַקּוֹלִי הַיִּשְׂרְאֵלִי ‚das Israelische Vokalensemble‘) unter Yuval Ben Ozer (יוּבָל בֵּן עוֹזֵר Juval Ben ʿŌser) gab anlässlich seines 30-jährigen Bestehens eine Konzertreihe in der Kathedrale, unter anderem am 22. Oktober 2022 gemeinsam mit dem Instrumentalensemble Barrocade (2007 gegründet) ein Konzert in historischer Aufführungspraxis mit Motetten Johann Sebastian Bachs[15] und am 2. Dezember 2022 das Konzert Crescendo for Love mit Stücken von Johannes Brahms (Liebeslieder, Walzer), Benjamin Britten (‘The Ballad of Little Musgrave and Lady Barnard’) und Freddie Mercury (Love of my life).[16]
Jedes Jahr in der Adventszeit schmückt die Gemeinde die Kathedrale außen mit einem großen, dekorierten Weihnachtsbaum, während innen ein Weihnachtsmarkt stattfindet.[10] In der Fastenzeit verabreden sich Haifas Christen verschiedener Bekenntnisse zu gemeinsamen Palmsonntagsprozessionen, angeführt von christlichen Pfadfindern, wozu die teilnehmenden Konfessionen sich wahlweise auf den gregorianischen oder julianischen Termin einigen.[17] Die Kathedrale ist dabei einer der Startpunkte der Festumzüge, die sternförmig zusammenlaufen.
Pastoren
Bearbeiten- Pastor: Hochwürden Karim Choury
- Hilfspastoren: Hochwürden Charles Dib und Hochwürden Imad al-Ḥaǧǧ
Filialkirchen
BearbeitenAuferstehungskirche
BearbeitenDie Auferstehungskirche (كنيسة القيامة Kanīssat al-Qiyāmah, כְּנֵסִיַּת תְּחִיָּה Knessijjat Tchijjah) auf dem Friedhof im südwestlichen Haifa an der nördlichen Karmelküste östlich des Bahnhofs Haifa Chof haKarmel entstand 1978, um Angehörigen dort Gelegenheit zum Totengebet zu geben.[3]
Erzengel-Gabriel-Kirche
BearbeitenDie Gabrielskirche (كنيسة الملاك جبرائيل Kanīssat al-Malāk Ǧabrāʾīl, כְּנֵסִיַּת הַמַּלְאָךְ גַּבְרִיאֵל Knessijjat ha-Malʾach Gavrīʾel) in Bat Gallim entstand für die wachsende Zahl der Parochianen in diesem Viertel.[3] Bischof Ġriġuri Ḥaǧǧar gewann Fuʾad Saʿad dafür, einen Getreidekaufmann und Ölhändler,[4]:133 die Kirche zu erbauen, 1930 war sie fertig.[3] Auch sie wurde 1948 zunächst aufgegeben. Nach dem Einsturz des Daches 1972 nur notdürftig geflickt blieb sie unbetretbar.[3] Im Jahre 2003 schließlich, als der Apostolische Administrator Metropolit Georges Nicolas Haddad vom Bauzustand erfuhr, leitete er die Restaurierung ein.[3] Die Kirche wird gelegentlich und zu besonderen Anlässen genutzt, um abendlich Kirchenlieder während der Feiertage zu zelebrieren.[3] Die katholischen Melkiten gewähren hier der ukrainischen griechisch-katholischen Gemeinschaft, die im Zuge der ukrainischen Einwanderung entstanden ist, Gastrecht.[15]
Liebfrauenkirche
BearbeitenDie Protokathedrale Liebfrauenkirche (كنيسة السيدة Kanīssat as-Sayidah, כְּנֵסִיַּת גְּבִירָתֵנוּ Knessijjat Gvīratenū), adressiert mit Sderot Paljam 10, aber etwas südlich der Straße gelegen, die nach Aufgabe 1948 seit 1982 restauriert wurde, gehört heute zum kirchlichen Zentrum Bayt al-Niʿamah/Beit Chessed (Haus der Gnade) für die Resozialisierung Strafentlassener. Bei wichtigen Anlässen und Festen werden in dieser Kirche heute wieder Gebete und religiöse Zeremonien abgehalten.[3]
Sankt-Gregorius-Kirche
BearbeitenMit der Zunahme der Mitgliederzahl im Wadi al-Dschimal (auch ʿEjn haJam) beschloss Bischof Ḥaǧǧar 1934, dort eine Kirche errichten zu lassen. Wegen des Großen Arabischen Aufstands (1936–1939) endete der Bauprozess erst zu Beginn der 1940er Jahre und die Eindeckung mit Dachziegeln unterblieb einstweilen wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs. Da Ġriġuri Ḥaǧǧar 1940 bei einem Verkehrsunfall in der Nähe der in Bau befindlichen Kirche ums Leben kam, wurde sie nach Vollendung als Gregoriuskirche (كنيسة مَار غريغوري Kanīssat Mār Ġrīġūrī, כְּנֵסִיַּת גְּרֶגֹוֹרְיוּס Knessijjat Gregōrjūs) geweiht und damit Gregor von Nazianz, dem Namenspatron des Bischofs gewidmet.[3] Sie liegt direkt an der Uferstraße Rechov Hubert Humphrey (רְחוֹב יוּבֶּרְט הַמְפְרִי Rɘchōv Hubert Humphrey) am Mittelmeer und der Fernstraße Kvisch parallel zur Küste und dient den lokalen Mitgliedern zum sonntäglichen Kirchgang und besonderen Anlässen.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b David M. Cheney, „Archeparchy of Akka (San Giovanni d’Acri; Tolemaide) (Melkite Greek): Ptolemaidensis“, 23. Oktober 2022, auf: The Hierarchy of the Catholic Church: Current and historical information about its bishops and dioceses, abgerufen am 10. November 2022.
- ↑ a b c d e f g Racheli Orbach (רָחֵלִי אוֹרְבַּך), „העיר חיפה: קתדרלת מאר אליאס (אליהו הנביא) בחיפה“, 6. Januar 2022, auf: חי פה - חדשות חיפה, abgerufen am 7. November 2022.
- ↑ a b c d e f g h i j k NN, „رعية الروم الملكيين الكاثوليك“, auf: رعـية مــار يوســف للاتيـن - حيـفا / St. Joseph’s Latin Parish - Haifa, abgerufen am 7. November 2022.
- ↑ a b c d e f g h i j Alex Carmel (אָלֶכְּס כַּרְמֶל), Geschichte Haifas in der türkischen Zeit 1516-1918 [תּוֹלְדֹוֹֹת חֵיפָה בִּיְמֵי הַתּוּרְכִּים, Haifa: הוצאת הספרים של אוניברסיטת חיפה, 1969; dt.], Clara Zellermeyer (Übs.), Wiesbaden: Harrassowitz, 1975, (=Abhandlungen des Deutschen Palästinavereins; Bd. 3), Seitenzahl wie hinter der Fußnotenzahl angegeben. ISBN 3-447-01636-1.
- ↑ a b c d Avraham Lewensohn (אַבְרָהָם לֶבִינְסוֹן; 1923–1986), Reiseführer Israel mit Straßenkarten und Stadtplänen [Israel Tourguide, 21979; dt.]. Miriam Magal (Übs.), Tel Aviv-Jaffa: בית א. לבנסון und Tourguide, 1982, Seitenzahl wie hinter der Fußnotenzahl angegeben.
- ↑ „Sprechender Zeitzeuge: White City Center in Tel Aviv“. In: Deutsche Bauzeitung, Nr. 12 (2019). 2. Dezember 2019, abgerufen am 20. April 2020.
- ↑ Jamal al-Hussayni, Präsident des AHC, sagte in der Sitzung zum Auszug nichtjüdischer Araber aus Haifa in der UNO am 23. April 1948: „Die Araber wollten sich nicht einem Waffenstillstand unterwerfen, der Schande gebracht hätte, und zogen es vor, ihre Wohnungen aufzugeben, ihre Habseligkeiten und alles, was sie auf dieser Welt besaßen, und die Stadt zu verlassen. Das haben sie tatsächlich getan.“ (Vgl. im englischen Original: “The Arabs did not want to submit to a truce which would have brought shame upon them, as they rather preferred to abandon their homes, their belongings, and everything they possessed in this world, and leave the town. This is in fact what they did.”, United Nations / Nations Unies, “287th meeting/287ème séance” (23. Apri1 1948), in: Security Council Official Records / Conseil de Securité Procès-verbaux officiels, Nr. 62, Jg. 3 (1948), S. 14.
- ↑ Stefan Frank, „Die Methode Omri Boehm (Teil 4): Haifa 1948 und die Vertreibung der Araber, die es nicht gab“, 1. August 2021, auf: Mena-Watch - Der unabhängige Nahost-Thinktank, abgerufen am 11. November 2022.
- ↑ Nach Aufhebung der Aufsicht 1966 konnten alle arabischen Haifaner ihren Wohnsitz wieder frei wählen und sich frei bewegen.
- ↑ a b Ofeḳ Ron-Carmel (אוֹפֶק רוֹן–כַּרְמֶל), „מיוחד לחג המולד: על הזרמים הנוצרים בחיפה“, 23. Dezember 2020, auf: טיולים מרחיבי אופקים, abgerufen am 8. November 2022.
- ↑ NN, „المطران يوسف متّى يستلم مهامه مطرانا للجليل“, 4. Juni 2019, auf: Alqaria.net القرية, abgerufen am 10. November 2022.
- ↑ a b NN, „إقامة قداس لذكرى الشهيدة شيرين أبو عاقلة في كاتدرائية مار الياس في حيفا“, 15. Mai 2022, auf: مطرانية الروم الملكيين الكاثوليك - الجليل: الموقع الرسمي الإعلامي ( des vom 10. November 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 8. November 2022.
- ↑ a b Rizq Sāhūrī (رزق ساحوري), „تثبيت صليب ضخم على سطح كنيسة مار الياس للروم الكاثوليك في حيفا“, 4. April 2014, auf: بكرا, abgerufen am 10. November 2022.
- ↑ Nōʿam Lester (נוֹעַם לֶסְטֶר), „קתדרלת מר אליאס (אליהו הנביא): אנטוניו ודניאל נפגשים באליהו“, 26. Januar 2013, auf: מבט אישי, abgerufen am 10. November 2022.
- ↑ a b Racheli Orbach (רָחֵלִי אוֹרְבַּך), „תרבות ואירועים בחיפה מוזיקה שמיימית וקולות מלאכים ○ קונצרט התרוממות הרוח ב"קתדרלת מאר אליאס" בחיפה“, 28. Oktober 2022, auf: חי פה - חדשות חיפה, abgerufen 7. November 2022.
- ↑ NN, „The Israeli Vocal Ensemble“, auf האנסמבל הקולי הישראלי, abgerufen am 11. November 2022.
- ↑ Schāhīn Naṣār (شاهين نصار), „مسيرة موّحدة في أحد الشعانين بحيفا“, 8. April 2012, auf: بكرا, abgerufen am 10. November 2022.